Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.auserlesener Paßionslieder. [Spaltenumbruch]
nes volle Schaalen, trägt unsrerSünden Last, und fühlt für uns des Todes Noth; und nun ergreift den Müden der fürchterlichste Tod. 9. Vor seines Todes Schrecken 28. Mel. Kommt her zu mir etc. Ja, dir, du Herrscher Jesu Christ, 2. Du hast dich deiner Herrlich- 3. Du warst von Ewigkeit be- 4. Dein Reich war nicht von die- 5. Dein Reich war nicht von die- 6. Dein Reich war nicht von 7. Dein Reich war nicht von die- 8. Dein Reich ist nicht von die- 9. Wie groß, wie angebetet ist 10. Vom Aufgang bis zum Un- 29. Mel. Herzlich lieb hab ich dich etc. Jerusalem, mit frecher Wuth Den U 4
auserleſener Paßionslieder. [Spaltenumbruch]
nes volle Schaalen, trägt unſrerSünden Laſt, und fühlt für uns des Todes Noth; und nun ergreift den Müden der fürchterlichſte Tod. 9. Vor ſeines Todes Schrecken 28. Mel. Kommt her zu mir ꝛc. Ja, dir, du Herrſcher Jeſu Chriſt, 2. Du haſt dich deiner Herrlich- 3. Du warſt von Ewigkeit be- 4. Dein Reich war nicht von die- 5. Dein Reich war nicht von die- 6. Dein Reich war nicht von 7. Dein Reich war nicht von die- 8. Dein Reich iſt nicht von die- 9. Wie groß, wie angebetet iſt 10. Vom Aufgang bis zum Un- 29. Mel. Herzlich lieb hab ich dich ꝛc. Jeruſalem, mit frecher Wuth Den U 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0333" n="311"/><fw place="top" type="header">auserleſener Paßionslieder.</fw><lb/><cb/> nes volle Schaalen, trägt unſrer<lb/> Sünden Laſt, und fühlt für uns<lb/> des Todes Noth; und nun ergreift<lb/> den Müden der fürchterlichſte Tod.</p><lb/> <p>9. Vor ſeines Todes Schrecken<lb/> verliſcht der Sonne Licht! Die<lb/> Engel Gottes decken ihr bebend<lb/> Augeſicht! Nun ſinkt er in die<lb/> Todesnacht! — Erbarm, o Gott,<lb/> dich unſer! — Er ſtirbt! Es iſt<lb/> vollbracht.</p><lb/> <p>28. Mel. <hi rendition="#fr">Kommt her zu mir</hi> ꝛc.</p><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>a, dir, du Herrſcher Jeſu Chriſt,<lb/> der du der Welten Schöpfer<lb/> biſt, iſt alles unterthänig. Doch<lb/> wer ſah deine Majeſtät, als dich<lb/> dein arges Volk verſchmäht? Wer<lb/> ehrte dich, als König?</p><lb/> <p>2. Du haſt dich deiner Herrlich-<lb/> keit entäuſſert eine kurze Zeit, wardſt<lb/> Menſchen unterthänig: geſchlagen<lb/> wardſt du, und verhöhnt, beſpeyet,<lb/> und zum Spott gekrönt: und doch<lb/> warſt du ein König.</p><lb/> <p>3. Du warſt von Ewigkeit be-<lb/> ſtimmt, dein Reich, das nie ein<lb/> Ende nimmt, auf Erden auszubrei-<lb/> ten. Dich hat dein Gott zum<lb/> Herrn erhöht: dein Reich, o Gött-<lb/> licher beſteht durch alle Ewigkei-<lb/> ten.</p><lb/> <p>4. Dein Reich war nicht von die-<lb/> ſer Welt. Du warſt nicht furcht-<lb/> bar, nicht ein Held, haſt keine<lb/> Stadt bezwungen: du hatteſt nicht<lb/> durch Glanz und Pracht, nicht durch<lb/> Betrug und ſtolze Macht dir Ehr<lb/> und Sieg errungen.</p><lb/> <p>5. Dein Reich war nicht von die-<lb/> ſer Welt. Dich konnte Falſchheit<lb/> nicht, nicht Geld, nicht Ruhm und<lb/> Ehre rühren. Dein Ruhm war<lb/> Gott: dein Augenmerk blieb unver-<lb/> rückt, das groſſe Werk der Wahr-<lb/> heit auszuführen.</p><lb/> <cb/> <p>6. Dein Reich war nicht von<lb/> dieſer Welt. Nicht Heere, die der<lb/> Feind oft fällt, erkämpften deine<lb/> Siege. Der Fiſcher unbezwungne<lb/> Schaar, bot muthig ſich den Fein-<lb/> den dar und kämpfte deine Kriege.</p><lb/> <p>7. Dein Reich war nicht von die-<lb/> ſer Welt. Deß, was der Eitelkeit<lb/> gefällt, begabſt du dich mit Freu-<lb/> den. Verachtet, elend, arm und<lb/> klein warſt du; du wählteſt Schmach<lb/> und Pein, du wählteſt Todeslei-<lb/> den.</p><lb/> <p>8. Dein Reich iſt nicht von die-<lb/> ſer Welt. Wenn einſt die Welt in<lb/> Nichts zerfällt, und Fürſten vor<lb/> dir beben: dann biſt du König<lb/> ewiglich: in deinem Reiche werd<lb/> auch ich einſt unvergänglich le-<lb/> ben.</p><lb/> <p>9. Wie groß, wie angebetet iſt<lb/> dein Nam, o Herrſcher, Jeſu Chriſt!<lb/> dich rühmen alle Zungen. O wie<lb/> weit herrlicher wird einſt, wenn du<lb/> zum Weltgericht erſcheinſt, dein<lb/> hohes Reich beſungen!</p><lb/> <p>10. Vom Aufgang bis zum Un-<lb/> tergang erſchallet dann der Lobge-<lb/> ſang des Himmels und der Erde.<lb/> Wie freu ich mich auf dieſes Glück!<lb/> O wär er da, der Augenblick, wo<lb/> ich dich ſehen werde!</p><lb/> <p>29. Mel. <hi rendition="#fr">Herzlich lieb hab ich dich</hi> ꝛc.</p><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>eruſalem, mit frecher Wuth<lb/> verwünſcht ſich, fordert Jeſu<lb/> Blut zur Rache ſeiner Sünden.<lb/> Ach! Mörderſtadt, erſchrickſt du<lb/> nicht? Bald, bald wirſt du ſein<lb/> Zorngericht und ſeinen Fluch em-<lb/> pfinden. Der Unſchuld Blut kommt<lb/> über dich; dich zu verderben rüſtet<lb/> ſich der Herr; des Rächers Arm iſt<lb/> ſchwer: für dich iſt nun kein Ret-<lb/> ter mehr. Jeruſalem! Jeruſalem!<lb/> <fw place="bottom" type="sig">U 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [311/0333]
auserleſener Paßionslieder.
