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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"Du Undankbare! ... Denkst du denn gar nicht an deine Freundinnen? Du verläßt uns ohne den geringsten Schatten von Traurigkeit!"

"Glaube das nicht, Stella! Ich bedauere dich sehr, meine liebe Stella, aber was ist da zu machen?"

"Ich sehe, wie leid es dir tut."

Alice entgegnete lebhaft:

"Aber du wirft uns recht, recht bald besuchen, und ich werde auch wiederkommen. Dann schon mit dem Baby! So werden wir uns ja doch wiedersehen." " Ich hoffe es ... aber auch wir sind nicht darnach geschaffen unser Leben in der Provinz zu verbringen. Sobald das lyrische Drama Freds fertig ist, wollen wir ... und zwar wird das sehr bald fein ... nach Sauron, wo wir die große rote Villa gemietet haben. Ich hoffe, wir treffen uns also bald in der Großstadt für immer."

"Umso besser!" murmelte Alice mit vor Ärger zusammengebissenen Zähnen.

Nachdem sie sich gegenseitig bemüht hatten ruhig zu bleiben, umarmten sie sich. Aber ihre Blicke trafen sich, hart und drohend.

Bei diesem raschen Stimmungswechsel beherrschten sie sich nicht mehr so wie früher, und Stella wich

„Du Undankbare! … Denkst du denn gar nicht an deine Freundinnen? Du verläßt uns ohne den geringsten Schatten von Traurigkeit!“

„Glaube das nicht, Stella! Ich bedauere dich sehr, meine liebe Stella, aber was ist da zu machen?“

„Ich sehe, wie leid es dir tut.“

Alice entgegnete lebhaft:

„Aber du wirft uns recht, recht bald besuchen, und ich werde auch wiederkommen. Dann schon mit dem Baby! So werden wir uns ja doch wiedersehen.“ „ Ich hoffe es … aber auch wir sind nicht darnach geschaffen unser Leben in der Provinz zu verbringen. Sobald das lyrische Drama Freds fertig ist, wollen wir … und zwar wird das sehr bald fein … nach Sauron, wo wir die große rote Villa gemietet haben. Ich hoffe, wir treffen uns also bald in der Großstadt für immer.“

„Umso besser!“ murmelte Alice mit vor Ärger zusammengebissenen Zähnen.

Nachdem sie sich gegenseitig bemüht hatten ruhig zu bleiben, umarmten sie sich. Aber ihre Blicke trafen sich, hart und drohend.

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[254/0255] „Du Undankbare! … Denkst du denn gar nicht an deine Freundinnen? Du verläßt uns ohne den geringsten Schatten von Traurigkeit!“ „Glaube das nicht, Stella! Ich bedauere dich sehr, meine liebe Stella, aber was ist da zu machen?“ „Ich sehe, wie leid es dir tut.“ Alice entgegnete lebhaft: „Aber du wirft uns recht, recht bald besuchen, und ich werde auch wiederkommen. Dann schon mit dem Baby! So werden wir uns ja doch wiedersehen.“ „ Ich hoffe es … aber auch wir sind nicht darnach geschaffen unser Leben in der Provinz zu verbringen. Sobald das lyrische Drama Freds fertig ist, wollen wir … und zwar wird das sehr bald fein … nach Sauron, wo wir die große rote Villa gemietet haben. Ich hoffe, wir treffen uns also bald in der Großstadt für immer.“ „Umso besser!“ murmelte Alice mit vor Ärger zusammengebissenen Zähnen. Nachdem sie sich gegenseitig bemüht hatten ruhig zu bleiben, umarmten sie sich. Aber ihre Blicke trafen sich, hart und drohend. Bei diesem raschen Stimmungswechsel beherrschten sie sich nicht mehr so wie früher, und Stella wich

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/255>, abgerufen am 12.12.2024.