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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771.

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[Spaltenumbruch]

Dic
(*) S.
Lied.
den hat, thun oft eine erstaunliche Würkung, (*)
blos weil sie den Ton getroffen haben, der alle Say-
ten der Seele in Bewegung bringt. Keine Ueberle-
gung, keine Kunst ist vermögend, uns die Vorstel-
lungen an die Hand zu geben, die in jedem beson-
dern Fall in dem Gemüthe das bewürken, was wir
zu bewürken wünschen. Aber der Dichter, dessen
tieffühlendes Herz izt von einem Gegenstand durch-
drungen ist, äussert seinen Gemüthszustand auf eine
Weise, die uns in dieselbe Empfindung setzet. Der
Dichter, der itzt selbst einen unüberwindlichen Muth
fühlet, flößt auch uns ihn ein. Jst er von harten
Schlägen des Schiksals getroffen standhaft, so wer-
den wirs mit ihm; fühlet er warme Empfindungen
der Rechtschaffenheit, so wärmet er auch unsre Her-
zen mit derselben Gluth; sehen wir ihn mit der freu-
digsten Erwartung dem Tod entgegen gehen, so er-
löscht auch in uns die Liebe zum Leben. Also kann
die Poesie jede Triebfeder der Seele in Würksamkeit
setzen, und mit zauberischer Kraft über die Herzen
der Menschen herrschen. Diese Würkung hat sie
nicht nur denn, wenn sie von feiner Kunst und tief-
forschender Critik unterstützt wird: blos Natur
und Genie sind dazu schon hinlänglich. Die Dich-
ter scheinen noch immer die Größten zu seyn, die
die Natur zu Dichtern gemacht, ehe die Kunst dem
Genie sich zur Gehülfin angebothen hat. [Spaltenumbruch] (+)

Eine so wichtige Kunst verdiente in der genaue-
sten Verbindung mit Religion und Politik zu stehen.
Die menschliche Natur ist großer Dinge fähig, ob-
gleich der Mensch selten große Dinge thut. Die
Dichtkunst von Religion und guter Politik geleitet,
kann das Große, das in ihm liegt, würksam ma-
chen. Wenn nach der Meinung eines der größten
Philosophen alle Künste unter der Aufsicht und den
(*) S.
Aristot.
Eticor.
L. l c.
2.
Befehlen der Politik stehen follten, (*) so würde
die Dichtkunst mit ihrer Schwester der Beredsamkeit,
als die wichtigsten, vorzüglich die Aufmerksamkeit
der Gesetzgeber verdienen. Dieses ist auch in den
ehemaligen Zeiten, und ehe die falsche Politik aufge-
kommen, die meisten Gesetze zum einseitigen Vor-
theil der Regenten zu lenken, vielfältig geschehen.
Die jüdischen Könige hatten Propheten, eigentliche
Nationaldichter an ihrer Seite, und manche andre
[Spaltenumbruch]

Dic
Könige oder Gesetzgeber waren entweder selbst Dich-
ter, oder hatten solche zum Dienst der Politik bey
sich. Man weiß, was für einen ansehnlichen
Rang sie bey den verschiedenen Celtischen Völkern
den Barden gegeben. Aber itzt bemühet sie sich
mehr diejenigen Künste zu ermuntern, und in ihren
verschiedenen Würkungen zu lenken, die einem
Volke das Uebergewicht der Macht und des Reich-
thums zu geben scheinen. Die göttliche Kunst
die Gemüther der Menschen zu lenken, den Verstand
mit Vorstellungen und das Herz mit Empfindungen
zu erfüllen, aus deren vereinigter Würkung die Seele
ihre wahre Gesundheit und Stärke bekommt, wird
dem Zufall überlassen. Wol dem Dichter, der auch
unberufen, durch das himmlische Feuer, das die
Muse in seiner Seele angezündet hat, unsern Geist
erleuchtet und unser Herz erwärmt, daß wir für
jedes Schöne und Gute empfindsam werden, der
durch seine reizende Gesänge heilsame Wahrheiten und
liebenswürdige Empfindungen würksam macht.

