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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Viertes Buch.
Erkenne, Nachwelt! den Poeten,
Der, seines GOttes immer voll,
Auch zeiget, wie mit Schäfer-Flöten
Die Unschuld zärtlich spielen soll;
Die Alster hat davon erklungen,
Der Elbstrom Lieder nachgesungen,
Die seinen Ohren sanft gethan;
Er schickt sie noch, wie sein Gewässer
Durch Zufluß manches Echo grösser,
Bis in des Nordpols Ocean.
Den Staatsmann such ich nicht zu preisen,
Das thut sein seufzend Vaterland,
Mein Lobgesang meynt nicht den Weisen,
Der ausgeübt, wie er erkannt;
Jn seinen bilderreichen Werken,
Die Witz erhöhn, und Andacht stärken,
Erscheinet Tugend, GOtt und Welt,
Mit jenen stund er im Vertrauen,
Und diese hat er zum Beschauen
Als neuer Schöpfer dargestellt.
Den Maler der Natur hingegen,
Den Dichter sing ich ganz allein;
Durch Jhn, muß dieses Lied im Segen,
Muß mein Gesang unsterblich seyn:
Sein Geist wird immerdar gelesen,
Wie so geschäftig er gewesen,
An Farben wie gedankenreich,
Es zeigen seine frommen Werke
Der Sprache Reichthum, voller Stärke
Der allgemeinen Mundart gleich.
Ach
Viertes Buch.
Erkenne, Nachwelt! den Poeten,
Der, ſeines GOttes immer voll,
Auch zeiget, wie mit Schaͤfer-Floͤten
Die Unſchuld zaͤrtlich ſpielen ſoll;
Die Alſter hat davon erklungen,
Der Elbſtrom Lieder nachgeſungen,
Die ſeinen Ohren ſanft gethan;
Er ſchickt ſie noch, wie ſein Gewaͤſſer
Durch Zufluß manches Echo groͤſſer,
Bis in des Nordpols Ocean.
Den Staatsmann ſuch ich nicht zu preiſen,
Das thut ſein ſeufzend Vaterland,
Mein Lobgeſang meynt nicht den Weiſen,
Der ausgeuͤbt, wie er erkannt;
Jn ſeinen bilderreichen Werken,
Die Witz erhoͤhn, und Andacht ſtaͤrken,
Erſcheinet Tugend, GOtt und Welt,
Mit jenen ſtund er im Vertrauen,
Und dieſe hat er zum Beſchauen
Als neuer Schoͤpfer dargeſtellt.
Den Maler der Natur hingegen,
Den Dichter ſing ich ganz allein;
Durch Jhn, muß dieſes Lied im Segen,
Muß mein Geſang unſterblich ſeyn:
Sein Geiſt wird immerdar geleſen,
Wie ſo geſchaͤftig er geweſen,
An Farben wie gedankenreich,
Es zeigen ſeine frommen Werke
Der Sprache Reichthum, voller Staͤrke
Der allgemeinen Mundart gleich.
Ach
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[298/0318] Viertes Buch. Erkenne, Nachwelt! den Poeten, Der, ſeines GOttes immer voll, Auch zeiget, wie mit Schaͤfer-Floͤten Die Unſchuld zaͤrtlich ſpielen ſoll; Die Alſter hat davon erklungen, Der Elbſtrom Lieder nachgeſungen, Die ſeinen Ohren ſanft gethan; Er ſchickt ſie noch, wie ſein Gewaͤſſer Durch Zufluß manches Echo groͤſſer, Bis in des Nordpols Ocean. Den Staatsmann ſuch ich nicht zu preiſen, Das thut ſein ſeufzend Vaterland, Mein Lobgeſang meynt nicht den Weiſen, Der ausgeuͤbt, wie er erkannt; Jn ſeinen bilderreichen Werken, Die Witz erhoͤhn, und Andacht ſtaͤrken, Erſcheinet Tugend, GOtt und Welt, Mit jenen ſtund er im Vertrauen, Und dieſe hat er zum Beſchauen Als neuer Schoͤpfer dargeſtellt. Den Maler der Natur hingegen, Den Dichter ſing ich ganz allein; Durch Jhn, muß dieſes Lied im Segen, Muß mein Geſang unſterblich ſeyn: Sein Geiſt wird immerdar geleſen, Wie ſo geſchaͤftig er geweſen, An Farben wie gedankenreich, Es zeigen ſeine frommen Werke Der Sprache Reichthum, voller Staͤrke Der allgemeinen Mundart gleich. Ach

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/318>, abgerufen am 22.11.2024.