liche Wahre im Himmel, welches das Wort im innern Sinn ist; jenes Wahre wird durch den Fußschämel beym David im 119 Psalm v. 5. angedeutet, ingleichen Psalm 132, 7. Jes. 60, 13. und Klagl. Jerem. 2, 1. Aber bey Jerusalem schwören. heißt bey der Lehre des Wahren aus dem Wort; denn Jerusalem bedeutet im entfernten Sinn die Kirche; da aber gesagt wird bey der Erde, und hernach bey Je- rusalem, so bedeutet Jerusalem die Lehre der Kirche, folglich auch die Lehre des Göttlichen Wahren aus dem Wort; daher kommt es, daß gesagt wird: die Stadt des grossen Gottes; denn durch die Stadt wird in dem Wort, in dessen innern Sinn, die Lehre des Wahren an- gedeutet. Aber bey seinem Haupte schwö- ren, heißt bey dem Wahren, welches der Mensch selbst glaubt, daß es wahr sey, und sichs zu seinem Glauben machet; denn dieses machet bey dem Menschen das Haupt aus, und es wird auch durch das Haupt beym Esaia verstanden im 15. Cap. v. 2; wie auch im 29. Cap. v. 10. Und beym Ezech. im 7. Cap. v. 18, und im 13. Cap. v. 18. wie auch im 16. Cap. v. 12. und 29. Cap. v. 18. Matth. am 6. Cap. v. 17. und an andern Orten; dahero heißt es auch: weil du nicht vermögend bist, ein einiges Haar weiß oder schwarz zu machen, denn das Haar bedeutet das Wahre des äus- serlichen oder natürlichen Menschen, so wie es bey denen ist, welche das Wahre glauben, aber
nicht
Vom Himmel.
liche Wahre im Himmel, welches das Wort im innern Sinn iſt; jenes Wahre wird durch den Fußſchaͤmel beym David im 119 Pſalm v. 5. angedeutet, ingleichen Pſalm 132, 7. Jeſ. 60, 13. und Klagl. Jerem. 2, 1. Aber bey Jeruſalem ſchwoͤren. heißt bey der Lehre des Wahren aus dem Wort; denn Jeruſalem bedeutet im entfernten Sinn die Kirche; da aber geſagt wird bey der Erde, und hernach bey Je- ruſalem, ſo bedeutet Jeruſalem die Lehre der Kirche, folglich auch die Lehre des Goͤttlichen Wahren aus dem Wort; daher kommt es, daß geſagt wird: die Stadt des groſſen Gottes; denn durch die Stadt wird in dem Wort, in deſſen innern Sinn, die Lehre des Wahren an- gedeutet. Aber bey ſeinem Haupte ſchwoͤ- ren, heißt bey dem Wahren, welches der Menſch ſelbſt glaubt, daß es wahr ſey, und ſichs zu ſeinem Glauben machet; denn dieſes machet bey dem Menſchen das Haupt aus, und es wird auch durch das Haupt beym Eſaia verſtanden im 15. Cap. v. 2; wie auch im 29. Cap. v. 10. Und beym Ezech. im 7. Cap. v. 18, und im 13. Cap. v. 18. wie auch im 16. Cap. v. 12. und 29. Cap. v. 18. Matth. am 6. Cap. v. 17. und an andern Orten; dahero heißt es auch: weil du nicht vermoͤgend biſt, ein einiges Haar weiß oder ſchwarz zu machen, denn das Haar bedeutet das Wahre des aͤuſ- ſerlichen oder natuͤrlichen Menſchen, ſo wie es bey denen iſt, welche das Wahre glauben, aber
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Vom Himmel.
liche Wahre im Himmel, welches das Wort
im innern Sinn iſt; jenes Wahre wird durch
den Fußſchaͤmel beym David im 119 Pſalm v.
5. angedeutet, ingleichen Pſalm 132, 7. Jeſ.
60, 13. und Klagl. Jerem. 2, 1. Aber bey
Jeruſalem ſchwoͤren. heißt bey der Lehre
des Wahren aus dem Wort; denn Jeruſalem
bedeutet im entfernten Sinn die Kirche; da aber
geſagt wird bey der Erde, und hernach bey Je-
ruſalem, ſo bedeutet Jeruſalem die Lehre der
Kirche, folglich auch die Lehre des Goͤttlichen
Wahren aus dem Wort; daher kommt es, daß
geſagt wird: die Stadt des groſſen Gottes;
denn durch die Stadt wird in dem Wort, in
deſſen innern Sinn, die Lehre des Wahren an-
gedeutet. Aber bey ſeinem Haupte ſchwoͤ-
ren, heißt bey dem Wahren, welches der Menſch
ſelbſt glaubt, daß es wahr ſey, und ſichs zu
ſeinem Glauben machet; denn dieſes machet bey
dem Menſchen das Haupt aus, und es wird
auch durch das Haupt beym Eſaia verſtanden
im 15. Cap. v. 2; wie auch im 29. Cap. v. 10.
Und beym Ezech. im 7. Cap. v. 18, und im
13. Cap. v. 18. wie auch im 16. Cap. v. 12.
und 29. Cap. v. 18. Matth. am 6. Cap. v. 17.
und an andern Orten; dahero heißt es auch:
weil du nicht vermoͤgend biſt, ein einiges
Haar weiß oder ſchwarz zu machen,
denn das Haar bedeutet das Wahre des aͤuſ-
ſerlichen oder natuͤrlichen Menſchen, ſo wie es
bey denen iſt, welche das Wahre glauben, aber
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/282>, abgerufen am 22.11.2024.
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