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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
aus und aus andern dergleichen Sachen, so ich
von den Engeln hörte, konnte ich offenbar sehen,
was für eine große Weisheit die Engel haben,
und was hingegen für eine große Unwissenheit bey
dem Menschen herrschet, so daß er vor lauter
Unwissenheit kaum weis, was eigentlich Wieder-
geburt sey, ja er weis nicht das allergeringste
anzugeben, wie eigentlich nach und nach die Wie-
dergeburt vor sich gehet.

270. Nun soll von der Weisheit der Engel
des dritten oder innersten Himmels, und in
wie viel diese die Weisheit der Engel des ersten
oder äussersten Himmels
übertrifft, geredet
werden: die Weisheit der Engel des dritten
oder innersten Himmels
ist unbegreiflich, auch
denen, so im äussersten Himmel sind; die Ur-
sache ist, weil das Jnnere der Engel des dritten
Himmels
im dritten Grad eröffnet ist, aber das
Jnnere der Engel des ersten Himmels nur im er-
sten Grad, und alle Weisheit wächset gegen das
Jnnere und wird, je nachdem es aufgeschlossen
ist, vollkommen, man lese Num. 208. 267. weil
das Jnnere der Engel des dritten oder in-
nersten Himmels
im dritten Grad eröffnet ist,
so ist dahero bey ihnen das Göttliche Wahre gleich-
sam eingeschrieben, denn das Jnnere des dritten
Grads ist vorzüglich vor dem Jnnern des andern
und ersten Grads in der Gestalt des Himmels,
und die Gestalt des Himmels ist aus dem Gött-
lichen Wahren, also nach der göttlichen Weisheit;

daher

Vom Himmel.
aus und aus andern dergleichen Sachen, ſo ich
von den Engeln hoͤrte, konnte ich offenbar ſehen,
was fuͤr eine große Weisheit die Engel haben,
und was hingegen fuͤr eine große Unwiſſenheit bey
dem Menſchen herrſchet, ſo daß er vor lauter
Unwiſſenheit kaum weis, was eigentlich Wieder-
geburt ſey, ja er weis nicht das allergeringſte
anzugeben, wie eigentlich nach und nach die Wie-
dergeburt vor ſich gehet.

270. Nun ſoll von der Weisheit der Engel
des dritten oder innerſten Himmels, und in
wie viel dieſe die Weisheit der Engel des erſten
oder aͤuſſerſten Himmels
uͤbertrifft, geredet
werden: die Weisheit der Engel des dritten
oder innerſten Himmels
iſt unbegreiflich, auch
denen, ſo im aͤuſſerſten Himmel ſind; die Ur-
ſache iſt, weil das Jnnere der Engel des dritten
Himmels
im dritten Grad eroͤffnet iſt, aber das
Jnnere der Engel des erſten Himmels nur im er-
ſten Grad, und alle Weisheit waͤchſet gegen das
Jnnere und wird, je nachdem es aufgeſchloſſen
iſt, vollkommen, man leſe Num. 208. 267. weil
das Jnnere der Engel des dritten oder in-
nerſten Himmels
im dritten Grad eroͤffnet iſt,
ſo iſt dahero bey ihnen das Goͤttliche Wahre gleich-
ſam eingeſchrieben, denn das Jnnere des dritten
Grads iſt vorzuͤglich vor dem Jnnern des andern
und erſten Grads in der Geſtalt des Himmels,
und die Geſtalt des Himmels iſt aus dem Goͤtt-
lichen Wahren, alſo nach der goͤttlichen Weisheit;

daher
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[300/0347] Vom Himmel. aus und aus andern dergleichen Sachen, ſo ich von den Engeln hoͤrte, konnte ich offenbar ſehen, was fuͤr eine große Weisheit die Engel haben, und was hingegen fuͤr eine große Unwiſſenheit bey dem Menſchen herrſchet, ſo daß er vor lauter Unwiſſenheit kaum weis, was eigentlich Wieder- geburt ſey, ja er weis nicht das allergeringſte anzugeben, wie eigentlich nach und nach die Wie- dergeburt vor ſich gehet. 270. Nun ſoll von der Weisheit der Engel des dritten oder innerſten Himmels, und in wie viel dieſe die Weisheit der Engel des erſten oder aͤuſſerſten Himmels uͤbertrifft, geredet werden: die Weisheit der Engel des dritten oder innerſten Himmels iſt unbegreiflich, auch denen, ſo im aͤuſſerſten Himmel ſind; die Ur- ſache iſt, weil das Jnnere der Engel des dritten Himmels im dritten Grad eroͤffnet iſt, aber das Jnnere der Engel des erſten Himmels nur im er- ſten Grad, und alle Weisheit waͤchſet gegen das Jnnere und wird, je nachdem es aufgeſchloſſen iſt, vollkommen, man leſe Num. 208. 267. weil das Jnnere der Engel des dritten oder in- nerſten Himmels im dritten Grad eroͤffnet iſt, ſo iſt dahero bey ihnen das Goͤttliche Wahre gleich- ſam eingeſchrieben, denn das Jnnere des dritten Grads iſt vorzuͤglich vor dem Jnnern des andern und erſten Grads in der Geſtalt des Himmels, und die Geſtalt des Himmels iſt aus dem Goͤtt- lichen Wahren, alſo nach der goͤttlichen Weisheit; daher

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/347>, abgerufen am 23.11.2024.