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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Sapphische Oden.
Ein Strenger folgt ihm, der die Bosheit strafet,
Und durch die Henne güldne Eyer schaffet,
Die werden seinen Erben nach zwo Zeiten
Zu Land und Leuten.
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Woher! du Held von ungemeinen Thaten,
Jch sehe schon den Wachsthum deiner Staaten,
Sobald dein Ruhm mit Hoheit, Sieg u. Schwerdte
Nach Hause kehrte.
Glorwürdigster! Du deines Hauses Krone!
70Empfange die Unsterblichkeit zum Lohne,

Held! Streitbar! Churfürst! Musenfreund! o Pleisse!
Sag wie er heisse.
Mildester Vater! der auf ihn erscheinet,
Woher der Schmerz? die Angst? dein Auge weinet?
75Die Vorsehung schützt dein entführt Geschlechte
Durch ihre Rechte.
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Könige,
61 Friedrich der Strenge.
62 Mit seiner Gemahlin Catharina, Graf Heinrichs von
Henneberg Tochter, hat er unterschiedene Hennebergische
Aemter und Städte zum Heyraths-Guthe erhalten, und
dadurch an sein Haus gebracht. Es ist diese Catharina
ebendiejenige Person, welche Churfürst Friedrich der III
oder Weise von Sachsen gemeynet, als er zu Lucas Kra-
nachen, der ihm seine Ahnen malen sollen, gesaget; er
sollte ihm diese Henne ja recht malen, weil sie dem Hause
Sachsen ein gut Ey geleget habe. Glafey Bl. 103.
71 Friedrich der Streitbare, welcher 1422 die Chur Sachsen
an sein Haus geknüpft, hat bereits 1409 die Universität
zu Leipzig aufgerichtet.
75 Friedrich Placidus genannt, hatte 1455 das Unglück sei-
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Sapphiſche Oden.
Ein Strenger folgt ihm, der die Bosheit ſtrafet,
Und durch die Henne guͤldne Eyer ſchaffet,
Die werden ſeinen Erben nach zwo Zeiten
Zu Land und Leuten.
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Woher! du Held von ungemeinen Thaten,
Jch ſehe ſchon den Wachsthum deiner Staaten,
Sobald dein Ruhm mit Hoheit, Sieg u. Schwerdte
Nach Hauſe kehrte.
Glorwuͤrdigſter! Du deines Hauſes Krone!
70Empfange die Unſterblichkeit zum Lohne,

Held! Streitbar! Churfuͤrſt! Muſenfreund! o Pleiſſe!
Sag wie er heiſſe.
Mildeſter Vater! der auf ihn erſcheinet,
Woher der Schmerz? die Angſt? dein Auge weinet?
75Die Vorſehung ſchuͤtzt dein entfuͤhrt Geſchlechte
Durch ihre Rechte.
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Koͤnige,
61 Friedrich der Strenge.
62 Mit ſeiner Gemahlin Catharina, Graf Heinrichs von
Henneberg Tochter, hat er unterſchiedene Hennebergiſche
Aemter und Staͤdte zum Heyraths-Guthe erhalten, und
dadurch an ſein Haus gebracht. Es iſt dieſe Catharina
ebendiejenige Perſon, welche Churfuͤrſt Friedrich der III
oder Weiſe von Sachſen gemeynet, als er zu Lucas Kra-
nachen, der ihm ſeine Ahnen malen ſollen, geſaget; er
ſollte ihm dieſe Henne ja recht malen, weil ſie dem Hauſe
Sachſen ein gut Ey geleget habe. Glafey Bl. 103.
71 Friedrich der Streitbare, welcher 1422 die Chur Sachſen
an ſein Haus geknuͤpft, hat bereits 1409 die Univerſitaͤt
zu Leipzig aufgerichtet.
75 Friedrich Placidus genannt, hatte 1455 das Ungluͤck ſei-
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[313/0333] Sapphiſche Oden. Ein Strenger folgt ihm, der die Bosheit ſtrafet, Und durch die Henne guͤldne Eyer ſchaffet, Die werden ſeinen Erben nach zwo Zeiten Zu Land und Leuten. Woher! du Held von ungemeinen Thaten, Jch ſehe ſchon den Wachsthum deiner Staaten, Sobald dein Ruhm mit Hoheit, Sieg u. Schwerdte Nach Hauſe kehrte. Glorwuͤrdigſter! Du deines Hauſes Krone! Empfange die Unſterblichkeit zum Lohne, Held! Streitbar! Churfuͤrſt! Muſenfreund! o Pleiſſe! Sag wie er heiſſe. Mildeſter Vater! der auf ihn erſcheinet, Woher der Schmerz? die Angſt? dein Auge weinet? Die Vorſehung ſchuͤtzt dein entfuͤhrt Geſchlechte Durch ihre Rechte. Koͤnige, 61 62 71 75 61 Friedrich der Strenge. 62 Mit ſeiner Gemahlin Catharina, Graf Heinrichs von Henneberg Tochter, hat er unterſchiedene Hennebergiſche Aemter und Staͤdte zum Heyraths-Guthe erhalten, und dadurch an ſein Haus gebracht. Es iſt dieſe Catharina ebendiejenige Perſon, welche Churfuͤrſt Friedrich der III oder Weiſe von Sachſen gemeynet, als er zu Lucas Kra- nachen, der ihm ſeine Ahnen malen ſollen, geſaget; er ſollte ihm dieſe Henne ja recht malen, weil ſie dem Hauſe Sachſen ein gut Ey geleget habe. Glafey Bl. 103. 71 Friedrich der Streitbare, welcher 1422 die Chur Sachſen an ſein Haus geknuͤpft, hat bereits 1409 die Univerſitaͤt zu Leipzig aufgerichtet. 75 Friedrich Placidus genannt, hatte 1455 das Ungluͤck ſei- ne U 5

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/333>, abgerufen am 24.11.2024.