Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601.Er fehret aber fort / vnd macht seine noth / darin er gesteckt / selbst namhafft / vnd spricht: Stricke des Todes hatten mich vmbfangen / vnd angst der Hellen hatten mich troffen / ich kam in jamer vnd noth. Ich armer Man (wil Dauid sagen) gerieth in ein schwer Vnglück / vnd war meine noth so groß / das ich anders nichts / als den Tod für Augen sahe. Nicht aber bleib es allein bey der eusserlichen noth / sondern es schlug auch gewissens Angst vnd innerliche Anfechtung mit zu / das ich nicht anders gedachte / denn ich müste zur Hellen sincken vnd ewig verdambt sein / Summa ich kam in jamer vnd noth. In solchem meinem grossen Vnfall / gebrauchte ich das mittel / das vns Gott selbsts in seinem Worte zeiget / vnd grieff zum gebet / rieff an den Namen des HErrn vnd sprach: O HERR errette meine Seele / kom mir zu hülff vnd zu trost. Da lies sich der HErr / vermög seiner zusage / erbitten / vnd errettet mich auß der noth / gab auch gnad / das die Anfechtungen verschwunden / vnd ich nun fein wiederumb zu recht kommen bin: Er fehret aber fort / vnd macht seine noth / darin er gesteckt / selbst namhafft / vnd spricht: Stricke des Todes hatten mich vmbfangen / vnd angst der Hellen hatten mich troffen / ich kam in jamer vnd noth. Ich armer Man (wil Dauid sagen) gerieth in ein schwer Vnglück / vnd war meine noth so groß / das ich anders nichts / als den Tod für Augen sahe. Nicht aber bleib es allein bey der eusserlichen noth / sondern es schlug auch gewissens Angst vnd innerliche Anfechtung mit zu / das ich nicht anders gedachte / denn ich müste zur Hellen sincken vnd ewig verdambt sein / Summa ich kam in jamer vnd noth. In solchem meinem grossen Vnfall / gebrauchte ich das mittel / das vns Gott selbsts in seinem Worte zeiget / vnd grieff zum gebet / rieff an den Namen des HErrn vnd sprach: O HERR errette meine Seele / kom mir zu hülff vnd zu trost. Da lies sich der HErr / vermög seiner zusage / erbitten / vnd errettet mich auß der noth / gab auch gnad / das die Anfechtungen verschwunden / vnd ich nun fein wiederumb zu recht kommen bin: <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0011"/> <p>Er fehret aber fort / vnd macht seine noth / darin er gesteckt / selbst namhafft / vnd spricht:</p> <p>Stricke des Todes hatten mich vmbfangen / vnd angst der Hellen hatten mich troffen / ich kam in jamer vnd noth.</p> <p>Ich armer Man (wil Dauid sagen) gerieth in ein schwer Vnglück / vnd war meine noth so groß / das ich anders nichts / als den Tod für Augen sahe.</p> <p>Nicht aber bleib es allein bey der eusserlichen noth / sondern es schlug auch gewissens Angst vnd innerliche Anfechtung mit zu / das ich nicht anders gedachte / denn ich müste zur Hellen sincken vnd ewig verdambt sein / Summa ich kam in jamer vnd noth.</p> <p>In solchem meinem grossen Vnfall / gebrauchte ich das mittel / das vns Gott selbsts in seinem Worte zeiget / vnd grieff zum gebet / rieff an den Namen des HErrn vnd sprach: O HERR errette meine Seele / kom mir zu hülff vnd zu trost.</p> <p>Da lies sich der HErr / vermög seiner zusage / erbitten / vnd errettet mich auß der noth / gab auch gnad / das die Anfechtungen verschwunden / vnd ich nun fein wiederumb zu recht kommen bin: </p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
Er fehret aber fort / vnd macht seine noth / darin er gesteckt / selbst namhafft / vnd spricht:
Stricke des Todes hatten mich vmbfangen / vnd angst der Hellen hatten mich troffen / ich kam in jamer vnd noth.
Ich armer Man (wil Dauid sagen) gerieth in ein schwer Vnglück / vnd war meine noth so groß / das ich anders nichts / als den Tod für Augen sahe.
Nicht aber bleib es allein bey der eusserlichen noth / sondern es schlug auch gewissens Angst vnd innerliche Anfechtung mit zu / das ich nicht anders gedachte / denn ich müste zur Hellen sincken vnd ewig verdambt sein / Summa ich kam in jamer vnd noth.
In solchem meinem grossen Vnfall / gebrauchte ich das mittel / das vns Gott selbsts in seinem Worte zeiget / vnd grieff zum gebet / rieff an den Namen des HErrn vnd sprach: O HERR errette meine Seele / kom mir zu hülff vnd zu trost.
Da lies sich der HErr / vermög seiner zusage / erbitten / vnd errettet mich auß der noth / gab auch gnad / das die Anfechtungen verschwunden / vnd ich nun fein wiederumb zu recht kommen bin:
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Zitationshilfe: | Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1601/11>, abgerufen am 22.07.2024. |