Der Ursprung der Dichtkunst ist unmittelbar in
der Natur des Menschen zu suchen. Jedes Volk,
das sich zu irgend einer Cultur der Vernunft und der
Empfindungen herauf zu schwingen gewußt, hat
seine Dichter gehabt, die keinen andern Beruf, keine
andre Veranlasungen gehabt, das, was sie stärker,
als andre gedacht und empfunden, unter sinnlichen
Bildern und in harmonischen Reden ihnen vorzu-
stellen, als die Begierde, die jede edle Seele fühlt,
andern das Gute, davon sie durchdrungen ist, mit-
zutheilen. Ohne Zweifel sind die ersten Dichter je-
der Nation Menschen von größerm Genie und wär-
mern Empfindungen als andre gewesen, die in
ihrem Verstand Wahrheiten und in ihrem Herzen
Empfindungen entdeket, deren Wichtigkeit sie lebhaft
gefühlt, und aus Liebe für ihre Mitbürger auszu-
breiten gesucht haben. Man hat auch in den Ge-
schichten der Völker, ob sie gleich nie bis auf den
Zeitpunkt, da Vernunft und Empfindung sich zu
entwikeln angefangen haben, heraufsteigen, Spuh-
ren, daß die ältesten Dichter verschiedener Nationen
Lebensregeln und Maximen, die sie entdekt und deren
Wichtigkeit sie lebhaft gefühlt haben, dem Volke
zur Lehre in wolklingenden Sätzen vorgetragen.

So
(+) La poesie populaire & purement naturelle a des nai-
vetes & des graces, par ou elle se compare a la principale
beaute de la poesie parsaite selon l'art: comme il se void es
[Spaltenumbruch] villanelles de Gascongne & aux chansons, qu'on nous rap-
porte des Nations, qui n'ont cognoissance d'aucune science,
ni meme d'ecriture. Montagne. L. I. c.
54.

[Spaltenumbruch]

Dic
(*) S.
Lied.
den hat, thun oft eine erſtaunliche Wuͤrkung, (*)
blos weil ſie den Ton getroffen haben, der alle Say-
ten der Seele in Bewegung bringt. Keine Ueberle-
gung, keine Kunſt iſt vermoͤgend, uns die Vorſtel-
lungen an die Hand zu geben, die in jedem beſon-
dern Fall in dem Gemuͤthe das bewuͤrken, was wir
zu bewuͤrken wuͤnſchen. Aber der Dichter, deſſen
tieffuͤhlendes Herz izt von einem Gegenſtand durch-
drungen iſt, aͤuſſert ſeinen Gemuͤthszuſtand auf eine
Weiſe, die uns in dieſelbe Empfindung ſetzet. Der
Dichter, der itzt ſelbſt einen unuͤberwindlichen Muth
fuͤhlet, floͤßt auch uns ihn ein. Jſt er von harten
Schlaͤgen des Schikſals getroffen ſtandhaft, ſo wer-
den wirs mit ihm; fuͤhlet er warme Empfindungen
der Rechtſchaffenheit, ſo waͤrmet er auch unſre Her-
zen mit derſelben Gluth; ſehen wir ihn mit der freu-
digſten Erwartung dem Tod entgegen gehen, ſo er-
loͤſcht auch in uns die Liebe zum Leben. Alſo kann
die Poeſie jede Triebfeder der Seele in Wuͤrkſamkeit
ſetzen, und mit zauberiſcher Kraft uͤber die Herzen
der Menſchen herrſchen. Dieſe Wuͤrkung hat ſie
nicht nur denn, wenn ſie von feiner Kunſt und tief-
forſchender Critik unterſtuͤtzt wird: blos Natur
und Genie ſind dazu ſchon hinlaͤnglich. Die Dich-
ter ſcheinen noch immer die Groͤßten zu ſeyn, die
die Natur zu Dichtern gemacht, ehe die Kunſt dem
Genie ſich zur Gehuͤlfin angebothen hat. [Spaltenumbruch] (†)

