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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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Von denen Hindernissen der Vermehrung
würfig machen. Und was wolt ihr denn hernach
vornehmen, erwiederte Cyneas? Ich will von dar
nach Sicilien gehen, und mir auch solches unter-
werffen, gab Pyrrhus zur Antwort. Was wollet
ihr denn hierauf vornehmen, fragte jener weiter? Ich
will Carthago erobern, versetzte der König, und mich
zum Herrn von gantz Africa machen. Was soll
aber denn endlich das Ziel aller eurer Feld-Züge
seyn, fuhr Cyneas weiter fort zu fragen? Alsdann,
versetzte endlich der König, wollen wir ruhig leben,
uns einen guten Tag machen, und ein gutes Glaß
Wein trincken. Wie, versetzte Cyneas? werden
wir denn alsdann bessern Wein haben, als wir an-
jetzt trincken, und haben wir denn gegenwärtig nicht
so viel als wir nöthig haben?

Fressen und Sauffen schicken sich zwar nicht
für einen Regenten, allein wenn Pyrrhus und Lu-
dewig sich demselben, so wie Vitellius, ergeben hät-
ten, würden sie ihren eigenen Unterthanen weniger
geschadet haben. Ich bin etc. etc.

Dero
Philarithmus.

Da wider diese Wahrheiten und wieder die
Richtigkeit ihrer Beweißthümer, nichts gründliches
kan beygebracht werden, so kan man daraus urthei-
len, theils wie groß der Schade sey, den der Krieg
sowohl dem menschlichen Geschlechte überhaupt, als
insonderheit auch einem Reiche und dessen Untertha-
nen zufüget; theils aber lässet sich auch die Wich-
tigkeit derer Gründe einsehen, die derjenige haben
muß, der es wagen will, einen Krieg anzufangen.

§. 12.

Von denen Hinderniſſen der Vermehrung
wuͤrfig machen. Und was wolt ihr denn hernach
vornehmen, erwiederte Cyneas? Ich will von dar
nach Sicilien gehen, und mir auch ſolches unter-
werffen, gab Pyrrhus zur Antwort. Was wollet
ihr denn hierauf vornehmen, fragte jener weiter? Ich
will Carthago erobern, verſetzte der Koͤnig, und mich
zum Herrn von gantz Africa machen. Was ſoll
aber denn endlich das Ziel aller eurer Feld-Zuͤge
ſeyn, fuhr Cyneas weiter fort zu fragen? Alsdann,
verſetzte endlich der Koͤnig, wollen wir ruhig leben,
uns einen guten Tag machen, und ein gutes Glaß
Wein trincken. Wie, verſetzte Cyneas? werden
wir denn alsdann beſſern Wein haben, als wir an-
jetzt trincken, und haben wir denn gegenwaͤrtig nicht
ſo viel als wir noͤthig haben?

Freſſen und Sauffen ſchicken ſich zwar nicht
fuͤr einen Regenten, allein wenn Pyrrhus und Lu-
dewig ſich demſelben, ſo wie Vitellius, ergeben haͤt-
ten, wuͤrden ſie ihren eigenen Unterthanen weniger
geſchadet haben. Ich bin ꝛc. ꝛc.

Dero
Philarithmus.

Da wider dieſe Wahrheiten und wieder die
Richtigkeit ihrer Beweißthuͤmer, nichts gruͤndliches
kan beygebracht werden, ſo kan man daraus urthei-
len, theils wie groß der Schade ſey, den der Krieg
ſowohl dem menſchlichen Geſchlechte uͤberhaupt, als
inſonderheit auch einem Reiche und deſſen Untertha-
nen zufuͤget; theils aber laͤſſet ſich auch die Wich-
tigkeit derer Gruͤnde einſehen, die derjenige haben
muß, der es wagen will, einen Krieg anzufangen.

§. 12.
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[40/0086] Von denen Hinderniſſen der Vermehrung wuͤrfig machen. Und was wolt ihr denn hernach vornehmen, erwiederte Cyneas? Ich will von dar nach Sicilien gehen, und mir auch ſolches unter- werffen, gab Pyrrhus zur Antwort. Was wollet ihr denn hierauf vornehmen, fragte jener weiter? Ich will Carthago erobern, verſetzte der Koͤnig, und mich zum Herrn von gantz Africa machen. Was ſoll aber denn endlich das Ziel aller eurer Feld-Zuͤge ſeyn, fuhr Cyneas weiter fort zu fragen? Alsdann, verſetzte endlich der Koͤnig, wollen wir ruhig leben, uns einen guten Tag machen, und ein gutes Glaß Wein trincken. Wie, verſetzte Cyneas? werden wir denn alsdann beſſern Wein haben, als wir an- jetzt trincken, und haben wir denn gegenwaͤrtig nicht ſo viel als wir noͤthig haben? Freſſen und Sauffen ſchicken ſich zwar nicht fuͤr einen Regenten, allein wenn Pyrrhus und Lu- dewig ſich demſelben, ſo wie Vitellius, ergeben haͤt- ten, wuͤrden ſie ihren eigenen Unterthanen weniger geſchadet haben. Ich bin ꝛc. ꝛc. Dero Philarithmus. Da wider dieſe Wahrheiten und wieder die Richtigkeit ihrer Beweißthuͤmer, nichts gruͤndliches kan beygebracht werden, ſo kan man daraus urthei- len, theils wie groß der Schade ſey, den der Krieg ſowohl dem menſchlichen Geſchlechte uͤberhaupt, als inſonderheit auch einem Reiche und deſſen Untertha- nen zufuͤget; theils aber laͤſſet ſich auch die Wich- tigkeit derer Gruͤnde einſehen, die derjenige haben muß, der es wagen will, einen Krieg anzufangen. §. 12.

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/86>, abgerufen am 27.11.2024.