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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Sapphische Oden.
Staatskluge Weisheit sahe ehedessen
Dieses ihr Gosen nicht gnug angesessen,
Und sie erschuf manch ämsiges Geschlechte
Durch ihre Rechte.
Und hieß sie hier, mit Ueberfluß umgeben,
Jn Friede, mässig, nach der Tugend streben,
Ja unter ihrem Zepter zum Ergetzen
Sich feste setzen.
Bald sah man Hütten, Dörfer, grosse Flecken,
Städte, so wie ich sie itzt kann entdecken,
Wo noch die Menschen sich zusehens mehren
Und reichlich nähren.
Preiset den Himmel, seelge Nationen,
Welcher euch also abgezäunt läßt wohnen,
Jhr drücket Nahrung aus manch vollem Euter,
Was braucht ihr weiter?
Jhr übet Tugend, die zwar Länder kennen,
Doch Lastern folgend sie oft Einfalt nennen,
Unsträflich leben heissen eure Sitten,
Die hier gelitten.
Hier sehen Eltern ihre Lust an Erben,
Bärtige Greise sieht man lächelnd sterben,
Die Vaterland und GOtt im Herzen tragen,
Und sonst nicht klagen.
Der Säugling trinkt an seiner Mutter Brüsten
Den frühen Tod nicht mit verbotnen Lüsten,
Jhm ist der Milchkrug ein Gefäß zum Leben,
Und Wohlbestreben.
Wie
Sapphiſche Oden.
Staatskluge Weisheit ſahe ehedeſſen
Dieſes ihr Goſen nicht gnug angeſeſſen,
Und ſie erſchuf manch aͤmſiges Geſchlechte
Durch ihre Rechte.
Und hieß ſie hier, mit Ueberfluß umgeben,
Jn Friede, maͤſſig, nach der Tugend ſtreben,
Ja unter ihrem Zepter zum Ergetzen
Sich feſte ſetzen.
Bald ſah man Huͤtten, Doͤrfer, groſſe Flecken,
Staͤdte, ſo wie ich ſie itzt kann entdecken,
Wo noch die Menſchen ſich zuſehens mehren
Und reichlich naͤhren.
Preiſet den Himmel, ſeelge Nationen,
Welcher euch alſo abgezaͤunt laͤßt wohnen,
Jhr druͤcket Nahrung aus manch vollem Euter,
Was braucht ihr weiter?
Jhr uͤbet Tugend, die zwar Laͤnder kennen,
Doch Laſtern folgend ſie oft Einfalt nennen,
Unſtraͤflich leben heiſſen eure Sitten,
Die hier gelitten.
Hier ſehen Eltern ihre Luſt an Erben,
Baͤrtige Greiſe ſieht man laͤchelnd ſterben,
Die Vaterland und GOtt im Herzen tragen,
Und ſonſt nicht klagen.
Der Saͤugling trinkt an ſeiner Mutter Bruͤſten
Den fruͤhen Tod nicht mit verbotnen Luͤſten,
Jhm iſt der Milchkrug ein Gefaͤß zum Leben,
Und Wohlbeſtreben.
Wie
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[333/0353] Sapphiſche Oden. Staatskluge Weisheit ſahe ehedeſſen Dieſes ihr Goſen nicht gnug angeſeſſen, Und ſie erſchuf manch aͤmſiges Geſchlechte Durch ihre Rechte. Und hieß ſie hier, mit Ueberfluß umgeben, Jn Friede, maͤſſig, nach der Tugend ſtreben, Ja unter ihrem Zepter zum Ergetzen Sich feſte ſetzen. Bald ſah man Huͤtten, Doͤrfer, groſſe Flecken, Staͤdte, ſo wie ich ſie itzt kann entdecken, Wo noch die Menſchen ſich zuſehens mehren Und reichlich naͤhren. Preiſet den Himmel, ſeelge Nationen, Welcher euch alſo abgezaͤunt laͤßt wohnen, Jhr druͤcket Nahrung aus manch vollem Euter, Was braucht ihr weiter? Jhr uͤbet Tugend, die zwar Laͤnder kennen, Doch Laſtern folgend ſie oft Einfalt nennen, Unſtraͤflich leben heiſſen eure Sitten, Die hier gelitten. Hier ſehen Eltern ihre Luſt an Erben, Baͤrtige Greiſe ſieht man laͤchelnd ſterben, Die Vaterland und GOtt im Herzen tragen, Und ſonſt nicht klagen. Der Saͤugling trinkt an ſeiner Mutter Bruͤſten Den fruͤhen Tod nicht mit verbotnen Luͤſten, Jhm iſt der Milchkrug ein Gefaͤß zum Leben, Und Wohlbeſtreben. Wie

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/353>, abgerufen am 25.11.2024.