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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Drittes Buch.

Die man nur mit Verachtung speist,
Und die der Hochmuth Pöbel heißt,
Die bey der Menschlichkeit die Schlacken nur bedeuten.

Drum will ich auf mein Bestes sehn,
Und hin zu meines gleichen gehn,
Wo keine solche Lüfte streichen,
Wo sich kein Durst noch Hunger findt,
Dieweil da keine Menschen sind,
Da wohnt nur ich, du, er, wir, ihr, sie, und desgleichen.
Allein da schallt kein hohler Ton,
Wo sich der Vater und der Sohn
Bey Salz und Brod die Zeit verkürzen;
Wo man das Jahr lang Fasten hält,
Jst Mager zwar zum Koch bestellt,
Jedoch der Hunger kan auch Kohl u. Bohnen würzen.
Auch macht die Einigkeit allein
Aus Wasser da den guten Wein,
Der Krug und Gerstensaft sind Brüder,
Ein Stroh- und grün bemoostes Dach
Verstattet kein gepresstes Ach!
Sein Raum erschallet nur von frohen Jauchzern wieder.
Gesundheit geht da aus und ein,
Stellt alt und jung in einen Reihn,
Heißt Junge lieben, Alte trinken,
Sie thun es bis zur Lustigkeit,
Herr Podagra und sein Geleit
Darf aus den Städten nicht in diese Zechen hinken.
Em-

Drittes Buch.

Die man nur mit Verachtung ſpeiſt,
Und die der Hochmuth Poͤbel heißt,
Die bey der Menſchlichkeit die Schlacken nur bedeuten.

Drum will ich auf mein Beſtes ſehn,
Und hin zu meines gleichen gehn,
Wo keine ſolche Luͤfte ſtreichen,
Wo ſich kein Durſt noch Hunger findt,
Dieweil da keine Menſchen ſind,
Da wohnt nur ich, du, er, wir, ihr, ſie, und desgleichen.
Allein da ſchallt kein hohler Ton,
Wo ſich der Vater und der Sohn
Bey Salz und Brod die Zeit verkuͤrzen;
Wo man das Jahr lang Faſten haͤlt,
Jſt Mager zwar zum Koch beſtellt,
Jedoch der Hunger kan auch Kohl u. Bohnen wuͤrzen.
Auch macht die Einigkeit allein
Aus Waſſer da den guten Wein,
Der Krug und Gerſtenſaft ſind Bruͤder,
Ein Stroh- und gruͤn bemooſtes Dach
Verſtattet kein gepreſſtes Ach!
Sein Raum erſchallet nur von frohẽ Jauchzern wieder.
Geſundheit geht da aus und ein,
Stellt alt und jung in einen Reihn,
Heißt Junge lieben, Alte trinken,
Sie thun es bis zur Luſtigkeit,
Herr Podagra und ſein Geleit
Darf aus den Staͤdten nicht in dieſe Zechen hinken.
Em-
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[172/0192] Drittes Buch. Die man nur mit Verachtung ſpeiſt, Und die der Hochmuth Poͤbel heißt, Die bey der Menſchlichkeit die Schlacken nur bedeuten. Drum will ich auf mein Beſtes ſehn, Und hin zu meines gleichen gehn, Wo keine ſolche Luͤfte ſtreichen, Wo ſich kein Durſt noch Hunger findt, Dieweil da keine Menſchen ſind, Da wohnt nur ich, du, er, wir, ihr, ſie, und desgleichen. Allein da ſchallt kein hohler Ton, Wo ſich der Vater und der Sohn Bey Salz und Brod die Zeit verkuͤrzen; Wo man das Jahr lang Faſten haͤlt, Jſt Mager zwar zum Koch beſtellt, Jedoch der Hunger kan auch Kohl u. Bohnen wuͤrzen. Auch macht die Einigkeit allein Aus Waſſer da den guten Wein, Der Krug und Gerſtenſaft ſind Bruͤder, Ein Stroh- und gruͤn bemooſtes Dach Verſtattet kein gepreſſtes Ach! Sein Raum erſchallet nur von frohẽ Jauchzern wieder. Geſundheit geht da aus und ein, Stellt alt und jung in einen Reihn, Heißt Junge lieben, Alte trinken, Sie thun es bis zur Luſtigkeit, Herr Podagra und ſein Geleit Darf aus den Staͤdten nicht in dieſe Zechen hinken. Em-

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/192>, abgerufen am 27.11.2024.