Strube, Johannes: Leichpredigt Aus dem 12. Capittel Danielis. GEthan bey der Begrebnis Weiland der Edlen ... Jungfrauwen Appolloniae von Gram. Wolfenbüttel, 1596.wir E. L. mit gutem grunde beweisen vnd darthun. Vnd zwar so einer in dieser versamlung were / der solches nicht gleuben wolte / weil es in der Bibel stehet: Dem wil ich seine eigene vernunfft vnd das zeugnis der Heiden vorgehalten haben / welche bekennen / das ein ewiges lebenn vnd verdamnis erfolgen werde. Denn das weiß die vernunfft / vnd bezeugen der Heiden Bücher / das ein Gott sey / vnd das er Gerechticheit lieb habe / wölle das gute belohnen / vnd das böse straffen. Nun wird aber solches in diesem leben nicht alzeit erfüllet: Scipio Aristides verdienen sich wol vmbs Vaterland / vnd haben doch endlich vndanck zum lohn. Darumb haben die vernünfftige Heiden hieraus geschlossen / es müste eine andere zeit vorhanden sein / da frome vnd böse rechte belohnung jhrer arbeit von Gott empfangen würden. Aber dieweil dieser beweis aus der vernunfft genommen / etwas schwach ist / so wöllen wir Gottes Wort (das vns nicht triegen kan) von der sach anhören. Wie lieblich ist es / das vnser HERR Gott in der ersten Welt den Enoch / Gen. 5. in der andern den Eliam / 2. Reg. 2. vnd in der dritten seinen eingeborn Sohn gehn Himmel ausgenomen / vnd offentlich damit bezeuget hat / das ein ander leben sey: Der Prophet Esaias beschreibt Capit. 56. wir E. L. mit gutem grunde beweisen vnd darthun. Vnd zwar so einer in dieser versamlung were / der solches nicht gleuben wolte / weil es in der Bibel stehet: Dem wil ich seine eigene vernunfft vnd das zeugnis der Heidẽ vorgehalten haben / welche bekennen / das ein ewiges lebẽn vnd verdamnis erfolgen werde. Denn das weiß die vernunfft / vnd bezeugen der Heiden Bücher / das ein Gott sey / vnd das er Gerechticheit lieb habe / wölle das gute belohnen / vnd das böse straffen. Nun wird aber solches in diesem leben nicht alzeit erfüllet: Scipio Aristides verdienen sich wol vmbs Vaterland / vnd haben doch endlich vndanck zum lohn. Darumb haben die vernünfftige Heiden hieraus geschlossen / es müste eine andere zeit vorhanden sein / da frome vnd böse rechte belohnung jhrer arbeit von Gott empfangen würden. Aber dieweil dieser beweis aus der vernunfft genommen / etwas schwach ist / so wöllen wir Gottes Wort (das vns nicht triegen kan) von der sach anhören. Wie lieblich ist es / das vnser HERR Gott in der erstẽ Welt den Enoch / Gen. 5. in der andern den Eliam / 2. Reg. 2. vnd in der dritten seinen eingeborn Sohn gehn Himmel ausgenomen / vnd offentlich damit bezeuget hat / das ein ander leben sey: Der Prophet Esaias beschreibt Capit. 56. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028"/> wir E. L. mit gutem grunde beweisen vnd darthun.</p> <p>Vnd zwar so einer in dieser versamlung were / der solches nicht gleuben wolte / weil es in der Bibel stehet: Dem wil ich seine eigene vernunfft vnd das zeugnis der Heidẽ vorgehalten haben / welche bekennen / das ein ewiges lebẽn vnd verdamnis erfolgen werde. Denn das weiß die vernunfft / vnd bezeugen der Heiden Bücher / das ein Gott sey / vnd das er Gerechticheit lieb habe / wölle das gute belohnen / vnd das böse straffen. Nun wird aber solches in diesem leben nicht alzeit erfüllet: Scipio Aristides verdienen sich wol vmbs Vaterland / vnd haben doch endlich vndanck zum lohn.</p> <p>Darumb haben die vernünfftige Heiden hieraus geschlossen / es müste eine andere zeit vorhanden sein / da frome vnd böse rechte belohnung jhrer arbeit von Gott empfangen würden.</p> <p>Aber dieweil dieser beweis aus der vernunfft genommen / etwas schwach ist / so wöllen wir Gottes Wort (das vns nicht triegen kan) von der sach anhören. Wie lieblich ist es / das vnser HERR Gott in der erstẽ Welt den Enoch / Gen. 5. in der andern den Eliam / 2. Reg. 2. vnd in der dritten seinen eingeborn Sohn gehn Himmel ausgenomen / vnd offentlich damit bezeuget hat / das ein ander leben sey: Der Prophet Esaias beschreibt Capit. 56. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
wir E. L. mit gutem grunde beweisen vnd darthun.
Vnd zwar so einer in dieser versamlung were / der solches nicht gleuben wolte / weil es in der Bibel stehet: Dem wil ich seine eigene vernunfft vnd das zeugnis der Heidẽ vorgehalten haben / welche bekennen / das ein ewiges lebẽn vnd verdamnis erfolgen werde. Denn das weiß die vernunfft / vnd bezeugen der Heiden Bücher / das ein Gott sey / vnd das er Gerechticheit lieb habe / wölle das gute belohnen / vnd das böse straffen. Nun wird aber solches in diesem leben nicht alzeit erfüllet: Scipio Aristides verdienen sich wol vmbs Vaterland / vnd haben doch endlich vndanck zum lohn.
Darumb haben die vernünfftige Heiden hieraus geschlossen / es müste eine andere zeit vorhanden sein / da frome vnd böse rechte belohnung jhrer arbeit von Gott empfangen würden.
Aber dieweil dieser beweis aus der vernunfft genommen / etwas schwach ist / so wöllen wir Gottes Wort (das vns nicht triegen kan) von der sach anhören. Wie lieblich ist es / das vnser HERR Gott in der erstẽ Welt den Enoch / Gen. 5. in der andern den Eliam / 2. Reg. 2. vnd in der dritten seinen eingeborn Sohn gehn Himmel ausgenomen / vnd offentlich damit bezeuget hat / das ein ander leben sey: Der Prophet Esaias beschreibt Capit. 56.
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Zitationshilfe: | Strube, Johannes: Leichpredigt Aus dem 12. Capittel Danielis. GEthan bey der Begrebnis Weiland der Edlen ... Jungfrauwen Appolloniae von Gram. Wolfenbüttel, 1596, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1596/28>, abgerufen am 16.02.2025. |