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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

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Tagebuch von einer nach Nizza
Wasserbehältniß anfahren kann, um das Salz abzu-
holen. Ferner ist allemal zwischen zwey Behältnis-
sen ein Platz, auf welchem verschiedene halb in Gru-
ben eingesenkte Schöpfräder angebracht sind, die von
Pferden getrieben werden. Diese dienen dazu, daß
das Wasser aus einem Behältniß in das andere herü-
ber geschöpft werden könne.

Aus den Canälen werden die Behältnisse mit
Seewasser angefüllt, um darin auszudunsten. Um
aber aus einem Behältniß auf einmal desto mehr Salz
zu erhalten, wird die Sohle, wenn das Wasser bis
auf einen gewissen Grad ausgedünstet ist, mit neuem
Wasser vermehrt, bis man sie für stark genug hält,
da sie denn der völligen Ausdünstung überlassen wird.
Wenn diese geschehen, so wird das zurückgebliebene
Salz gesammelt, und auf trockenen Plätzen in Hau-
fen geschlagen; worauf denn das Behältniß wieder
mit neuem Wasser angefüllt wird. Wenn das Was-
ser schon meist ausgedunstet und das Salz schon da
liegt, muß man sich in Acht nehmen, daß kein Re-
gen darauf falle, der es wieder auflösen würde. Die-
ses wird dadurch verhindert, daß man bey einfallendem
Regen das Salz mit neuer Sohle bedeckt. Diese lö-
set nichts von dem schon vorhandenen auf, und wird
auch von dem Regen nicht so verdünnet, daß etwas
aufgelöset würde.

Das fertige Salz wird von den Haufen nach dem
Magazin geschafft. Dieses ist ein sehr langes mit
starken Mauern, die ein länglicht viereckiges Fort
ausmachen, umgebenes Gebäude, das dicht am
Meere steht. Von da wird es denn in die Schiffe
geladen, die es weiter bringen.

Es

Tagebuch von einer nach Nizza
Waſſerbehaͤltniß anfahren kann, um das Salz abzu-
holen. Ferner iſt allemal zwiſchen zwey Behaͤltniſ-
ſen ein Platz, auf welchem verſchiedene halb in Gru-
ben eingeſenkte Schoͤpfraͤder angebracht ſind, die von
Pferden getrieben werden. Dieſe dienen dazu, daß
das Waſſer aus einem Behaͤltniß in das andere heruͤ-
ber geſchoͤpft werden koͤnne.

Aus den Canaͤlen werden die Behaͤltniſſe mit
Seewaſſer angefuͤllt, um darin auszudunſten. Um
aber aus einem Behaͤltniß auf einmal deſto mehr Salz
zu erhalten, wird die Sohle, wenn das Waſſer bis
auf einen gewiſſen Grad ausgeduͤnſtet iſt, mit neuem
Waſſer vermehrt, bis man ſie fuͤr ſtark genug haͤlt,
da ſie denn der voͤlligen Ausduͤnſtung uͤberlaſſen wird.
Wenn dieſe geſchehen, ſo wird das zuruͤckgebliebene
Salz geſammelt, und auf trockenen Plaͤtzen in Hau-
fen geſchlagen; worauf denn das Behaͤltniß wieder
mit neuem Waſſer angefuͤllt wird. Wenn das Waſ-
ſer ſchon meiſt ausgedunſtet und das Salz ſchon da
liegt, muß man ſich in Acht nehmen, daß kein Re-
gen darauf falle, der es wieder aufloͤſen wuͤrde. Die-
ſes wird dadurch verhindert, daß man bey einfallendem
Regen das Salz mit neuer Sohle bedeckt. Dieſe loͤ-
ſet nichts von dem ſchon vorhandenen auf, und wird
auch von dem Regen nicht ſo verduͤnnet, daß etwas
aufgeloͤſet wuͤrde.

Das fertige Salz wird von den Haufen nach dem
Magazin geſchafft. Dieſes iſt ein ſehr langes mit
ſtarken Mauern, die ein laͤnglicht viereckiges Fort
ausmachen, umgebenes Gebaͤude, das dicht am
Meere ſteht. Von da wird es denn in die Schiffe
geladen, die es weiter bringen.

Es
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[144/0164] Tagebuch von einer nach Nizza Waſſerbehaͤltniß anfahren kann, um das Salz abzu- holen. Ferner iſt allemal zwiſchen zwey Behaͤltniſ- ſen ein Platz, auf welchem verſchiedene halb in Gru- ben eingeſenkte Schoͤpfraͤder angebracht ſind, die von Pferden getrieben werden. Dieſe dienen dazu, daß das Waſſer aus einem Behaͤltniß in das andere heruͤ- ber geſchoͤpft werden koͤnne. Aus den Canaͤlen werden die Behaͤltniſſe mit Seewaſſer angefuͤllt, um darin auszudunſten. Um aber aus einem Behaͤltniß auf einmal deſto mehr Salz zu erhalten, wird die Sohle, wenn das Waſſer bis auf einen gewiſſen Grad ausgeduͤnſtet iſt, mit neuem Waſſer vermehrt, bis man ſie fuͤr ſtark genug haͤlt, da ſie denn der voͤlligen Ausduͤnſtung uͤberlaſſen wird. Wenn dieſe geſchehen, ſo wird das zuruͤckgebliebene Salz geſammelt, und auf trockenen Plaͤtzen in Hau- fen geſchlagen; worauf denn das Behaͤltniß wieder mit neuem Waſſer angefuͤllt wird. Wenn das Waſ- ſer ſchon meiſt ausgedunſtet und das Salz ſchon da liegt, muß man ſich in Acht nehmen, daß kein Re- gen darauf falle, der es wieder aufloͤſen wuͤrde. Die- ſes wird dadurch verhindert, daß man bey einfallendem Regen das Salz mit neuer Sohle bedeckt. Dieſe loͤ- ſet nichts von dem ſchon vorhandenen auf, und wird auch von dem Regen nicht ſo verduͤnnet, daß etwas aufgeloͤſet wuͤrde. Das fertige Salz wird von den Haufen nach dem Magazin geſchafft. Dieſes iſt ein ſehr langes mit ſtarken Mauern, die ein laͤnglicht viereckiges Fort ausmachen, umgebenes Gebaͤude, das dicht am Meere ſteht. Von da wird es denn in die Schiffe geladen, die es weiter bringen. Es

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/164>, abgerufen am 22.11.2024.