Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. Welt, und die Welt mit dem Himmel verbun-den, denn, wenn sich die Engel zu dem Men- schen wenden, wie oben Num. 246. gesagt worden, so verbinden sie sich dermasen mit ihm, daß sie nicht anders wissen, als wäre das, was dem Menschen eigen, nicht allein das, was er redet, sondern auch was er siehet und höret, das Jhrige; der Mensch hinwiederum weis auch nicht anders, als wäre das, was durch die Engel einfließt, das Seinige. Jn solcher Verbindung mit den Engeln des Himmels sind die Allerältesten auf dieser Erde gewesen, deren nen die dickste Finsterniß; eben wie der Mensch mit seinem Gesichte, das ist, mit dem Gesich- te seines Leibes auch nicht das allergeringste von dem, was im andern Leben ist, sehen kann, denn das Licht des Himmels, oder das himmli- sche Licht des Herrn ist ihm die dickste Finster- nis. Doch aber können die Geister und En- gel, wenn es dem Herrn wohlgefällt vermit- telst der Augen des Menschen, das, was in der Welt ist, sehen, der Herr aber erlaubt es ihnen bey keinem andern, als welcher vom Herrn die Gnade hat mit den Geistern und Engeln zu reden, und bey ihnen zu seyn; durch meine Augen haben sie das, was in der Welt ist, und so genau, als ich selbsten, sehen können, wie auch die Men- schen mit mir reden gehört. Etlichemal ge- schah S 2
Vom Himmel. Welt, und die Welt mit dem Himmel verbun-den, denn, wenn ſich die Engel zu dem Men- ſchen wenden, wie oben Num. 246. geſagt worden, ſo verbinden ſie ſich dermaſen mit ihm, daß ſie nicht anders wiſſen, als waͤre das, was dem Menſchen eigen, nicht allein das, was er redet, ſondern auch was er ſiehet und hoͤret, das Jhrige; der Menſch hinwiederum weis auch nicht anders, als waͤre das, was durch die Engel einfließt, das Seinige. Jn ſolcher Verbindung mit den Engeln des Himmels ſind die Alleraͤlteſten auf dieſer Erde geweſen, deren nen die dickſte Finſterniß; eben wie der Menſch mit ſeinem Geſichte, das iſt, mit dem Geſich- te ſeines Leibes auch nicht das allergeringſte von dem, was im andern Leben iſt, ſehen kann, denn das Licht des Himmels, oder das himmli- ſche Licht des Herrn iſt ihm die dickſte Finſter- nis. Doch aber koͤnnen die Geiſter und En- gel, wenn es dem Herrn wohlgefaͤllt vermit- telſt der Augen des Menſchen, das, was in der Welt iſt, ſehen, der Herr aber erlaubt es ihnen bey keinem andern, als welcher vom Herrn die Gnade hat mit den Geiſtern und Engeln zu reden, und bey ihnen zu ſeyn; durch meine Augen haben ſie das, was in der Welt iſt, und ſo genau, als ich ſelbſten, ſehen koͤnnen, wie auch die Men- ſchen mit mir reden gehoͤrt. Etlichemal ge- ſchah S 2
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Vom Himmel.
Welt, und die Welt mit dem Himmel verbun-
den, denn, wenn ſich die Engel zu dem Men-
ſchen wenden, wie oben Num. 246. geſagt
worden, ſo verbinden ſie ſich dermaſen mit ihm,
daß ſie nicht anders wiſſen, als waͤre das, was
dem Menſchen eigen, nicht allein das, was er
redet, ſondern auch was er ſiehet und hoͤret,
das Jhrige; der Menſch hinwiederum weis
auch nicht anders, als waͤre das, was durch die
Engel einfließt, das Seinige. Jn ſolcher
Verbindung mit den Engeln des Himmels
ſind die Alleraͤlteſten auf dieſer Erde geweſen,
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*) nen die dickſte Finſterniß; eben wie der Menſch
mit ſeinem Geſichte, das iſt, mit dem Geſich-
te ſeines Leibes auch nicht das allergeringſte
von dem, was im andern Leben iſt, ſehen kann,
denn das Licht des Himmels, oder das himmli-
ſche Licht des Herrn iſt ihm die dickſte Finſter-
nis. Doch aber koͤnnen die Geiſter und En-
gel, wenn es dem Herrn wohlgefaͤllt vermit-
telſt der Augen des Menſchen, das, was
in der Welt iſt, ſehen, der Herr aber erlaubt
es ihnen bey keinem andern, als welcher
vom Herrn die Gnade hat mit den
Geiſtern und Engeln zu reden, und bey
ihnen zu ſeyn; durch meine Augen haben ſie
das, was in der Welt iſt, und ſo genau, als
ich ſelbſten, ſehen koͤnnen, wie auch die Men-
ſchen mit mir reden gehoͤrt. Etlichemal ge-
ſchah
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