nes volle Schaalen, trägt unſrer
Sünden Laſt, und fühlt für uns
des Todes Noth; und nun ergreift
den Müden der fürchterlichſte Tod.
9. Vor ſeines Todes Schrecken
verliſcht der Sonne Licht! Die
Engel Gottes decken ihr bebend
Augeſicht! Nun ſinkt er in die
Todesnacht! — Erbarm, o Gott,
dich unſer! — Er ſtirbt! Es iſt
vollbracht.
28. Mel. Kommt her zu mir ꝛc.
Ja, dir, du Herrſcher Jeſu Chriſt,
der du der Welten Schöpfer
biſt, iſt alles unterthänig. Doch
wer ſah deine Majeſtät, als dich
dein arges Volk verſchmäht? Wer
ehrte dich, als König?
2. Du haſt dich deiner Herrlich-
keit entäuſſert eine kurze Zeit, wardſt
Menſchen unterthänig: geſchlagen
wardſt du, und verhöhnt, beſpeyet,
und zum Spott gekrönt: und doch
warſt du ein König.
3. Du warſt von Ewigkeit be-
ſtimmt, dein Reich, das nie ein
Ende nimmt, auf Erden auszubrei-
ten. Dich hat dein Gott zum
Herrn erhöht: dein Reich, o Gött-
licher beſteht durch alle Ewigkei-
ten.
4. Dein Reich war nicht von die-
ſer Welt. Du warſt nicht furcht-
bar, nicht ein Held, haſt keine
Stadt bezwungen: du hatteſt nicht
durch Glanz und Pracht, nicht durch
Betrug und ſtolze Macht dir Ehr
und Sieg errungen.
5. Dein Reich war nicht von die-
ſer Welt. Dich konnte Falſchheit
nicht, nicht Geld, nicht Ruhm und
Ehre rühren. Dein Ruhm war
Gott: dein Augenmerk blieb unver-
rückt, das groſſe Werk der Wahr-
heit auszuführen.
6. Dein Reich war nicht von
dieſer Welt. Nicht Heere, die der
Feind oft fällt, erkämpften deine
Siege. Der Fiſcher unbezwungne
Schaar, bot muthig ſich den Fein-
den dar und kämpfte deine Kriege.
7. Dein Reich war nicht von die-
ſer Welt. Deß, was der Eitelkeit
gefällt, begabſt du dich mit Freu-
den. Verachtet, elend, arm und
klein warſt du; du wählteſt Schmach
und Pein, du wählteſt Todeslei-
den.
8. Dein Reich iſt nicht von die-
ſer Welt. Wenn einſt die Welt in
Nichts zerfällt, und Fürſten vor
dir beben: dann biſt du König
ewiglich: in deinem Reiche werd
auch ich einſt unvergänglich le-
ben.
9. Wie groß, wie angebetet iſt
dein Nam, o Herrſcher, Jeſu Chriſt!
dich rühmen alle Zungen. O wie
weit herrlicher wird einſt, wenn du
zum Weltgericht erſcheinſt, dein
hohes Reich beſungen!
10. Vom Aufgang bis zum Un-
tergang erſchallet dann der Lobge-
ſang des Himmels und der Erde.
Wie freu ich mich auf dieſes Glück!
O wär er da, der Augenblick, wo
ich dich ſehen werde!
29. Mel. Herzlich lieb hab ich dich ꝛc.
Jeruſalem, mit frecher Wuth
verwünſcht ſich, fordert Jeſu
Blut zur Rache ſeiner Sünden.
Ach! Mörderſtadt, erſchrickſt du
nicht? Bald, bald wirſt du ſein
Zorngericht und ſeinen Fluch em-
pfinden. Der Unſchuld Blut kommt
über dich; dich zu verderben rüſtet
ſich der Herr; des Rächers Arm iſt
ſchwer: für dich iſt nun kein Ret-
ter mehr. Jeruſalem! Jeruſalem!
Den
U 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |