Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.und derselben Unterscheid und Ursachen. Berlin sind sie nur , wovon unten bey denenKranckheiten weiter wird gehandelt werden. Folg- lich bleibt oder oder in einer Mittel-Zahl Menschen mehr leben, und die Anzahl der Todten wird dadurch verringert, folglich wird der Uberschuß der gebohrnen grösser. Wenn hier keine Fieber wären, würden 5 bis 6000. weniger sterben. Und also muß die Vermehrung in Dalecarlien grösser seyn, (§. 8.) folglich muß es volckreicher seyn als an- dere Oerter, zumahl wenn Krieg und Pest nicht oft dort hinkommen, und man dort auch von vielen an- dern Kranckheiten nichts weiß, die aus der Uber- maaß, aus hitzigen Geträncken und Debauchen her- rühren. Aus diesem Exempel siehet man, daß ein Fürst, der gerne sein Land voll Menschen haben will, nicht so wohl auf die Beförderung der Frucht- barkeit, als vielmehr auf die Verringerung der Mortalität zu sehen habe. §. 40. Zu dieser erwiesenen Haupt-Ursach der Frucht- 1.) Die Zeit und Art, wie und wie lange Kinder Tage
und derſelben Unterſcheid und Urſachen. Berlin ſind ſie nur , wovon unten bey denenKranckheiten weiter wird gehandelt werden. Folg- lich bleibt ⅐ oder oder in einer Mittel-Zahl ⅒ Menſchen mehr leben, und die Anzahl der Todten wird dadurch verringert, folglich wird der Uberſchuß der gebohrnen groͤſſer. Wenn hier keine Fieber waͤren, wuͤrden 5 bis 6000. weniger ſterben. Und alſo muß die Vermehrung in Dalecarlien groͤſſer ſeyn, (§. 8.) folglich muß es volckreicher ſeyn als an- dere Oerter, zumahl wenn Krieg und Peſt nicht oft dort hinkommen, und man dort auch von vielen an- dern Kranckheiten nichts weiß, die aus der Uber- maaß, aus hitzigen Getraͤncken und Debauchen her- ruͤhren. Aus dieſem Exempel ſiehet man, daß ein Fuͤrſt, der gerne ſein Land voll Menſchen haben will, nicht ſo wohl auf die Befoͤrderung der Frucht- barkeit, als vielmehr auf die Verringerung der Mortalitaͤt zu ſehen habe. §. 40. Zu dieſer erwieſenen Haupt-Urſach der Frucht- 1.) Die Zeit und Art, wie und wie lange Kinder Tage
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und derſelben Unterſcheid und Urſachen.
Berlin ſind ſie nur [FORMEL], wovon unten bey denen
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Menſchen mehr leben, und die Anzahl der Todten
wird dadurch verringert, folglich wird der Uberſchuß
der gebohrnen groͤſſer. Wenn hier keine Fieber
waͤren, wuͤrden 5 bis 6000. weniger ſterben. Und
alſo muß die Vermehrung in Dalecarlien groͤſſer
ſeyn, (§. 8.) folglich muß es volckreicher ſeyn als an-
dere Oerter, zumahl wenn Krieg und Peſt nicht oft
dort hinkommen, und man dort auch von vielen an-
dern Kranckheiten nichts weiß, die aus der Uber-
maaß, aus hitzigen Getraͤncken und Debauchen her-
ruͤhren. Aus dieſem Exempel ſiehet man, daß ein
Fuͤrſt, der gerne ſein Land voll Menſchen haben
will, nicht ſo wohl auf die Befoͤrderung der Frucht-
barkeit, als vielmehr auf die Verringerung der
Mortalitaͤt zu ſehen habe.
§. 40.
Zu dieſer erwieſenen Haupt-Urſach der Frucht-
barkeit koͤnnen auch nachfolgende hinzugefuͤget wer-
den, die zwar geringer, die aber zuſammen ſehr vie-
les zur Fruchtbarkeit koͤnnen beytragen.
1.) Die Zeit und Art, wie und wie lange Kinder
von der Milch ernaͤhret werden. Die Erfahrung
lehret, daß die meiſten Frauen ſo lange verſcho-
net bleiben, als ſie die Kinder ſaͤugen. Nun
ſaͤugen einige die Kinder, andere aber nicht, eini-
ge ſaͤugen laͤnger als andere. In Weſter-Bothnien
und Lapland ſaͤugen die Muͤtter ihre Kinder gar
nicht, weil ſie nebſt denen Maͤnnern der Nahrung
und Jagd nachgehen, und daher gantze ja mehrere
Tage
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