Eine ſo wichtige Kunſt verdiente in der genaue-
ſten Verbindung mit Religion und Politik zu ſtehen.
Die menſchliche Natur iſt großer Dinge faͤhig, ob-
gleich der Menſch ſelten große Dinge thut. Die
Dichtkunſt von Religion und guter Politik geleitet,
kann das Große, das in ihm liegt, wuͤrkſam ma-
chen. Wenn nach der Meinung eines der groͤßten
Philoſophen alle Kuͤnſte unter der Aufſicht und den
(*) S.
Ariſtot.
Eticor.
L. l c.
2.
Befehlen der Politik ſtehen follten, (*) ſo wuͤrde
die Dichtkunſt mit ihrer Schweſter der Beredſamkeit,
als die wichtigſten, vorzuͤglich die Aufmerkſamkeit
der Geſetzgeber verdienen. Dieſes iſt auch in den
ehemaligen Zeiten, und ehe die falſche Politik aufge-
kommen, die meiſten Geſetze zum einſeitigen Vor-
theil der Regenten zu lenken, vielfaͤltig geſchehen.
Die juͤdiſchen Koͤnige hatten Propheten, eigentliche
Nationaldichter an ihrer Seite, und manche andre
[Spaltenumbruch]

Dic
Koͤnige oder Geſetzgeber waren entweder ſelbſt Dich-
ter, oder hatten ſolche zum Dienſt der Politik bey
ſich. Man weiß, was fuͤr einen anſehnlichen
Rang ſie bey den verſchiedenen Celtiſchen Voͤlkern
den Barden gegeben. Aber itzt bemuͤhet ſie ſich
mehr diejenigen Kuͤnſte zu ermuntern, und in ihren
verſchiedenen Wuͤrkungen zu lenken, die einem
Volke das Uebergewicht der Macht und des Reich-
thums zu geben ſcheinen. Die goͤttliche Kunſt
die Gemuͤther der Menſchen zu lenken, den Verſtand
mit Vorſtellungen und das Herz mit Empfindungen
zu erfuͤllen, aus deren vereinigter Wuͤrkung die Seele
ihre wahre Geſundheit und Staͤrke bekommt, wird
dem Zufall uͤberlaſſen. Wol dem Dichter, der auch
unberufen, durch das himmliſche Feuer, das die
Muſe in ſeiner Seele angezuͤndet hat, unſern Geiſt
erleuchtet und unſer Herz erwaͤrmt, daß wir fuͤr
jedes Schoͤne und Gute empfindſam werden, der
durch ſeine reizende Geſaͤnge heilſame Wahrheiten und
liebenswuͤrdige Empfindungen wuͤrkſam macht.

Der Urſprung der Dichtkunſt iſt unmittelbar in
der Natur des Menſchen zu ſuchen. Jedes Volk,
das ſich zu irgend einer Cultur der Vernunft und der
Empfindungen herauf zu ſchwingen gewußt, hat
ſeine Dichter gehabt, die keinen andern Beruf, keine
andre Veranlaſungen gehabt, das, was ſie ſtaͤrker,
als andre gedacht und empfunden, unter ſinnlichen
Bildern und in harmoniſchen Reden ihnen vorzu-
ſtellen, als die Begierde, die jede edle Seele fuͤhlt,
andern das Gute, davon ſie durchdrungen iſt, mit-
zutheilen. Ohne Zweifel ſind die erſten Dichter je-
der Nation Menſchen von groͤßerm Genie und waͤr-
mern Empfindungen als andre geweſen, die in
ihrem Verſtand Wahrheiten und in ihrem Herzen
Empfindungen entdeket, deren Wichtigkeit ſie lebhaft
gefuͤhlt, und aus Liebe fuͤr ihre Mitbuͤrger auszu-
breiten geſucht haben. Man hat auch in den Ge-
ſchichten der Voͤlker, ob ſie gleich nie bis auf den
Zeitpunkt, da Vernunft und Empfindung ſich zu
entwikeln angefangen haben, heraufſteigen, Spuh-
ren, daß die aͤlteſten Dichter verſchiedener Nationen
Lebensregeln und Maximen, die ſie entdekt und deren
Wichtigkeit ſie lebhaft gefuͤhlt haben, dem Volke
zur Lehre in wolklingenden Saͤtzen vorgetragen.

