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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.

110. Allein, die geistlichen Dinge, so im
Himmel sind, mit denen die natürlichen, so in der
Welt sind, übereinstimmen, zu wissen, das ist
heutiges Tages keiner im Stande, wofern er nicht
aus dem Himmel Unterricht davon hat, weil die
Wissenschaft der Uebereinstimmungen heutiges Ta-
ges gänzlich verloren gegangen ist: wie aber die
Uebereinstimmung der geistlichen Dinge mit den
natürlichen beschaffen ist, will ich durch einige
Exempel erläutern. Die beseelten Thiere auf
der Erde stimmen überhaupt mit den Neigun-
gen
überein, die zahmen und nützlichen mit
den guten Neigungen, die wilden und unnü-
tzen
mit den bösen Neigungen: insonderheit
stimmen die Ochsen und Stiere mit den Nei-
gungen des natürlichen Gemüths; die Schaafe
und Lämmer mit den Neigungen des geistlichen
Gemüths; die geflügelten aber nach ihren Gat-
tungen stimmen mit dem, was dem Verstand bey-
der Gemüther ausmachet, überein; daher kommt
es, daß die Ochsen, Stiere, Widder, Schaafe,
Ziegen, Böcke, und Lämmer, desgleichen auch
die Tauben und Turteltauben, in der Jsraeliti-
schen Kirche, die eine abbildende oder vorstellende
Kirche war, zu einem heiligen Gebrauch bestimmet,
und aus ihnen Opfer und Brandopfer gemacht wor-
den sind; denn in diesen Gebrauch stimmten sie
mit den geistlichen Dingen überein, die im Him-
mel nach Uebereinstimmungen verstanden
wurden. Daß auch die Thiere nach ihren Arten
und Gattungen Neigungen andeuten, ist daher,

weil
Vom Himmel.

110. Allein, die geiſtlichen Dinge, ſo im
Himmel ſind, mit denen die natuͤrlichen, ſo in der
Welt ſind, uͤbereinſtimmen, zu wiſſen, das iſt
heutiges Tages keiner im Stande, wofern er nicht
aus dem Himmel Unterricht davon hat, weil die
Wiſſenſchaft der Uebereinſtimmungen heutiges Ta-
ges gaͤnzlich verloren gegangen iſt: wie aber die
Uebereinſtimmung der geiſtlichen Dinge mit den
natuͤrlichen beſchaffen iſt, will ich durch einige
Exempel erlaͤutern. Die beſeelten Thiere auf
der Erde ſtimmen uͤberhaupt mit den Neigun-
gen
uͤberein, die zahmen und nuͤtzlichen mit
den guten Neigungen, die wilden und unnuͤ-
tzen
mit den boͤſen Neigungen: inſonderheit
ſtimmen die Ochſen und Stiere mit den Nei-
gungen des natuͤrlichen Gemuͤths; die Schaafe
und Laͤmmer mit den Neigungen des geiſtlichen
Gemuͤths; die gefluͤgelten aber nach ihren Gat-
tungen ſtimmen mit dem, was dem Verſtand bey-
der Gemuͤther ausmachet, uͤberein; daher kommt
es, daß die Ochſen, Stiere, Widder, Schaafe,
Ziegen, Boͤcke, und Laͤmmer, desgleichen auch
die Tauben und Turteltauben, in der Jſraeliti-
ſchen Kirche, die eine abbildende oder vorſtellende
Kirche war, zu einem heiligen Gebrauch beſtimmet,
und aus ihnen Opfer und Brandopfer gemacht wor-
den ſind; denn in dieſen Gebrauch ſtimmten ſie
mit den geiſtlichen Dingen uͤberein, die im Him-
mel nach Uebereinſtimmungen verſtanden
wurden. Daß auch die Thiere nach ihren Arten
und Gattungen Neigungen andeuten, iſt daher,

weil
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[118/0165] Vom Himmel. 110. Allein, die geiſtlichen Dinge, ſo im Himmel ſind, mit denen die natuͤrlichen, ſo in der Welt ſind, uͤbereinſtimmen, zu wiſſen, das iſt heutiges Tages keiner im Stande, wofern er nicht aus dem Himmel Unterricht davon hat, weil die Wiſſenſchaft der Uebereinſtimmungen heutiges Ta- ges gaͤnzlich verloren gegangen iſt: wie aber die Uebereinſtimmung der geiſtlichen Dinge mit den natuͤrlichen beſchaffen iſt, will ich durch einige Exempel erlaͤutern. Die beſeelten Thiere auf der Erde ſtimmen uͤberhaupt mit den Neigun- gen uͤberein, die zahmen und nuͤtzlichen mit den guten Neigungen, die wilden und unnuͤ- tzen mit den boͤſen Neigungen: inſonderheit ſtimmen die Ochſen und Stiere mit den Nei- gungen des natuͤrlichen Gemuͤths; die Schaafe und Laͤmmer mit den Neigungen des geiſtlichen Gemuͤths; die gefluͤgelten aber nach ihren Gat- tungen ſtimmen mit dem, was dem Verſtand bey- der Gemuͤther ausmachet, uͤberein; daher kommt es, daß die Ochſen, Stiere, Widder, Schaafe, Ziegen, Boͤcke, und Laͤmmer, desgleichen auch die Tauben und Turteltauben, in der Jſraeliti- ſchen Kirche, die eine abbildende oder vorſtellende Kirche war, zu einem heiligen Gebrauch beſtimmet, und aus ihnen Opfer und Brandopfer gemacht wor- den ſind; denn in dieſen Gebrauch ſtimmten ſie mit den geiſtlichen Dingen uͤberein, die im Him- mel nach Uebereinſtimmungen verſtanden wurden. Daß auch die Thiere nach ihren Arten und Gattungen Neigungen andeuten, iſt daher, weil

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/165>, abgerufen am 24.11.2024.