Will man aus diesen Verhältnissen eine Mit- tel-Verhältniß nehmen, so würde ich diese nehmen, daß die Töchter zu denen Söhnen sich verhalten, wie tausend zu 1050, das ist wie 20 zu 21. Will man setzen wie tausend zu 1055, oder auch wie tau- send zu 1060, das ist wie 50 zu 53, so verschlägt es nicht viel, wiewohl der Unterscheid mercklich wird, wenn die Zahl der gebohrnen etliche hundert tausend ist. King scheinet die Sache gar zu genau gesucht zu haben, indem er die Verhältniß in London setzet wie 10 zu 13, in andern Städten aber wie 8 zu 9, und in denen Flecken und Dörfern wie 99 zu 100. Herr Derham [g] trägt daher kein Bedencken, die Verhältniß des Major Graunts jener vorzuziehen, der aus der Londner Liste die Verhältniß wie 13 zu 14 angenommen, zumahl da dieselbige mit sei- nen eigenen Listen auf dem Lande übereingestimmet.
Graunt
[g]Physicotheol. l. c. not. 8.
des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
[Tabelle]
§. 45.
Will man aus dieſen Verhaͤltniſſen eine Mit- tel-Verhaͤltniß nehmen, ſo wuͤrde ich dieſe nehmen, daß die Toͤchter zu denen Soͤhnen ſich verhalten, wie tauſend zu 1050, das iſt wie 20 zu 21. Will man ſetzen wie tauſend zu 1055, oder auch wie tau- ſend zu 1060, das iſt wie 50 zu 53, ſo verſchlaͤgt es nicht viel, wiewohl der Unterſcheid mercklich wird, wenn die Zahl der gebohrnen etliche hundert tauſend iſt. King ſcheinet die Sache gar zu genau geſucht zu haben, indem er die Verhaͤltniß in London ſetzet wie 10 zu 13, in andern Staͤdten aber wie 8 zu 9, und in denen Flecken und Doͤrfern wie 99 zu 100. Herr Derham [g] traͤgt daher kein Bedencken, die Verhaͤltniß des Major Graunts jener vorzuziehen, der aus der Londner Liſte die Verhaͤltniß wie 13 zu 14 angenommen, zumahl da dieſelbige mit ſei- nen eigenen Liſten auf dem Lande uͤbereingeſtimmet.
Graunt
[g]Phyſicotheol. l. c. not. 8.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0185"n="139"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.</hi></fw><lb/><table><row><cell/></row></table></div><divn="2"><head>§. 45.</head><lb/><p>Will man aus dieſen Verhaͤltniſſen eine Mit-<lb/>
tel-Verhaͤltniß nehmen, ſo wuͤrde ich dieſe nehmen,<lb/>
daß die Toͤchter zu denen Soͤhnen ſich verhalten,<lb/>
wie tauſend zu 1050, das iſt wie 20 zu 21. Will<lb/>
man ſetzen wie tauſend zu 1055, oder auch wie tau-<lb/>ſend zu 1060, das iſt wie 50 zu 53, ſo verſchlaͤgt es<lb/>
nicht viel, wiewohl der Unterſcheid mercklich wird,<lb/>
wenn die Zahl der gebohrnen etliche hundert tauſend<lb/>
iſt. King ſcheinet die Sache gar zu genau geſucht<lb/>
zu haben, indem er die Verhaͤltniß in London ſetzet<lb/>
wie 10 zu 13, in andern Staͤdten aber wie 8 zu 9,<lb/>
und in denen Flecken und Doͤrfern wie 99 zu 100.<lb/>
Herr Derham <noteplace="foot"n="[g]"><hirendition="#aq">Phyſicotheol. l. c. not.</hi> 8.</note> traͤgt daher kein Bedencken, die<lb/>
Verhaͤltniß des Major Graunts jener vorzuziehen,<lb/>
der aus der Londner Liſte die Verhaͤltniß wie 13<lb/>
zu 14 angenommen, zumahl da dieſelbige mit ſei-<lb/>
nen eigenen Liſten auf dem Lande uͤbereingeſtimmet.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Graunt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[139/0185]
des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
§. 45.
Will man aus dieſen Verhaͤltniſſen eine Mit-
tel-Verhaͤltniß nehmen, ſo wuͤrde ich dieſe nehmen,
daß die Toͤchter zu denen Soͤhnen ſich verhalten,
wie tauſend zu 1050, das iſt wie 20 zu 21. Will
man ſetzen wie tauſend zu 1055, oder auch wie tau-
ſend zu 1060, das iſt wie 50 zu 53, ſo verſchlaͤgt es
nicht viel, wiewohl der Unterſcheid mercklich wird,
wenn die Zahl der gebohrnen etliche hundert tauſend
iſt. King ſcheinet die Sache gar zu genau geſucht
zu haben, indem er die Verhaͤltniß in London ſetzet
wie 10 zu 13, in andern Staͤdten aber wie 8 zu 9,
und in denen Flecken und Doͤrfern wie 99 zu 100.
Herr Derham [g] traͤgt daher kein Bedencken, die
Verhaͤltniß des Major Graunts jener vorzuziehen,
der aus der Londner Liſte die Verhaͤltniß wie 13
zu 14 angenommen, zumahl da dieſelbige mit ſei-
nen eigenen Liſten auf dem Lande uͤbereingeſtimmet.
Graunt
[g] Phyſicotheol. l. c. not. 8.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/185>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.