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Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742.

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des Schweitzerlandes.
daß dasselbe so tieff zwischen den Bergen liegt, daß wir die Sonne
erst um 12. Uhr des Mittags sahen auf- und um 2. Uhr untergehen.
Was sonst von diesem Ort zu bemercken, das findet man bey Hrn.
D. Scheuchzer. Von Pfefers bis auf Wallenstatt sind 6. Stund,
und kommt man durch Valenz, Ragaz, einen schönen Flecken, Sar-
gans
und Flums. Von Ragaz bis auf Wallenstatt ist ein sehr schö-
ner, gantz ebner Weg. Ein wenig unter Sargans, an dem Berg
ist das berühmte Stahel-Bergwerck, wovon in Hrn. D. Scheuchzers
IIter Berg-Reise zu lesen ist.

Den folgenden 26. Aug. reißten wir von Wallenstatt auf dem
See mit dem daselbst alle Morgen ordinaire wähenden Ost-Wind
auf Wesen, von da durch das Ende des Glarnerlandes auf Lachen,
und von da weiter über den Zürich-See auf Horgen, in allem
14. Stund.

Endlich kam ich den 28. von dieser Reise kranck in Maschwan-
den an. Wenn ich die Beschwerlichkeit dieser obgleich kleinen
Reise, die ausgestandne Gefahr, insonderheit den gefährlichen Fall
bey der Crystall-Mine hinter Gestinen, betrachte, so muß ich Gott
dancken, daß Er mich noch in solchem Zustande wieder hat nach Hause
kommen lassen. Jch hoffe indessen, diejenigen Versaumnissen, wel-
che von der Schwachheit des Leibes hergekommen sind, wenn
es Gott gefällt, ein ander mal
zu ersetzen.

ENDE.

Anhang

des Schweitzerlandes.
daß daſſelbe ſo tieff zwiſchen den Bergen liegt, daß wir die Sonne
erſt um 12. Uhr des Mittags ſahen auf- und um 2. Uhr untergehen.
Was ſonſt von dieſem Ort zu bemercken, das findet man bey Hrn.
D. Scheuchzer. Von Pfefers bis auf Wallenſtatt ſind 6. Stund,
und kommt man durch Valenz, Ragaz, einen ſchoͤnen Flecken, Sar-
gans
und Flums. Von Ragaz bis auf Wallenſtatt iſt ein ſehr ſchoͤ-
ner, gantz ebner Weg. Ein wenig unter Sargans, an dem Berg
iſt das beruͤhmte Stahel-Bergwerck, wovon in Hrn. D. Scheuchzers
IIter Berg-Reiſe zu leſen iſt.

Den folgenden 26. Aug. reißten wir von Wallenſtatt auf dem
See mit dem daſelbſt alle Morgen ordinaire waͤhenden Oſt-Wind
auf Weſen, von da durch das Ende des Glarnerlandes auf Lachen,
und von da weiter uͤber den Zuͤrich-See auf Horgen, in allem
14. Stund.

Endlich kam ich den 28. von dieſer Reiſe kranck in Maſchwan-
den an. Wenn ich die Beſchwerlichkeit dieſer obgleich kleinen
Reiſe, die ausgeſtandne Gefahr, inſonderheit den gefaͤhrlichen Fall
bey der Cryſtall-Mine hinter Geſtinen, betrachte, ſo muß ich Gott
dancken, daß Er mich noch in ſolchem Zuſtande wieder hat nach Hauſe
kommen laſſen. Jch hoffe indeſſen, diejenigen Verſaumniſſen, wel-
che von der Schwachheit des Leibes hergekommen ſind, wenn
es Gott gefaͤllt, ein ander mal
zu erſetzen.

ENDE.

Anhang
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[63/0071] des Schweitzerlandes. daß daſſelbe ſo tieff zwiſchen den Bergen liegt, daß wir die Sonne erſt um 12. Uhr des Mittags ſahen auf- und um 2. Uhr untergehen. Was ſonſt von dieſem Ort zu bemercken, das findet man bey Hrn. D. Scheuchzer. Von Pfefers bis auf Wallenſtatt ſind 6. Stund, und kommt man durch Valenz, Ragaz, einen ſchoͤnen Flecken, Sar- gans und Flums. Von Ragaz bis auf Wallenſtatt iſt ein ſehr ſchoͤ- ner, gantz ebner Weg. Ein wenig unter Sargans, an dem Berg iſt das beruͤhmte Stahel-Bergwerck, wovon in Hrn. D. Scheuchzers IIter Berg-Reiſe zu leſen iſt. Den folgenden 26. Aug. reißten wir von Wallenſtatt auf dem See mit dem daſelbſt alle Morgen ordinaire waͤhenden Oſt-Wind auf Weſen, von da durch das Ende des Glarnerlandes auf Lachen, und von da weiter uͤber den Zuͤrich-See auf Horgen, in allem 14. Stund. Endlich kam ich den 28. von dieſer Reiſe kranck in Maſchwan- den an. Wenn ich die Beſchwerlichkeit dieſer obgleich kleinen Reiſe, die ausgeſtandne Gefahr, inſonderheit den gefaͤhrlichen Fall bey der Cryſtall-Mine hinter Geſtinen, betrachte, ſo muß ich Gott dancken, daß Er mich noch in ſolchem Zuſtande wieder hat nach Hauſe kommen laſſen. Jch hoffe indeſſen, diejenigen Verſaumniſſen, wel- che von der Schwachheit des Leibes hergekommen ſind, wenn es Gott gefaͤllt, ein ander mal zu erſetzen. ENDE. Anhang

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1742/71>, abgerufen am 22.11.2024.