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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Drittes Buch.
Schaaren aufgethürmter Spitzen
Sind den Augen angenehm,
Weil sie unsre Gränzen schützen,
Werden sie zugleich beqvem,
Berg und Wälder, die sie tragen,
Können schon mit Furchten schlagen,
Und uns heißt der Muth ein Scherz.
Feinde! nun! zerschellt die Rippen,
Kommt! seht unwegsame Klippen,
Aber denn ein männlich Herz.
Ach! daß mir die Dämmrung gönnte;
Daß ich so zufrieden bin!
O! wenn ich doch sprechen könnte:
Hüter! ist die Nacht schier hin?
Aber ich muß mich beqvemen
Abschied von der Welt zu nehmen,
Bis auf künftig Wiedersehn,
Füsse! seyd mir noch behende,
Eure Wallfahrt ist zu Ende,
Auf! lasst uns von hinnen gehn!
O! da seh ich mit Vergnügen,
Jn der Dämmrung braunen Licht,
Meinen offnen Hafen liegen,
Gotha, meine Zuversicht!
Wohlvergnügt mit meiner Leyer
Halt ich jährlich da die Feyer,
Welche mir der Tag bereit,
Feld, Allee, und Berg, und Wiesen
Müssen schallen von Luisen,
Und von Friedrichs Gütigkeit.
Göttin!
Drittes Buch.
Schaaren aufgethuͤrmter Spitzen
Sind den Augen angenehm,
Weil ſie unſre Graͤnzen ſchuͤtzen,
Werden ſie zugleich beqvem,
Berg und Waͤlder, die ſie tragen,
Koͤnnen ſchon mit Furchten ſchlagen,
Und uns heißt der Muth ein Scherz.
Feinde! nun! zerſchellt die Rippen,
Kommt! ſeht unwegſame Klippen,
Aber denn ein maͤnnlich Herz.
Ach! daß mir die Daͤmmrung goͤnnte;
Daß ich ſo zufrieden bin!
O! wenn ich doch ſprechen koͤnnte:
Huͤter! iſt die Nacht ſchier hin?
Aber ich muß mich beqvemen
Abſchied von der Welt zu nehmen,
Bis auf kuͤnftig Wiederſehn,
Fuͤſſe! ſeyd mir noch behende,
Eure Wallfahrt iſt zu Ende,
Auf! laſſt uns von hinnen gehn!
O! da ſeh ich mit Vergnuͤgen,
Jn der Daͤmmrung braunen Licht,
Meinen offnen Hafen liegen,
Gotha, meine Zuverſicht!
Wohlvergnuͤgt mit meiner Leyer
Halt ich jaͤhrlich da die Feyer,
Welche mir der Tag bereit,
Feld, Allee, und Berg, und Wieſen
Muͤſſen ſchallen von Luiſen,
Und von Friedrichs Guͤtigkeit.
Goͤttin!
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[154/0174] Drittes Buch. Schaaren aufgethuͤrmter Spitzen Sind den Augen angenehm, Weil ſie unſre Graͤnzen ſchuͤtzen, Werden ſie zugleich beqvem, Berg und Waͤlder, die ſie tragen, Koͤnnen ſchon mit Furchten ſchlagen, Und uns heißt der Muth ein Scherz. Feinde! nun! zerſchellt die Rippen, Kommt! ſeht unwegſame Klippen, Aber denn ein maͤnnlich Herz. Ach! daß mir die Daͤmmrung goͤnnte; Daß ich ſo zufrieden bin! O! wenn ich doch ſprechen koͤnnte: Huͤter! iſt die Nacht ſchier hin? Aber ich muß mich beqvemen Abſchied von der Welt zu nehmen, Bis auf kuͤnftig Wiederſehn, Fuͤſſe! ſeyd mir noch behende, Eure Wallfahrt iſt zu Ende, Auf! laſſt uns von hinnen gehn! O! da ſeh ich mit Vergnuͤgen, Jn der Daͤmmrung braunen Licht, Meinen offnen Hafen liegen, Gotha, meine Zuverſicht! Wohlvergnuͤgt mit meiner Leyer Halt ich jaͤhrlich da die Feyer, Welche mir der Tag bereit, Feld, Allee, und Berg, und Wieſen Muͤſſen ſchallen von Luiſen, Und von Friedrichs Guͤtigkeit. Goͤttin!

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/174>, abgerufen am 25.11.2024.