Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. Mondes etwas Finsteres aus dem Gegenstandgegen den Mond des Himmels erscheinet, das lese man oben Num. 122: dahero haben sie Gegen- den, die den Gegenden des Himmels entgegen ste- hen. Das ist bey ihnen Aufgang, wo diese Dun- kelheit und Finsternis ist; da ist bey ihnen Abend oder Niedergang wo die Sonne des Himmels ist; Mittag ist ihnen zur rechten Hand, und Mitter- nacht zur linken: und dieses bey jeder Wendung ihres Leibes; ja sie können nicht anders, aus der Ursache, weil sich alle Richtung ihres Jnwendi- gen, und daher alle Bestimmung dahin neiget und senket: daß die Richtung des Jnwendigen und daher die würkliche Bestimmung aller und jeder im andern Leben nach Beschaffenheit der Liebe ge- het, lese man Num. 143: die Liebe derer, wel- che in den Höllen sind, ist die Selbstliebe und die Liebe zur Welt, und diese beyderley Liebe ist es, welche durch die Sonne der Welt und durch den Mond der Erde angedeutet wird, man lese Num. 122; auch ist diese beyderley Liebe der Liebe zum Herrn, und der Liebe gegen den Nächsten zuwi- der; daher kommt es, daß sie sich rückwärts von dem Herrn weg und zu jener beyderley Finster- nis wenden. Diejenigen, welche in den Höllen sind, wohnen ebenfalls nach ihren Gegenden, die in dem Bösen aus der Eigenliebe sind, die woh- nen von ihrem Ausgang bis zu ihrem Abend oder Niedergang; die in dem Falschen des Bösen sind, die wohnen von ihrem Mittag bis zu ihrer Mitternacht: allein hiervon soll unten, allwo von
Vom Himmel. Mondes etwas Finſteres aus dem Gegenſtandgegen den Mond des Himmels erſcheinet, das leſe man oben Num. 122: dahero haben ſie Gegen- den, die den Gegenden des Himmels entgegen ſte- hen. Das iſt bey ihnen Aufgang, wo dieſe Dun- kelheit und Finſternis iſt; da iſt bey ihnen Abend oder Niedergang wo die Sonne des Himmels iſt; Mittag iſt ihnen zur rechten Hand, und Mitter- nacht zur linken: und dieſes bey jeder Wendung ihres Leibes; ja ſie koͤnnen nicht anders, aus der Urſache, weil ſich alle Richtung ihres Jnwendi- gen, und daher alle Beſtimmung dahin neiget und ſenket: daß die Richtung des Jnwendigen und daher die wuͤrkliche Beſtimmung aller und jeder im andern Leben nach Beſchaffenheit der Liebe ge- het, leſe man Num. 143: die Liebe derer, wel- che in den Hoͤllen ſind, iſt die Selbſtliebe und die Liebe zur Welt, und dieſe beyderley Liebe iſt es, welche durch die Sonne der Welt und durch den Mond der Erde angedeutet wird, man leſe Num. 122; auch iſt dieſe beyderley Liebe der Liebe zum Herrn, und der Liebe gegen den Naͤchſten zuwi- der; daher kommt es, daß ſie ſich ruͤckwaͤrts von dem Herrn weg und zu jener beyderley Finſter- nis wenden. Diejenigen, welche in den Hoͤllen ſind, wohnen ebenfalls nach ihren Gegenden, die in dem Boͤſen aus der Eigenliebe ſind, die woh- nen von ihrem Auſgang bis zu ihrem Abend oder Niedergang; die in dem Falſchen des Boͤſen ſind, die wohnen von ihrem Mittag bis zu ihrer Mitternacht: allein hiervon ſoll unten, allwo von
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Vom Himmel.
Mondes etwas Finſteres aus dem Gegenſtand
gegen den Mond des Himmels erſcheinet, das leſe
man oben Num. 122: dahero haben ſie Gegen-
den, die den Gegenden des Himmels entgegen ſte-
hen. Das iſt bey ihnen Aufgang, wo dieſe Dun-
kelheit und Finſternis iſt; da iſt bey ihnen Abend
oder Niedergang wo die Sonne des Himmels iſt;
Mittag iſt ihnen zur rechten Hand, und Mitter-
nacht zur linken: und dieſes bey jeder Wendung
ihres Leibes; ja ſie koͤnnen nicht anders, aus der
Urſache, weil ſich alle Richtung ihres Jnwendi-
gen, und daher alle Beſtimmung dahin neiget und
ſenket: daß die Richtung des Jnwendigen und
daher die wuͤrkliche Beſtimmung aller und jeder
im andern Leben nach Beſchaffenheit der Liebe ge-
het, leſe man Num. 143: die Liebe derer, wel-
che in den Hoͤllen ſind, iſt die Selbſtliebe und die
Liebe zur Welt, und dieſe beyderley Liebe iſt es,
welche durch die Sonne der Welt und durch den
Mond der Erde angedeutet wird, man leſe Num.
122; auch iſt dieſe beyderley Liebe der Liebe zum
Herrn, und der Liebe gegen den Naͤchſten zuwi-
der; daher kommt es, daß ſie ſich ruͤckwaͤrts von
dem Herrn weg und zu jener beyderley Finſter-
nis wenden. Diejenigen, welche in den Hoͤllen
ſind, wohnen ebenfalls nach ihren Gegenden, die
in dem Boͤſen aus der Eigenliebe ſind, die woh-
nen von ihrem Auſgang bis zu ihrem Abend oder
Niedergang; die in dem Falſchen des Boͤſen
ſind, die wohnen von ihrem Mittag bis zu ihrer
Mitternacht: allein hiervon ſoll unten, allwo
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