ihm irre werden, ihn verlassen und sich zerstreuen (Matth. 26, 31. parall. vgl. Joh. 16, 32.), hat wohl ebensowenig Anspruch, als wirkliche Weissagung festgehalten zu wer- den, zumal hier die zwei ersten Evangelisten in dem ge- graptai gar; pataxo ton poimena, kai diaskorpisthesoutai ta probata tes poimnes, die A. T.liche Stelle (Zach. 13, 7.) selber an die Hand geben, welche, zunächst von den Anhängern Jesu zur eigenen Verständigung über den Tod ihres Meisters und dessen zunächst traurige Folgen auf- gesucht, bald Jesu selbst als Vorhersagung dieser Erfolge in den Mund gelegt wurde.
§. 120. Die Einsetzung des Abendmahls.
Bei dem lezten Mahle war es, nach dem Bericht der drei ersten Evangelisten, mit welchem auch der Apostel Paulus (1 Kor. 11, 23 ff.) zusammenstimmt, dass Jesus dem ungesäuerten Brot und dem Weine, was nach der Sit- te des Paschafestes 1) er als Familienhaupt unter seine Schüler zu vertheilen hatte, eine Beziehung auf seinen na- he bevorstehenden Tod gegeben hat. Während des Essens nämlich soll er einen Brotkuchen genommen, nach gespro- chenem Dankgebet ihn gebrochen und seinen Jüngern ge- reicht haben, mit der Erklärung: touto esi to soma mou, wozu Paulus und Lukas noch setzen: to uper umon dido- menon oder klomenon, -- und ebenso hierauf, bei Paulus und Lukas nach dem Essen, soll er ihnen einen Becher Weins mit den Worten hingegeben haben: touto esi to aima mou, to tes kaines diathekes, oder, nach Paulus und Lu- kas: e kaine diatheke en to aimati mou to peri pollon, oder uper umon, ekkhunomenon, wozu Matthäus noch sezt:
1) vgl. über diese vornämlich Lightfoot, horae p. 474 ff., und Paulus, ex. Handb. 3, b, S. 511 ff.
Dritter Abschnitt.
ihm irre werden, ihn verlassen und sich zerstreuen (Matth. 26, 31. parall. vgl. Joh. 16, 32.), hat wohl ebensowenig Anspruch, als wirkliche Weissagung festgehalten zu wer- den, zumal hier die zwei ersten Evangelisten in dem γέ- γραπται γάρ· πατάξω τὸν ποιμένα, καὶ διασκορπισϑήσουται τὰ πρόβατα τῆς ποίμνης, die A. T.liche Stelle (Zach. 13, 7.) selber an die Hand geben, welche, zunächst von den Anhängern Jesu zur eigenen Verständigung über den Tod ihres Meisters und dessen zunächst traurige Folgen auf- gesucht, bald Jesu selbst als Vorhersagung dieser Erfolge in den Mund gelegt wurde.
§. 120. Die Einsetzung des Abendmahls.
Bei dem lezten Mahle war es, nach dem Bericht der drei ersten Evangelisten, mit welchem auch der Apostel Paulus (1 Kor. 11, 23 ff.) zusammenstimmt, daſs Jesus dem ungesäuerten Brot und dem Weine, was nach der Sit- te des Paschafestes 1) er als Familienhaupt unter seine Schüler zu vertheilen hatte, eine Beziehung auf seinen na- he bevorstehenden Tod gegeben hat. Während des Essens nämlich soll er einen Brotkuchen genommen, nach gespro- chenem Dankgebet ihn gebrochen und seinen Jüngern ge- reicht haben, mit der Erklärung: τοῦτό ἐςι τὸ σῶμά μου, wozu Paulus und Lukas noch setzen: τὸ ὑπὲρ ὑμῶν διδό- μενον oder κλώμενον, — und ebenso hierauf, bei Paulus und Lukas nach dem Essen, soll er ihnen einen Becher Weins mit den Worten hingegeben haben: τοῦτό ἐςι τὸ αἷμά μου, τὸ τῆς καινