Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. ihm gleichsam eingeflößt werde; allein der Zu-stand des Menschen sey heut zu Tage anders, daß er nicht mehr mit den Engeln auf diese Weise ver- bunden sey, sondern mit den Geistern, welche nicht im Himmel sind. Eben hiervon redete ich auch mit den Geistern, die wollten aber nicht glau- ben, daß es der Mensch sey, der da rede, son- dern sie wärens, die in dem Menschen redeten, desgleichen wisse der Mensch nicht, was er eigent- lich weis, sondern sie wüßten es, und also wäre alles, was der Mensch weis, von ihnen; ich wollte sie weitläuftig überführen, daß sichs nicht also verhalte, aber umsonst. Welche es sind, so durch die Geister, und durch die Engel ver- standen werden, soll im folgenden, in dem Ab- schnitt von der Geisterwelt, gesagt werden. 247. Daß sich die Engel und Geister so ge- vom
Vom Himmel. ihm gleichſam eingefloͤßt werde; allein der Zu-ſtand des Menſchen ſey heut zu Tage anders, daß er nicht mehr mit den Engeln auf dieſe Weiſe ver- bunden ſey, ſondern mit den Geiſtern, welche nicht im Himmel ſind. Eben hiervon redete ich auch mit den Geiſtern, die wollten aber nicht glau- ben, daß es der Menſch ſey, der da rede, ſon- dern ſie waͤrens, die in dem Menſchen redeten, desgleichen wiſſe der Menſch nicht, was er eigent- lich weis, ſondern ſie wuͤßten es, und alſo waͤre alles, was der Menſch weis, von ihnen; ich wollte ſie weitlaͤuftig uͤberfuͤhren, daß ſichs nicht alſo verhalte, aber umſonſt. Welche es ſind, ſo durch die Geiſter, und durch die Engel ver- ſtanden werden, ſoll im folgenden, in dem Ab- ſchnitt von der Geiſterwelt, geſagt werden. 247. Daß ſich die Engel und Geiſter ſo ge- vom
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0315" n="268"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> ihm gleichſam eingefloͤßt werde; allein der Zu-<lb/> ſtand des Menſchen ſey heut zu Tage anders, daß<lb/> er nicht mehr mit den Engeln auf dieſe Weiſe ver-<lb/> bunden ſey, ſondern mit den Geiſtern, welche<lb/> nicht im Himmel ſind. Eben hiervon redete ich<lb/> auch mit den Geiſtern, die wollten aber nicht glau-<lb/> ben, daß es der Menſch ſey, der da rede, ſon-<lb/> dern ſie waͤrens, die in dem Menſchen redeten,<lb/> desgleichen wiſſe der Menſch nicht, was er eigent-<lb/> lich weis, ſondern ſie wuͤßten es, und alſo waͤre<lb/> alles, was der Menſch weis, von ihnen; ich<lb/> wollte ſie weitlaͤuftig uͤberfuͤhren, daß ſichs nicht<lb/> alſo verhalte, aber umſonſt. Welche es ſind,<lb/> ſo durch die Geiſter, und durch die Engel ver-<lb/> ſtanden werden, ſoll im folgenden, in dem Ab-<lb/> ſchnitt von der Geiſterwelt, geſagt werden.</p><lb/> <p>247. Daß ſich die Engel und Geiſter ſo ge-<lb/> nau mit dem Menſchen verbinden, ja ſo gar, daß<lb/> ſie nicht anders wiſſen, als waͤre das, was dem<lb/> Menſchen eigen, das ihrige, davon iſt auch noch<lb/> dieſes die Urſache, weil die geiſtliche und natuͤr-<lb/> liche Welt bey dem Menſchen dergeſtalt mit ein-<lb/> ander verbunden, daß ſie gleichſam ein Einziges<lb/> ſind: hingegen, weil ſich der Menſch vom Him-<lb/> mel getrennet hatte, ſo wurde vom <hi rendition="#fr">Herrn</hi> Vor-<lb/> ſehung gethan, daß bey einem jeden Menſchen<lb/> Engel und Geiſter ſeyn moͤchten, und der Menſch<lb/> durch ſolche vom <hi rendition="#fr">Herrn</hi> regieret wuͤrde, dar-<lb/> um iſt eine ſo genaue Verbindung. Ein an-<lb/> ders waͤre es geweſen, wenn ſich der Menſch nicht<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vom</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [268/0315]
Vom Himmel.
ihm gleichſam eingefloͤßt werde; allein der Zu-
ſtand des Menſchen ſey heut zu Tage anders, daß
er nicht mehr mit den Engeln auf dieſe Weiſe ver-
bunden ſey, ſondern mit den Geiſtern, welche
nicht im Himmel ſind. Eben hiervon redete ich
auch mit den Geiſtern, die wollten aber nicht glau-
ben, daß es der Menſch ſey, der da rede, ſon-
dern ſie waͤrens, die in dem Menſchen redeten,
desgleichen wiſſe der Menſch nicht, was er eigent-
lich weis, ſondern ſie wuͤßten es, und alſo waͤre
alles, was der Menſch weis, von ihnen; ich
wollte ſie weitlaͤuftig uͤberfuͤhren, daß ſichs nicht
alſo verhalte, aber umſonſt. Welche es ſind,
ſo durch die Geiſter, und durch die Engel ver-
ſtanden werden, ſoll im folgenden, in dem Ab-
ſchnitt von der Geiſterwelt, geſagt werden.
247. Daß ſich die Engel und Geiſter ſo ge-
nau mit dem Menſchen verbinden, ja ſo gar, daß
ſie nicht anders wiſſen, als waͤre das, was dem
Menſchen eigen, das ihrige, davon iſt auch noch
dieſes die Urſache, weil die geiſtliche und natuͤr-
liche Welt bey dem Menſchen dergeſtalt mit ein-
ander verbunden, daß ſie gleichſam ein Einziges
ſind: hingegen, weil ſich der Menſch vom Him-
mel getrennet hatte, ſo wurde vom Herrn Vor-
ſehung gethan, daß bey einem jeden Menſchen
Engel und Geiſter ſeyn moͤchten, und der Menſch
durch ſolche vom Herrn regieret wuͤrde, dar-
um iſt eine ſo genaue Verbindung. Ein an-
ders waͤre es geweſen, wenn ſich der Menſch nicht
vom
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/315 |
Zitationshilfe: | Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/315>, abgerufen am 16.07.2024. |