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Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601.

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Da ist denn guter Rath tewer. Da komen vns die gedancken / das im beschlus der Zehen Gebot stehet / Gott sey ein eiueriger Gott / der die Sünde der Väter auch an Kindern wölle heimsuchen / bis ins dritte vnd vierde Glied.

Da klaget vns vnser eigen Hertz an: Sihestu nun / wie du es außgerichtet hast? Du hast es mit Gott verdorben / der begert deiner kein Gnade zuhaben.

Da fallen vns etwa auch die gedancken ein / dieweil es vns so vbel / vnd erger als andern Leuten gehet / wir sein nicht erwehlet vnd außersehen zum ewigen Leben. Das ist eine vberauß grosse noth.

Wie thuet man jhm aber / vnd woran soll man sich in solchem fall halten?

Nicht an die Zehen Gebot. Denn so würden wir vbel erger machen / als wenn man mit Oel ein Fewer wolte außleschen.

Auch sollen wir nicht hören / was als denn vnser eigen Hertz vns fürbringet / welches / seiner art nach / mehr nicht als vns anklagen vnd verdammen kan.

Für allen dingen aber / sollen wir die zeit / der gefehrlichen Gedancken / von der ewigen gnadenwahl Gottes / müssig gehen. Denn wer vber sich boret / dem selt der Staub in die Augen / vnd wer zuhohe ding forschet / den wirdts zu schwer / Pro. 25.

Da ist denn guter Rath tewer. Da komen vns die gedancken / das im beschlus der Zehen Gebot stehet / Gott sey ein eiueriger Gott / der die Sünde der Väter auch an Kindern wölle heimsuchen / bis ins dritte vnd vierde Glied.

Da klaget vns vnser eigen Hertz an: Sihestu nun / wie du es außgerichtet hast? Du hast es mit Gott verdorben / der begert deiner kein Gnade zuhaben.

Da fallen vns etwa auch die gedancken ein / dieweil es vns so vbel / vnd erger als andern Leuten gehet / wir sein nicht erwehlet vnd außersehen zum ewigen Leben. Das ist eine vberauß grosse noth.

Wie thuet man jhm aber / vnd woran soll man sich in solchem fall halten?

Nicht an die Zehen Gebot. Denn so würden wir vbel erger machen / als wenn man mit Oel ein Fewer wolte außleschen.

Auch sollen wir nicht hören / was als denn vnser eigen Hertz vns fürbringet / welches / seiner art nach / mehr nicht als vns anklagen vnd verdammen kan.

Für allen dingen aber / sollen wir die zeit / der gefehrlichen Gedancken / von der ewigen gnadenwahl Gottes / müssig gehen. Denn wer vber sich boret / dem selt der Staub in die Augen / vnd wer zuhohe ding forschet / dẽ wirdts zu schwer / Pro. 25.

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[0021] Da ist denn guter Rath tewer. Da komen vns die gedancken / das im beschlus der Zehen Gebot stehet / Gott sey ein eiueriger Gott / der die Sünde der Väter auch an Kindern wölle heimsuchen / bis ins dritte vnd vierde Glied. Da klaget vns vnser eigen Hertz an: Sihestu nun / wie du es außgerichtet hast? Du hast es mit Gott verdorben / der begert deiner kein Gnade zuhaben. Da fallen vns etwa auch die gedancken ein / dieweil es vns so vbel / vnd erger als andern Leuten gehet / wir sein nicht erwehlet vnd außersehen zum ewigen Leben. Das ist eine vberauß grosse noth. Wie thuet man jhm aber / vnd woran soll man sich in solchem fall halten? Nicht an die Zehen Gebot. Denn so würden wir vbel erger machen / als wenn man mit Oel ein Fewer wolte außleschen. Auch sollen wir nicht hören / was als denn vnser eigen Hertz vns fürbringet / welches / seiner art nach / mehr nicht als vns anklagen vnd verdammen kan. Für allen dingen aber / sollen wir die zeit / der gefehrlichen Gedancken / von der ewigen gnadenwahl Gottes / müssig gehen. Denn wer vber sich boret / dem selt der Staub in die Augen / vnd wer zuhohe ding forschet / dẽ wirdts zu schwer / Pro. 25.

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Zitationshilfe: Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1601/21>, abgerufen am 27.04.2024.