Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.Von dem Leiden Jesu selbst. 45. Begnadigung des bekehrten Schächers. Nach dieser Erinnerung, welche der mit Jesu Ge- Praktische Anmerkungen. 1. Dieser Elende suchte noch die letzten Augenblicke seines Le- 2. Es ist nicht rathsam, meine Busse auf den ungewissen 3. Jesus offenbahrte noch in seinen letzten Lebensstunden seine 4. Jesus war in seiner Gesinnung gegen die Sünder unverän- 5. Es war für Jesum ein stärkender Trost unter allen Leiden, 6. Die Seligkeit meiner Seele wird unmittelbar nach dem 46. Fürsorge Jesu für seine Mutter. Unter denjenigen, welche bey der Kreuzigung Jesu su, S 4
Von dem Leiden Jeſu ſelbſt. 45. Begnadigung des bekehrten Schächers. Nach dieſer Erinnerung, welche der mit Jeſu Ge- Praktiſche Anmerkungen. 1. Dieſer Elende ſuchte noch die letzten Augenblicke ſeines Le- 2. Es iſt nicht rathſam, meine Buſſe auf den ungewiſſen 3. Jeſus offenbahrte noch in ſeinen letzten Lebensſtunden ſeine 4. Jeſus war in ſeiner Geſinnung gegen die Sünder unverän- 5. Es war für Jeſum ein ſtärkender Troſt unter allen Leiden, 6. Die Seligkeit meiner Seele wird unmittelbar nach dem 46. Fürſorge Jeſu für ſeine Mutter. Unter denjenigen, welche bey der Kreuzigung Jeſu ſu, S 4
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Von dem Leiden Jeſu ſelbſt.
45. Begnadigung des bekehrten Schächers.
Nach dieſer Erinnerung, welche der mit Jeſu Ge-
kreuzigte dem ehemaligen Genoſſen ſeiner Laſter gab, wandte
er ſich mit gerührtem Herzen zu Jeſu. Herr, ſprach er,
ſey meiner alsdenn eingedenk, wenn du in deiner
königlichen Herrlichkeit einſt zum Gerichte kommen
wirſt. Jeſus antwortete ihm: Wahrlich, ich verſichre
dir, heute noch wirſt du mit mir im Paradieſe und
im Genuß der Seligkeit ſeyn.
Praktiſche Anmerkungen.
1. Dieſer Elende ſuchte noch die letzten Augenblicke ſeines Le-
bens wohl anzuwenden und die Seligkeit ſeines unſterblichen
Geiſtes zu beſorgen. Dieſe Sorge müſſe mich in geſunden und
kranken Tagen vorzüglich beſchäftigen.
2. Es iſt nicht rathſam, meine Buſſe auf den ungewiſſen
Zeitpunk meines Kranken- oder Sterbebettes aufzuſchieben, da
ich vielleicht nicht die Bequemlichkeit haben kann, die der
Schächer hatte.
3. Jeſus offenbahrte noch in ſeinen letzten Lebensſtunden ſeine
Gewalt über Lebendige und Todte, die Macht Sünde zu verge-
ben, und Sünder in den Himmel aufzunehmen.
4. Jeſus war in ſeiner Geſinnung gegen die Sünder unverän-
derlich. Auch da er dem Tode nahe war, ſuchte er die Verlohr-
nen ſelig zu machen.
5. Es war für Jeſum ein ſtärkender Troſt unter allen Leiden,
daß er ſeiner Herrlichkeit verſichert war. Und wie getroſt kann
ich einmahl im Tode ſeyn, wenn ich dieſe Hofnung habe!
6. Die Seligkeit meiner Seele wird unmittelbar nach dem
Tode des Leibes ihren Anfang nehmen. Der Tag meines Todes
iſt zugleich der Tag meiner Himmelfahrt.
46. Fürſorge Jeſu für ſeine Mutter.
Unter denjenigen, welche bey der Kreuzigung Jeſu
zugegen waren, befand ſich auch Maria, die Mutter Je-
ſu,
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