Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

Bild:
<< vorherige Seite

Da sich Mira entschlossen hatte, ihn in der Nacht zu empfangen, ... allein! Konnte er daraus eine andere Absicht ersehen?

Er empfand plötzlich das Gefühl, als ob seine Brust an dem liebeglühenden Körper Miras, die sich ihm hingab, ruhen würde. Er breitete rufend die Arme aus, und preßte sie, als er wieder zu sich kam, auf sein Herz.

Endlich entströmten Tränen der Freude und Wollust seinen Augen und benetzten ihn wie der Morgentau.

Und er kehrte tatsächlich nach Hause zurück; seine Stunde war gekommen. Seine lebhafte Einbildungskraft räumte alle bangen Sorgen mit einem einzigen Schlag aus dem Weg.

Als er in der Stadt ankam, traf er Frau von Kannenberg. Sie bat Fred zum Tee zu kommen. Sie war erfreut, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen.

Fred nahm an. Was wollte er auch von 4 Uhr Nachmittag bis zum Einbruch der Nacht beginnen? So verging wenigstens die Zeit schneller!

Da sich Mira entschlossen hatte, ihn in der Nacht zu empfangen, … allein! Konnte er daraus eine andere Absicht ersehen?

Er empfand plötzlich das Gefühl, als ob seine Brust an dem liebeglühenden Körper Miras, die sich ihm hingab, ruhen würde. Er breitete rufend die Arme aus, und preßte sie, als er wieder zu sich kam, auf sein Herz.

Endlich entströmten Tränen der Freude und Wollust seinen Augen und benetzten ihn wie der Morgentau.

Und er kehrte tatsächlich nach Hause zurück; seine Stunde war gekommen. Seine lebhafte Einbildungskraft räumte alle bangen Sorgen mit einem einzigen Schlag aus dem Weg.

Als er in der Stadt ankam, traf er Frau von Kannenberg. Sie bat Fred zum Tee zu kommen. Sie war erfreut, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen.

Fred nahm an. Was wollte er auch von 4 Uhr Nachmittag bis zum Einbruch der Nacht beginnen? So verging wenigstens die Zeit schneller!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0186" n="185"/>
        <p>Da sich Mira entschlossen hatte, ihn in der Nacht zu empfangen, &#x2026; allein! Konnte er daraus eine andere Absicht ersehen?</p>
        <p>Er empfand plötzlich das Gefühl, als ob seine Brust an dem liebeglühenden Körper Miras, die sich ihm hingab, ruhen würde. Er breitete rufend die Arme aus, und preßte sie, als er wieder zu sich kam, auf sein Herz.</p>
        <p>Endlich entströmten Tränen der Freude und Wollust seinen Augen und benetzten ihn wie der Morgentau.</p>
        <p>Und er kehrte tatsächlich nach Hause zurück; seine Stunde war gekommen. Seine lebhafte Einbildungskraft räumte alle bangen Sorgen mit einem einzigen Schlag aus dem Weg.</p>
        <p>Als er in der Stadt ankam, traf er Frau von Kannenberg. Sie bat Fred zum Tee zu kommen. Sie war erfreut, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen.</p>
        <p>Fred nahm an. Was wollte er auch von 4 Uhr Nachmittag bis zum Einbruch der Nacht beginnen? So verging wenigstens die Zeit schneller!</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0186] Da sich Mira entschlossen hatte, ihn in der Nacht zu empfangen, … allein! Konnte er daraus eine andere Absicht ersehen? Er empfand plötzlich das Gefühl, als ob seine Brust an dem liebeglühenden Körper Miras, die sich ihm hingab, ruhen würde. Er breitete rufend die Arme aus, und preßte sie, als er wieder zu sich kam, auf sein Herz. Endlich entströmten Tränen der Freude und Wollust seinen Augen und benetzten ihn wie der Morgentau. Und er kehrte tatsächlich nach Hause zurück; seine Stunde war gekommen. Seine lebhafte Einbildungskraft räumte alle bangen Sorgen mit einem einzigen Schlag aus dem Weg. Als er in der Stadt ankam, traf er Frau von Kannenberg. Sie bat Fred zum Tee zu kommen. Sie war erfreut, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Fred nahm an. Was wollte er auch von 4 Uhr Nachmittag bis zum Einbruch der Nacht beginnen? So verging wenigstens die Zeit schneller!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/186
Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/186>, abgerufen am 04.12.2024.