Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. in der innerlichen Unschuld sey, damit etdurch jene in diese, und aus dieser in jene komme; weswegen auch der Mensch, wenn er alt wird, auch an seinem Körper abnimmt, und von neuen als wie ein Kind, aber wie ein weises Kind, also ein Engel wird, denn ein weises Kind ist im erhabenen Sinn ein Engel: daher kommt es, daß in dem Wort das Kind einen Unschul- digen, und der Greis einen Weisen, in welchem die Unschuld ist, andeutet. 279. Eben so geht es auch mit einem jeden, 280. Weil
Vom Himmel. in der innerlichen Unſchuld ſey, damit etdurch jene in dieſe, und aus dieſer in jene komme; weswegen auch der Menſch, wenn er alt wird, auch an ſeinem Koͤrper abnimmt, und von neuen als wie ein Kind, aber wie ein weiſes Kind, alſo ein Engel wird, denn ein weiſes Kind iſt im erhabenen Sinn ein Engel: daher kommt es, daß in dem Wort das Kind einen Unſchul- digen, und der Greis einen Weiſen, in welchem die Unſchuld iſt, andeutet. 279. Eben ſo geht es auch mit einem jeden, 280. Weil
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Vom Himmel.
in der innerlichen Unſchuld ſey, damit et
durch jene in dieſe, und aus dieſer in jene komme;
weswegen auch der Menſch, wenn er alt wird,
auch an ſeinem Koͤrper abnimmt, und von neuen
als wie ein Kind, aber wie ein weiſes Kind, alſo
ein Engel wird, denn ein weiſes Kind iſt im
erhabenen Sinn ein Engel: daher kommt es,
daß in dem Wort das Kind einen Unſchul-
digen, und der Greis einen Weiſen, in welchem
die Unſchuld iſt, andeutet.
279. Eben ſo geht es auch mit einem jeden,
ſo wiedergeboren wird die Wiedergeburt iſt ein
Wiedergebaͤren in Anſehung des geiſtlichen Men-
ſchen; dieſer wird erſt in die Unſchuld der Kind-
heit eingefuͤhrt, nemlich daß er aus ſich ſelber
nichts Wahres weis, und nichts Gutes vermag,
ſondern dieſes nur allein aus dem Herrn, und
daß er darnach ein Verlangen und Begierde hat,
lediglich darum, weil es wahr und gut iſt; ſo wie
er nun nach und nach aͤlter wird, ſo wird ihm
das Wahre und Gute vom Herrn gegeben; er
wird erſt in das Wiſſen derſelben, hernach vom
Wiſſen in das Erkennen, und endlich von der
Erkaͤnntnis in die Weisheit gefuͤhret, vermoͤge
der ihn begleitenden Unſchuld, nemlich daß er aus
ſich ſelber nichts Wahres weis, und nichts Gutes
vermag, ſondern dieſes aus dem Herrn; ohne
dieſes zu erkennen und zu empfinden kann keiner
etwas vom Himmel aufnehmen; darinnen beſte-
het vornehmlich die Unſchuld der Weisheit.
280. Weil
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