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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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Von denen Kranckheiten
Stein, an der angina, an Kropf-Geschwüren, an
andern Geschwüren, an Abscessen, Fisteln, Krebs
und Bruch gestorbenen, zu erhellen. Und da be-
kandt, daß die Englische Chirurgie der Frantzösi-
schen anjetzo den Rang streitig machet, so folgt sol-
ches nothwendig, weil es unstreitig, daß von der
Hand eines Artztes bey vielen Operationen Leben
und Tod lediglich abhänget, je nachdem sie von
Wissenschafft und Verstand regieret wird. Da
nun durch die Verbesserung der Chirurgie vieler
Menschen Leben, folglich einem Fürsten viele Unter-
thanen erhalten werden: so erkennet man hieraus,
wie sehr sich unser in GOtt ruhender König Frie-
drich Wilhelm durch die Errichtung des Collegii
Medieo-Chirurgici, um der Menschen Leben und
um seine Nachfolger auch in diesem Stücke ver-
dient gemacht. Wir haben anjetzo hier die schön-
ste Chirurgische Schuhle, in der bereits viele geschick-
te Männer zubereitet worden, und durch deren
Dienst schon viele dem Tode sind entrissen worden.
So lange man also sein und andrer Leben wird ge-
hörig zu schätzen wissen, so lange wird die Danck-
geflissenheit sich bemühen, das Andencken des Glor-
würdigsten Friedrich Wilhelms unverweslich zu er-
halten und beständig zu erneuern. 4.) Wie viele
andere nützliche Folgen würden sich nicht aus obi-
gen Anmerckungen machen lassen? wenn man
wahrnähme, daß an einer Kranckheit irgendwo nicht
viele stürben, würde solches nicht die Gelehrten zur
Untersuchung ermuntern? wenn man die Ursach
in denen Artzney-Mitteln fünde, würde nicht solches
die Medicin vollkommener machen? wenn es von
der Lebens-Art der Menschen herrührete, würde

man

Von denen Kranckheiten
Stein, an der angina, an Kropf-Geſchwuͤren, an
andern Geſchwuͤren, an Abſceſſen, Fiſteln, Krebs
und Bruch geſtorbenen, zu erhellen. Und da be-
kandt, daß die Engliſche Chirurgie der Frantzoͤſi-
ſchen anjetzo den Rang ſtreitig machet, ſo folgt ſol-
ches nothwendig, weil es unſtreitig, daß von der
Hand eines Artztes bey vielen Operationen Leben
und Tod lediglich abhaͤnget, je nachdem ſie von
Wiſſenſchafft und Verſtand regieret wird. Da
nun durch die Verbeſſerung der Chirurgie vieler
Menſchen Leben, folglich einem Fuͤrſten viele Unter-
thanen erhalten werden: ſo erkennet man hieraus,
wie ſehr ſich unſer in GOtt ruhender Koͤnig Frie-
drich Wilhelm durch die Errichtung des Collegii
Medieo-Chirurgici, um der Menſchen Leben und
um ſeine Nachfolger auch in dieſem Stuͤcke ver-
dient gemacht. Wir haben anjetzo hier die ſchoͤn-
ſte Chirurgiſche Schuhle, in der bereits viele geſchick-
te Maͤnner zubereitet worden, und durch deren
Dienſt ſchon viele dem Tode ſind entriſſen worden.
So lange man alſo ſein und andrer Leben wird ge-
hoͤrig zu ſchaͤtzen wiſſen, ſo lange wird die Danck-
gefliſſenheit ſich bemuͤhen, das Andencken des Glor-
wuͤrdigſten Friedrich Wilhelms unverweslich zu er-
halten und beſtaͤndig zu erneuern. 4.) Wie viele
andere nuͤtzliche Folgen wuͤrden ſich nicht aus obi-
gen Anmerckungen machen laſſen? wenn man
wahrnaͤhme, daß an einer Kranckheit irgendwo nicht
viele ſtuͤrben, wuͤrde ſolches nicht die Gelehrten zur
Unterſuchung ermuntern? wenn man die Urſach
in denen Artzney-Mitteln fuͤnde, wuͤrde nicht ſolches
die Medicin vollkommener machen? wenn es von
der Lebens-Art der Menſchen herruͤhrete, wuͤrde

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[278/0326] Von denen Kranckheiten Stein, an der angina, an Kropf-Geſchwuͤren, an andern Geſchwuͤren, an Abſceſſen, Fiſteln, Krebs und Bruch geſtorbenen, zu erhellen. Und da be- kandt, daß die Engliſche Chirurgie der Frantzoͤſi- ſchen anjetzo den Rang ſtreitig machet, ſo folgt ſol- ches nothwendig, weil es unſtreitig, daß von der Hand eines Artztes bey vielen Operationen Leben und Tod lediglich abhaͤnget, je nachdem ſie von Wiſſenſchafft und Verſtand regieret wird. Da nun durch die Verbeſſerung der Chirurgie vieler Menſchen Leben, folglich einem Fuͤrſten viele Unter- thanen erhalten werden: ſo erkennet man hieraus, wie ſehr ſich unſer in GOtt ruhender Koͤnig Frie- drich Wilhelm durch die Errichtung des Collegii Medieo-Chirurgici, um der Menſchen Leben und um ſeine Nachfolger auch in dieſem Stuͤcke ver- dient gemacht. Wir haben anjetzo hier die ſchoͤn- ſte Chirurgiſche Schuhle, in der bereits viele geſchick- te Maͤnner zubereitet worden, und durch deren Dienſt ſchon viele dem Tode ſind entriſſen worden. So lange man alſo ſein und andrer Leben wird ge- hoͤrig zu ſchaͤtzen wiſſen, ſo lange wird die Danck- gefliſſenheit ſich bemuͤhen, das Andencken des Glor- wuͤrdigſten Friedrich Wilhelms unverweslich zu er- halten und beſtaͤndig zu erneuern. 4.) Wie viele andere nuͤtzliche Folgen wuͤrden ſich nicht aus obi- gen Anmerckungen machen laſſen? wenn man wahrnaͤhme, daß an einer Kranckheit irgendwo nicht viele ſtuͤrben, wuͤrde ſolches nicht die Gelehrten zur Unterſuchung ermuntern? wenn man die Urſach in denen Artzney-Mitteln fuͤnde, wuͤrde nicht ſolches die Medicin vollkommener machen? wenn es von der Lebens-Art der Menſchen herruͤhrete, wuͤrde man

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/326>, abgerufen am 24.11.2024.