Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Fünftes Buch. Oder gefällt dir von verschiednen Zonen, 10Wo unter Zeptern Völker ruhig wohnen, Der Länder Schicksal, grosser Potentaten Glück anzurathen? Soll ich den Perser, seine kühne Jugend, Das seltne Beyspiel einer hohen Tugend 15Rühmen? die Reiche, so er einst zerstücket Und denn beglücket. Oder den Griechen, der zuerst den Sparter Hat angewöhnet zu Geduld und Marter, Zu armer Tugend, Tapferkeit und Mühe 20Bey schwarzer Brühe? Hast du vielleicht wohl jenen Stillen lieber, 13Der wilde Geister an der sanften Tiber So klug beruhiget durch die Egerja, Die er doch nie sah? 18 21 Wahr 13 Cyrus, den Zerstöhrer des Assyrischen und Stifter des Persischen grossen Reichs, dessen Begebenheiten Herodot und Xenophon, obwohl verschieden, beschrieben haben. Ein hinlänglicher Auszug aus beyden ist in Rollins Hi- storie alter Zeiten und Völker im II Theil von der 167 bis 379 Seite der deutschen Ausgabe. 18 Lyeurg. S. Plutarchs Lebensbeschr. I Th. 194 Seite der deutschen Ausgabe. 21 Numa, welcher die Römer am ersten mit Gesetzen ver-
sehen, und sich dabey der besondern Staatslist mit der Göttin Egeria bedienet hat, um die, durch die vorigen Kriege sehr verwilderten Römer desto eher biegsam zu machen. Siehe Plutarchs Lebensbeschreibung berühmter Männer im 1 Th. 302 S. der deutschen Ausgabe, und Rollins Römische Hist. I Th. 91 S. der deutsch. Ausgabe. Fünftes Buch. Oder gefaͤllt dir von verſchiednen Zonen, 10Wo unter Zeptern Voͤlker ruhig wohnen, Der Laͤnder Schickſal, groſſer Potentaten Gluͤck anzurathen? Soll ich den Perſer, ſeine kuͤhne Jugend, Das ſeltne Beyſpiel einer hohen Tugend 15Ruͤhmen? die Reiche, ſo er einſt zerſtuͤcket Und denn begluͤcket. Oder den Griechen, der zuerſt den Sparter Hat angewoͤhnet zu Geduld und Marter, Zu armer Tugend, Tapferkeit und Muͤhe 20Bey ſchwarzer Bruͤhe? Haſt du vielleicht wohl jenen Stillen lieber, 13Der wilde Geiſter an der ſanften Tiber So klug beruhiget durch die Egerja, Die er doch nie ſah? 18 21 Wahr 13 Cyrus, den Zerſtoͤhrer des Aſſyriſchen und Stifter des Perſiſchen groſſen Reichs, deſſen Begebenheiten Herodot und Xenophon, obwohl verſchieden, beſchrieben haben. Ein hinlaͤnglicher Auszug aus beyden iſt in Rollins Hi- ſtorie alter Zeiten und Voͤlker im II Theil von der 167 bis 379 Seite der deutſchen Ausgabe. 18 Lyeurg. S. Plutarchs Lebensbeſchr. I Th. 194 Seite der deutſchen Ausgabe. 21 Numa, welcher die Roͤmer am erſten mit Geſetzen ver-
ſehen, und ſich dabey der beſondern Staatsliſt mit der Goͤttin Egeria bedienet hat, um die, durch die vorigen Kriege ſehr verwilderten Roͤmer deſto eher biegſam zu machen. Siehe Plutarchs Lebensbeſchreibung beruͤhmter Maͤnner im 1 Th. 302 S. der deutſchen Ausgabe, und Rollins Roͤmiſche Hiſt. I Th. 91 S. der deutſch. Ausgabe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0330" n="310"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Fünftes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="3"> <l>Oder gefaͤllt dir von verſchiednen Zonen,<lb/><note place="left">10</note>Wo unter Zeptern Voͤlker ruhig wohnen,</l><lb/> <l>Der Laͤnder Schickſal, groſſer Potentaten<lb/><hi rendition="#et">Gluͤck anzurathen?