von den Höllen die Rede ist, ein mehreres ge- sagt werden.
152. Wenn manchmal ein böser Geist unter guten kommt, so pflegts zu geschehen, daß die Gegenden also untereinander verwechselt werden, daß die guten kaum wissen, wo ihr Aufgang ist; welches auch etlichemal geschehen ist, und habe es mit angesehen, und auch von den Geistern, die sich darüber beklagten, gehöret.
153. Es lassen sich bisweilen böse Geister, zu den Gegenden des Himmes gewendet, sehen, und sodann haben sie Erkänntnis und Empfindung des Wahren, aber keine Neigung zum Guten, dahero, so bald sie sich wieder rückwärts zu ihren Gegenden wenden, sind sie in keiner Erkänntnis und in keiner Empfindung des Wahren, und sprechen: das Wahre, welches sie gehöret und empfunden hätten, sey nicht wahr, sondern falsch, sie wollen auch, daß das Falsche wahr sey: ich bin, was diese Wendung betrift, unterrichtet worden, daß bey den Bösen nur das Verstehen, aber nicht das Wollen, auf diese Weise gewen- det werden kann; und daß dieses vom Herrn vorgesehen worden, zu dem Ende, damit ein je- der das Wahre sehen und Erkennen kann, daß es aber keiner aufnimmt, außer der im Guten ist, weil das Gute es eben ist, welches das Wahre aufnimmt, aber niemals ist es das Böse: ferner, daß es auch eben so bey dem Menschen ist, darum, daß er durch das Wahre gebessert werden kann,
er
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Vom Himmel.
von den Hoͤllen die Rede iſt, ein mehreres ge- ſagt werden.
152. Wenn manchmal ein boͤſer Geiſt unter guten kommt, ſo pflegts zu geſchehen, daß die Gegenden alſo untereinander verwechſelt werden, daß die guten kaum wiſſen, wo ihr Aufgang iſt; welches auch etlichemal geſchehen iſt, und habe es mit angeſehen, und auch von den Geiſtern, die ſich daruͤber beklagten, gehoͤret.
153. Es laſſen ſich bisweilen boͤſe Geiſter, zu den Gegenden des Himmes gewendet, ſehen, und ſodann haben ſie Erkaͤnntnis und Empfindung des Wahren, aber keine Neigung zum Guten, dahero, ſo bald ſie ſich wieder ruͤckwaͤrts zu ihren Gegenden wenden, ſind ſie in keiner Erkaͤnntnis und in keiner Empfindung des Wahren, und ſprechen: das Wahre, welches ſie gehoͤret und empfunden haͤtten, ſey nicht wahr, ſondern falſch, ſie wollen auch, daß das Falſche wahr ſey: ich bin, was dieſe Wendung betrift, unterrichtet worden, daß bey den Boͤſen nur das Verſtehen, aber nicht das Wollen, auf dieſe Weiſe gewen- det werden kann; und daß dieſes vom Herrn vorgeſehen worden, zu dem Ende, damit ein je- der das Wahre ſehen und Erkennen kann, daß es aber keiner aufnimmt, außer der im Guten iſt, weil das Gute es eben iſt, welches das Wahre aufnimmt, aber niemals iſt es das Boͤſe: ferner, daß es auch eben ſo bey dem Menſchen iſt, darum, daß er durch das Wahre gebeſſert werden kann,
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Vom Himmel.
von den Hoͤllen die Rede iſt, ein mehreres ge-
ſagt werden.
152. Wenn manchmal ein boͤſer Geiſt unter
guten kommt, ſo pflegts zu geſchehen, daß die
Gegenden alſo untereinander verwechſelt werden,
daß die guten kaum wiſſen, wo ihr Aufgang iſt;
welches auch etlichemal geſchehen iſt, und habe es
mit angeſehen, und auch von den Geiſtern, die
ſich daruͤber beklagten, gehoͤret.
153. Es laſſen ſich bisweilen boͤſe Geiſter,
zu den Gegenden des Himmes gewendet, ſehen,
und ſodann haben ſie Erkaͤnntnis und Empfindung
des Wahren, aber keine Neigung zum Guten,
dahero, ſo bald ſie ſich wieder ruͤckwaͤrts zu ihren
Gegenden wenden, ſind ſie in keiner Erkaͤnntnis
und in keiner Empfindung des Wahren, und
ſprechen: das Wahre, welches ſie gehoͤret und
empfunden haͤtten, ſey nicht wahr, ſondern falſch,
ſie wollen auch, daß das Falſche wahr ſey: ich
bin, was dieſe Wendung betrift, unterrichtet
worden, daß bey den Boͤſen nur das Verſtehen,
aber nicht das Wollen, auf dieſe Weiſe gewen-
det werden kann; und daß dieſes vom Herrn
vorgeſehen worden, zu dem Ende, damit ein je-
der das Wahre ſehen und Erkennen kann, daß
es aber keiner aufnimmt, außer der im Guten
iſt, weil das Gute es eben iſt, welches das Wahre
aufnimmt, aber niemals iſt es das Boͤſe: ferner,
daß es auch eben ſo bey dem Menſchen iſt, darum,
daß er durch das Wahre gebeſſert werden kann,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/216>, abgerufen am 25.11.2024.
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