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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771.

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A.


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A.
(Musik.)

Der Name eines der sieben Töne der heu-
tigen diatonischen Tonleiter, sonst auch
(*) S.
Solmisi-
ren.
La genennt (*). Dieser Ton ist in
der Ordnung der sechste, seit dem man gewohnt
ist, den untersten Ton des Systems mit C zu be-
zeichnen. Die Alten, welche es eingeführt haben,
die Töne und Sayten durch die Buchstaben des
Alphabeths zu bezeichnen, gaben natürlicher Weise,
der tiefsten Sayte das Zeichen A und den fol-
genden die darauf folgende Buchstaben und
bezeichneten die unterste Octave der Töne also.
A, B, C, D, E, F, G, a. Der bekannte
Guido aus Arezzo, der im Anfange des eilften
Jahrhunderts das Notensystem soll erfunden ha-
ben, that zu dem damahligen System der Töne
in der Tieffe, also unter A, noch einen hinzu,
den er mit dem Griechischen Gamma # bezeich-
nete. Folglich bestund damals die unterste Octave
aus den Tönen: #, A, B, C, D, E, F, G. Nach
der Zeit fand man, daß unter # auch der Ton F
und so gar die Töne E, D und C noch könnten
gebraucht werden. Daher entstund das heutige
System, welches von C anfängt, und darinn
der Ton A, welche ehedem der erste war, nun
der sechste ist.

A. Bedeutet auch die Tonart, in welcher der
Ton A der Grundton ist. Die auf- und ab-
steigende Tonleiter der Tonarten A dur und A mol,
wird im Artikel Tonart, gefunden.

[Spaltenumbruch]
Abdruck.
(Zeichnende Künste.)

Jedes Werk, das durch Aufdrucken eines weichen
Körpers auf einen harten, die in diesem Kör-
per befindliche Form auf eine dauerhafte Art ange-
nommen hat. Jn den zeichnenden Künsten hat
man fürnehmlich zwey Gattungen Werke, die
man mit diesem Namen belegt.

Abdrücke von Kupferstichen, und Holzschnit-
ten. Wie die Abdrücke von den Kupferplatten ge-
macht werden, wird im Artikel Kupferdrucker
beschrieben. Hier ist blos von der Beschaffenheit der
Abdrücke die Rede. Von derselbigen Kupferplatte
können die Abdrücke von verschiedener Güte seyn.
Sowol durch das Aufreiben der Farbe auf die
Platte, als durch das Pressen derselben, verliehrt
sie nach und nach etwas von ihrer Vollkommenheit.
Die Stiche werden schwächer, die Platte nutzet
sich ab; zuletzt verliehren sich die feinesten Striche
und die stärksten werden stumpf. Alsdenn giebt
die Platte nur schlechte Abdrücke. Sie können aber
auch gleich anfänglich, da die Platte noch in ihrer
Vollkommenheit ist, durch unfleißige Besorgung
des Druckens schlecht werden.

Die besten Abdrücke müssen unter den ersten hun-
dert oder zweyhundert, die gemacht worden sind,
ausgesucht werden. Diese stellen die Arbeit der
Kupferstecher in ihrer Vollkommenheit dar, und das
feineste in den halben Schatten, auch überhaupt in
allem, was zur vollkommenen Haltung gehört, ist
darinn noch vorhanden. Jn den folgenden hun-

derten
Erster Theil. A

[Abbildung]
A.


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A.
(Muſik.)

Der Name eines der ſieben Toͤne der heu-
tigen diatoniſchen Tonleiter, ſonſt auch
(*) S.
Solmiſi-
ren.
La genennt (*). Dieſer Ton iſt in
der Ordnung der ſechste, ſeit dem man gewohnt
iſt, den unterſten Ton des Syſtems mit C zu be-
zeichnen. Die Alten, welche es eingefuͤhrt haben,
die Toͤne und Sayten durch die Buchſtaben des
Alphabeths zu bezeichnen, gaben natuͤrlicher Weiſe,
der tiefſten Sayte das Zeichen A und den fol-
genden die darauf folgende Buchſtaben und
bezeichneten die unterſte Octave der Toͤne alſo.
A, B, C, D, E, F, G, a. Der bekannte
Guido aus Arezzo, der im Anfange des eilften
Jahrhunderts das Notenſyſtem ſoll erfunden ha-
ben, that zu dem damahligen Syſtem der Toͤne
in der Tieffe, alſo unter A, noch einen hinzu,
den er mit dem Griechiſchen Gamma # bezeich-
nete. Folglich beſtund damals die unterſte Octave
aus den Toͤnen: #, A, B, C, D, E, F, G. Nach
der Zeit fand man, daß unter # auch der Ton F
und ſo gar die Toͤne E, D und C noch koͤnnten
gebraucht werden. Daher entſtund das heutige
Syſtem, welches von C anfaͤngt, und darinn
der Ton A, welche ehedem der erſte war, nun
der ſechste iſt.

A. Bedeutet auch die Tonart, in welcher der
Ton A der Grundton iſt. Die auf- und ab-
ſteigende Tonleiter der Tonarten A dur und A mol,
wird im Artikel Tonart, gefunden.

[Spaltenumbruch]
Abdruck.
(Zeichnende Kuͤnſte.)