So
(†) La poeſie populaire & purement naturelle a des nai-
vetés & des graces, par où elle ſe compare à la principale
beaute de la poeſie parſaite ſelon l’art: comme il ſe void és
[Spaltenumbruch] villanelles de Gaſcongne & aux chanſons, qu’on nous rap-
porte des Nations, qui n’ont cognoiſſance d’aucune ſcience,
ni même d’écriture. Montagne. L. I. c.
54.
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[252/0264] Dic Dic den hat, thun oft eine erſtaunliche Wuͤrkung, (*) blos weil ſie den Ton getroffen haben, der alle Say- ten der Seele in Bewegung bringt. Keine Ueberle- gung, keine Kunſt iſt vermoͤgend, uns die Vorſtel- lungen an die Hand zu geben, die in jedem beſon- dern Fall in dem Gemuͤthe das bewuͤrken, was wir zu bewuͤrken wuͤnſchen. Aber der Dichter, deſſen tieffuͤhlendes Herz izt von einem Gegenſtand durch- drungen iſt, aͤuſſert ſeinen Gemuͤthszuſtand auf eine Weiſe, die uns in dieſelbe Empfindung ſetzet. Der Dichter, der itzt ſelbſt einen unuͤberwindlichen Muth fuͤhlet, floͤßt auch uns ihn ein. Jſt er von harten Schlaͤgen des Schikſals getroffen ſtandhaft, ſo wer- den wirs mit ihm; fuͤhlet er warme Empfindungen der Rechtſchaffenheit, ſo waͤrmet er auch unſre Her- zen mit derſelben Gluth; ſehen wir ihn mit der freu- digſten Erwartung dem Tod entgegen gehen, ſo er- loͤſcht auch in uns die Liebe zum Leben. Alſo kann die Poeſie jede Triebfeder der Seele in Wuͤrkſamkeit ſetzen, und mit zauberiſcher Kraft uͤber die Herzen der Menſchen herrſchen. Dieſe Wuͤrkung hat ſie nicht nur denn, wenn ſie von feiner Kunſt und tief- forſchender Critik unterſtuͤtzt wird: blos Natur und Genie ſind dazu ſchon hinlaͤnglich. Die Dich- ter ſcheinen noch immer die Groͤßten zu ſeyn, die die Natur zu Dichtern gemacht, ehe die Kunſt dem Genie ſich zur Gehuͤlfin angebothen hat. (†) (*) S. Lied. Eine ſo wichtige Kunſt verdiente in der genaue- ſten Verbindung mit Religion und Politik zu ſtehen. Die menſchliche Natur iſt großer Dinge faͤhig, ob- gleich der Menſch ſelten große Dinge thut. Die Dichtkunſt von Religion und guter Politik geleitet, kann das Große, das in ihm liegt, wuͤrkſam ma- chen. Wenn nach der Meinung eines der groͤßten Philoſophen alle Kuͤnſte unter der Aufſicht und den Befehlen der Politik ſtehen follten, (*) ſo wuͤrde die Dichtkunſt mit ihrer Schweſter der Beredſamkeit, als die wichtigſten, vorzuͤglich die Aufmerkſamkeit der Geſetzgeber verdienen. Dieſes iſt auch in den ehemaligen Zeiten, und ehe die falſche Politik aufge- kommen, die meiſten Geſetze zum einſeitigen Vor- theil der Regenten zu lenken, vielfaͤltig geſchehen. Die juͤdiſchen Koͤnige hatten Propheten, eigentliche Nationaldichter an ihrer Seite, und