</hi></l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Soll ich den Perſer, ſeine kuͤhne Jugend,</l><lb/> <l>Das ſeltne Beyſpiel einer hohen Tugend<lb/><note place="left">15</note>Ruͤhmen? die Reiche, ſo er einſt zerſtuͤcket<lb/><hi rendition="#et">Und denn begluͤcket.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Oder den Griechen, der zuerſt den Sparter</l><lb/> <l>Hat angewoͤhnet zu Geduld und Marter,</l><lb/> <l>Zu armer Tugend, Tapferkeit und Muͤhe<lb/><note place="left">20</note><hi rendition="#et">Bey ſchwarzer Bruͤhe?</hi></l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Haſt du vielleicht wohl jenen Stillen lieber,</l><lb/> <l>Der wilde Geiſter an der ſanften Tiber</l><lb/> <l>So klug beruhiget durch die Egerja,<lb/><hi rendition="#et">Die er doch nie ſah?</hi></l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wahr</fw><lb/> <note place="foot" n="13">Cyrus, den Zerſtoͤhrer des Aſſyriſchen und Stifter des<lb/> Perſiſchen groſſen Reichs, deſſen Begebenheiten Herodot<lb/> und Xenophon, obwohl verſchieden, beſchrieben haben.<lb/> Ein hinlaͤnglicher Auszug aus beyden iſt in Rollins Hi-<lb/> ſtorie alter Zeiten und Voͤlker im <hi rendition="#aq">II</hi> Theil von der 167<lb/> bis 379 Seite der deutſchen Ausgabe.</note><lb/> <note place="foot" n="18">Lyeurg. S. Plutarchs Lebensbeſchr. <hi rendition="#aq">I</hi> Th. 194 Seite der<lb/> deutſchen Ausgabe.</note><lb/> <note place="foot" n="21">Numa, welcher die Roͤmer am erſten mit Geſetzen ver-<lb/> ſehen, und ſich dabey der beſondern Staatsliſt mit der<lb/> Goͤttin Egeria bedienet hat, um die, durch die vorigen<lb/> Kriege ſehr verwilderten Roͤmer deſto eher biegſam zu<lb/> machen. Siehe Plutarchs Lebensbeſchreibung beruͤhmter<lb/> Maͤnner im 1 Th. 302 S. der deutſchen Ausgabe, und<lb/> Rollins Roͤmiſche Hiſt. <hi rendition="#aq">I</hi> Th. 91 S. der deutſch. Ausgabe.</note><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [310/0330]
Fünftes Buch.
Oder gefaͤllt dir von verſchiednen Zonen,
Wo unter Zeptern Voͤlker ruhig wohnen,
Der Laͤnder Schickſal, groſſer Potentaten
Gluͤck anzurathen?
Soll ich den Perſer, ſeine kuͤhne Jugend,
Das ſeltne Beyſpiel einer hohen Tugend
Ruͤhmen? die Reiche, ſo er einſt zerſtuͤcket
Und denn begluͤcket.
Oder den Griechen, der zuerſt den Sparter
Hat angewoͤhnet zu Geduld und Marter,
Zu armer Tugend, Tapferkeit und Muͤhe
Bey ſchwarzer Bruͤhe?
Haſt du vielleicht wohl jenen Stillen lieber,
Der wilde Geiſter an der ſanften Tiber
So klug beruhiget durch die Egerja,
Die er doch nie ſah?
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13 Cyrus, den Zerſtoͤhrer des Aſſyriſchen und Stifter des
Perſiſchen groſſen Reichs, deſſen Begebenheiten Herodot
und Xenophon, obwohl verſchieden, beſchrieben haben.
Ein hinlaͤnglicher Auszug aus beyden iſt in Rollins Hi-
ſtorie alter Zeiten und Voͤlker im II Theil von der 167
bis 379 Seite der deutſchen Ausgabe.
18 Lyeurg. S. Plutarchs Lebensbeſchr. I Th. 194 Seite der
deutſchen Ausgabe.
21 Numa, welcher die Roͤmer am erſten mit Geſetzen ver-
ſehen, und ſich dabey der beſondern Staatsliſt mit der
Goͤttin Egeria bedienet hat, um die, durch die vorigen
Kriege ſehr verwilderten Roͤmer deſto eher biegſam zu
machen. Siehe Plutarchs Lebensbeſchreibung beruͤhmter
Maͤnner im 1 Th. 302 S. der deutſchen Ausgabe, und
Rollins Roͤmiſche Hiſt. I Th. 91 S. der deutſch. Ausgabe.
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