Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. Engels, sondern sie sehen bisweilen entfernteGesellschaften, die aus viel tausend Engeln beste- hen, wie ein Einziges an in solcher Gestalt; und sie schließen von einer Gesellschaft als von einem Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel ist; denn das Allgemeine in der vollkommensten Gestalt verhält sich wie die Theile und die Theile wie das Allgemeine, nur ist ein Unterschied, als wie zwischen einer größern und kleinern Gleich- heit. Daher sagen sie, daß der ganze Himmel in solcher Gestalt sey in dem Angesicht des Herrn, weil das Göttliche aus dem Jnnersten und Höch- sten alles siehet. 63. Weil der Himmel so beschaffen ist, so 64. Daß so viel Mannigfaltiges im Men- schaffet;
Vom Himmel. Engels, ſondern ſie ſehen bisweilen entfernteGeſellſchaften, die aus viel tauſend Engeln beſte- hen, wie ein Einziges an in ſolcher Geſtalt; und ſie ſchließen von einer Geſellſchaft als von einem Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel iſt; denn das Allgemeine in der vollkommenſten Geſtalt verhaͤlt ſich wie die Theile und die Theile wie das Allgemeine, nur iſt ein Unterſchied, als wie zwiſchen einer groͤßern und kleinern Gleich- heit. Daher ſagen ſie, daß der ganze Himmel in ſolcher Geſtalt ſey in dem Angeſicht des Herrn, weil das Goͤttliche aus dem Jnnerſten und Hoͤch- ſten alles ſiehet. 63. Weil der Himmel ſo beſchaffen iſt, ſo 64. Daß ſo viel Mannigfaltiges im Men- ſchaffet;
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0103" n="56"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> Engels, ſondern ſie ſehen bisweilen entfernte<lb/> Geſellſchaften, die aus viel tauſend Engeln beſte-<lb/> hen, wie ein Einziges an in ſolcher Geſtalt; und<lb/> ſie ſchließen von einer Geſellſchaft als von einem<lb/> Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel<lb/> iſt; denn das Allgemeine in der vollkommenſten<lb/> Geſtalt verhaͤlt ſich wie die Theile und die Theile<lb/> wie das Allgemeine, nur iſt ein Unterſchied, als<lb/> wie zwiſchen einer groͤßern und kleinern Gleich-<lb/> heit. Daher ſagen ſie, daß der ganze Himmel<lb/> in ſolcher Geſtalt ſey in dem Angeſicht des <hi rendition="#fr">Herrn,</hi><lb/> weil das Goͤttliche aus dem Jnnerſten und Hoͤch-<lb/> ſten alles ſiehet.</p><lb/> <p>63. Weil der Himmel ſo beſchaffen iſt, ſo<lb/> wird er dahero auch vom <hi rendition="#fr">Herrn</hi> wie ein einziger<lb/> Menſch, und daraus wie ein Einziges regieret:<lb/> denn es iſt bekannt, daß, obgleich der Menſch<lb/> aus unzaͤhligen Mannigfaltigen beſtehet, ſo wohl<lb/> im Ganzen als im Theil, <hi rendition="#fr">im Ganzen</hi> aus Glie-<lb/> dern, ſinnlichen Werkzeugen, und Eingeweiden,<lb/><hi rendition="#fr">im Theil</hi> aus Reichen von Faſern, Nerven, und<lb/> Blurgeſaͤßen; alſo aus Gliedmaſſen in Glied-<lb/> maſſen, und aus Theilen in Theilen; dennoch<lb/> der Menſch, wenn er wuͤrket, als wie ein Einzi-<lb/> ger wuͤrket: eben ſo iſt auch der Himmel unter<lb/> der Vorſorge und Fuͤhrung des <hi rendition="#fr">Herrn.</hi></p><lb/> <p>64. Daß ſo viel Mannigfaltiges im Men-<lb/> ſchen ein Einziges ausmachet, iſt die Urſache, weil<lb/> nicht das allergeringſte in ihm iſt, das nicht et-<lb/> was zur allgemeinen Sache beytraͤgt, und Nutzen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchaffet;</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0103]
Vom Himmel.
Engels, ſondern ſie ſehen bisweilen entfernte
Geſellſchaften, die aus viel tauſend Engeln beſte-
hen, wie ein Einziges an in ſolcher Geſtalt; und
ſie ſchließen von einer Geſellſchaft als von einem
Theil auf das Allgemeine, welches der Himmel
iſt; denn das Allgemeine in der vollkommenſten
Geſtalt verhaͤlt ſich wie die Theile und die Theile
wie das Allgemeine, nur iſt ein Unterſchied, als
wie zwiſchen einer groͤßern und kleinern Gleich-
heit. Daher ſagen ſie, daß der ganze Himmel
in ſolcher Geſtalt ſey in dem Angeſicht des Herrn,
weil das Goͤttliche aus dem Jnnerſten und Hoͤch-
ſten alles ſiehet.
63. Weil der Himmel ſo beſchaffen iſt, ſo
wird er dahero auch vom Herrn wie ein einziger
Menſch, und daraus wie ein Einziges regieret:
denn es iſt bekannt, daß, obgleich der Menſch
aus unzaͤhligen Mannigfaltigen beſtehet, ſo wohl
im Ganzen als im Theil, im Ganzen aus Glie-
dern, ſinnlichen Werkzeugen, und Eingeweiden,
im Theil aus Reichen von Faſern, Nerven, und
Blurgeſaͤßen; alſo aus Gliedmaſſen in Glied-
maſſen, und aus Theilen in Theilen; dennoch
der Menſch, wenn er wuͤrket, als wie ein Einzi-
ger wuͤrket: eben ſo iſt auch der Himmel unter
der Vorſorge und Fuͤhrung des Herrn.
64. Daß ſo viel Mannigfaltiges im Men-
ſchen ein Einziges ausmachet, iſt die Urſache, weil
nicht das allergeringſte in ihm iſt, das nicht et-
was zur allgemeinen Sache beytraͤgt, und Nutzen
ſchaffet;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |