Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.
Durch Dich, glückseeliger Regente! Jst mir ein milder Glück bestimmt, Als damahls, ehe man mich nennte, Sich Riesen wider mich ergrimmt; Ein ewig Wohlergehn ist mir durch Dich beschieden, Durch Dein glorwürdiges Geschlecht Grünt noch Dein alt gewordner Knecht, Und schläft schon hundert Jahr in Frieden. Ohnmöglich kann ich das verschweigen, Wie? hundert Jahr? welch eine Zeit! Und es doch niemahls anzuzeigen? Das nennet man Undankbarkeit, Nunmehro soll mich auch kein Zweifel länger halten, Der Tag wird mir ein Jubel-Jahr, Jch bringe meine Wünsche dar Jn ganz vernehmlichen Gestalten. Jhr Felder! wißt ihr meine Freude, Die ihr umher so lustig seyd? Sprecht, Thäler, meiner Augen Weyde! Was gleichet dieser Seeligkeit. Seit ich des Landes Heyl auf meinen Schultern trage, Seit meines Hauptes Krone prangt, Hat mich nach nichts so sehr verlangt, Als nach dem neugewordnen Tage. Mir C 2
Durch Dich, gluͤckſeeliger Regente! Jſt mir ein milder Gluͤck beſtimmt, Als damahls, ehe man mich nennte, Sich Rieſen wider mich ergrimmt; Ein ewig Wohlergehn iſt mir durch Dich beſchieden, Durch Dein glorwuͤrdiges Geſchlecht Gruͤnt noch Dein alt gewordner Knecht, Und ſchlaͤft ſchon hundert Jahr in Frieden. Ohnmoͤglich kann ich das verſchweigen, Wie? hundert Jahr? welch eine Zeit! Und es doch niemahls anzuzeigen? Das nennet man Undankbarkeit, Nunmehro ſoll mich auch kein Zweifel laͤnger halten, Der Tag wird mir ein Jubel-Jahr, Jch bringe meine Wuͤnſche dar Jn ganz vernehmlichen Geſtalten. Jhr Felder! wißt ihr meine Freude, Die ihr umher ſo luſtig ſeyd? Sprecht, Thaͤler, meiner Augen Weyde! Was gleichet dieſer Seeligkeit. Seit ich des Landes Heyl auf meinen Schultern trage, Seit meines Hauptes Krone prangt, Hat mich nach nichts ſo ſehr verlangt, Als nach dem neugewordnen Tage. Mir C 2
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Oden und Lieder.
Allhier befind ich mich im ſicheren Genuſſe
Der daurenden Zufriedenheit,
Und meine ganze Lebenszeit
Beſteht in einer ſanften Muſſe.
Durch Dich, gluͤckſeeliger Regente!
Jſt mir ein milder Gluͤck beſtimmt,
Als damahls, ehe man mich nennte,
Sich Rieſen wider mich ergrimmt;
Ein ewig Wohlergehn iſt mir durch Dich beſchieden,
Durch Dein glorwuͤrdiges Geſchlecht
Gruͤnt noch Dein alt gewordner Knecht,
Und ſchlaͤft ſchon hundert Jahr in Frieden.
Ohnmoͤglich kann ich das verſchweigen,
Wie? hundert Jahr? welch eine Zeit!
Und es doch niemahls anzuzeigen?
Das nennet man Undankbarkeit,
Nunmehro ſoll mich auch kein Zweifel laͤnger halten,
Der Tag wird mir ein Jubel-Jahr,
Jch bringe meine Wuͤnſche dar
Jn ganz vernehmlichen Geſtalten.
Jhr Felder! wißt ihr meine Freude,
Die ihr umher ſo luſtig ſeyd?
Sprecht, Thaͤler, meiner Augen Weyde!
Was gleichet dieſer Seeligkeit.
Seit ich des Landes Heyl auf meinen Schultern trage,
Seit meines Hauptes Krone prangt,
Hat mich nach nichts ſo ſehr verlangt,
Als nach dem neugewordnen Tage.
Mir
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