manche andre Koͤnige oder Geſetzgeber waren entweder ſelbſt Dich- ter, oder hatten ſolche zum Dienſt der Politik bey ſich. Man weiß, was fuͤr einen anſehnlichen Rang ſie bey den verſchiedenen Celtiſchen Voͤlkern den Barden gegeben. Aber itzt bemuͤhet ſie ſich mehr diejenigen Kuͤnſte zu ermuntern, und in ihren verſchiedenen Wuͤrkungen zu lenken, die einem Volke das Uebergewicht der Macht und des Reich- thums zu geben ſcheinen. Die goͤttliche Kunſt die Gemuͤther der Menſchen zu lenken, den Verſtand mit Vorſtellungen und das Herz mit Empfindungen zu erfuͤllen, aus deren vereinigter Wuͤrkung die Seele ihre wahre Geſundheit und Staͤrke bekommt, wird dem Zufall uͤberlaſſen. Wol dem Dichter, der auch unberufen, durch das himmliſche Feuer, das die Muſe in ſeiner Seele angezuͤndet hat, unſern Geiſt erleuchtet und unſer Herz erwaͤrmt, daß wir fuͤr jedes Schoͤne und Gute empfindſam werden, der durch ſeine reizende Geſaͤnge heilſame Wahrheiten und liebenswuͤrdige Empfindungen wuͤrkſam macht. (*) S. Ariſtot. Eticor. L. l c. 2. Der Urſprung der Dichtkunſt iſt unmittelbar in der Natur des Menſchen zu ſuchen. Jedes Volk, das ſich zu irgend einer Cultur der Vernunft und der Empfindungen herauf zu ſchwingen gewußt, hat ſeine Dichter gehabt, die keinen andern Beruf, keine andre Veranlaſungen gehabt, das, was ſie ſtaͤrker, als andre gedacht und empfunden, unter ſinnlichen Bildern und in harmoniſchen Reden ihnen vorzu- ſtellen, als die Begierde, die jede edle Seele fuͤhlt, andern das Gute, davon ſie durchdrungen iſt, mit- zutheilen. Ohne Zweifel ſind die erſten Dichter je- der Nation Menſchen von groͤßerm Genie und waͤr- mern Empfindungen als andre geweſen, die in ihrem Verſtand Wahrheiten und in ihrem Herzen Empfindungen entdeket, deren Wichtigkeit ſie lebhaft gefuͤhlt, und aus Liebe fuͤr ihre Mitbuͤrger auszu- breiten geſucht haben. Man hat auch in den Ge- ſchichten der Voͤlker, ob ſie gleich nie bis auf den Zeitpunkt, da Vernunft und Empfindung ſich zu entwikeln angefangen haben, heraufſteigen, Spuh- ren, daß die aͤlteſten Dichter verſchiedener Nationen Lebensregeln und Maximen, die ſie entdekt und deren Wichtigkeit ſie lebhaft gefuͤhlt haben, dem Volke zur Lehre in wolklingenden Saͤtzen vorgetragen. So (†) La poeſie populaire & purement naturelle a des nai- vetés & des graces, par où elle ſe compare à la principale beaute de la poeſie parſaite ſelon l’art: comme il ſe void és villanelles de Gaſcongne & aux chanſons, qu’on nous rap- porte des Nations, qui n’ont cognoiſſance d’aucune ſcience, ni même d’écriture. Montagne. L. I. c. 54.

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie01_1771/264>, abgerufen am 24.11.2024.