Jedes Werk, das durch Aufdrucken eines weichen
Koͤrpers auf einen harten, die in dieſem Koͤr-
per befindliche Form auf eine dauerhafte Art ange-
nommen hat. Jn den zeichnenden Kuͤnſten hat
man fuͤrnehmlich zwey Gattungen Werke, die
man mit dieſem Namen belegt.

Abdruͤcke von Kupferſtichen, und Holzſchnit-
ten. Wie die Abdruͤcke von den Kupferplatten ge-
macht werden, wird im Artikel Kupferdrucker
beſchrieben. Hier iſt blos von der Beſchaffenheit der
Abdruͤcke die Rede. Von derſelbigen Kupferplatte
koͤnnen die Abdruͤcke von verſchiedener Guͤte ſeyn.
Sowol durch das Aufreiben der Farbe auf die
Platte, als durch das Preſſen derſelben, verliehrt
ſie nach und nach etwas von ihrer Vollkommenheit.
Die Stiche werden ſchwaͤcher, die Platte nutzet
ſich ab; zuletzt verliehren ſich die feineſten Striche
und die ſtaͤrkſten werden ſtumpf. Alsdenn giebt
die Platte nur ſchlechte Abdruͤcke. Sie koͤnnen aber
auch gleich anfaͤnglich, da die Platte noch in ihrer
Vollkommenheit iſt, durch unfleißige Beſorgung
des Druckens ſchlecht werden.

Die beſten Abdruͤcke muͤſſen unter den erſten hun-
dert oder zweyhundert, die gemacht worden ſind,
ausgeſucht werden. Dieſe ſtellen die Arbeit der
Kupferſtecher in ihrer Vollkommenheit dar, und das
feineſte in den halben Schatten, auch uͤberhaupt in
allem, was zur vollkommenen Haltung gehoͤrt, iſt
darinn noch vorhanden. Jn den folgenden hun-

derten
Erſter Theil. A
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[[1]/0013] [Abbildung] A. A. (Muſik.) Der Name eines der ſieben Toͤne der heu- tigen diatoniſchen Tonleiter, ſonſt auch La genennt (*). Dieſer Ton iſt in der Ordnung der ſechste, ſeit dem man gewohnt iſt, den unterſten Ton des Syſtems mit C zu be- zeichnen. Die Alten, welche es eingefuͤhrt haben, die Toͤne und Sayten durch die Buchſtaben des Alphabeths zu bezeichnen, gaben natuͤrlicher Weiſe, der tiefſten Sayte das Zeichen A und den fol- genden die darauf folgende Buchſtaben und bezeichneten die unterſte Octave der Toͤne alſo. A, B, C, D, E, F, G, a. Der bekannte Guido aus Arezzo, der im Anfange des eilften Jahrhunderts das Notenſyſtem ſoll erfunden ha- ben, that zu dem damahligen Syſtem der Toͤne in der Tieffe, alſo unter A, noch einen hinzu, den er mit dem Griechiſchen Gamma # bezeich- nete. Folglich beſtund damals die unterſte Octave aus den Toͤnen: #, A, B, C, D, E, F, G. Nach der Zeit fand man, daß unter # auch der Ton F und ſo gar die Toͤne E, D und C noch koͤnnten gebraucht werden. Daher entſtund das heutige Syſtem, welches von C anfaͤngt, und darinn der Ton A, welche ehedem der erſte war, nun der ſechste iſt. (*) S. Solmiſi- ren. A. Bedeutet auch die Tonart, in welcher der Ton A der Grundton iſt. Die auf- und ab- ſteigende Tonleiter der Tonarten A dur und A mol, wird im Artikel Tonart, gefunden. Abdruck. (Zeichnende Kuͤnſte.) Jedes Werk, das durch Aufdrucken eines weichen Koͤrpers auf einen harten, die in dieſem Koͤr- per befindliche Form auf eine dauerhafte Art ange- nommen hat. Jn den zeichnenden Kuͤnſten hat man fuͤrnehmlich zwey Gattungen Werke, die man mit dieſem Namen belegt. Abdruͤcke von Kupferſtichen, und Holzſchnit- ten. Wie die Abdruͤcke von den Kupferplatten ge- macht werden, wird im Artikel Kupferdrucker beſchrieben. Hier iſt blos von der Beſchaffenheit der Abdruͤcke die Rede. Von derſelbigen Kupferplatte koͤnnen die Abdruͤcke von verſchiedener Guͤte ſeyn. Sowol durch das Aufreiben der Farbe auf die Platte, als durch das Preſſen derſelben, verliehrt ſie nach und nach etwas von ihrer Vollkommenheit. Die Stiche werden ſchwaͤcher, die Platte nutzet ſich ab; zuletzt verliehren ſich die feineſten Striche und die ſtaͤrkſten werden ſtumpf. Alsdenn giebt die Platte nur ſchlechte Abdruͤcke. Sie koͤnnen aber auch gleich anfaͤnglich, da die Platte noch in ihrer Vollkommenheit iſt, durch unfleißige Beſorgung des Druckens ſchlecht werden. Die beſten Abdruͤcke muͤſſen unter den erſten hun- dert oder zweyhundert, die gemacht worden ſind, ausgeſucht werden. Dieſe ſtellen die Arbeit der Kupferſtecher in ihrer Vollkommenheit dar, und das feineſte in den halben Schatten, auch uͤberhaupt in allem, was zur vollkommenen Haltung gehoͤrt, iſt darinn noch vorhanden. Jn den folgenden hun- derten Erſter Theil. A

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie01_1771/13>, abgerufen am 22.11.2024.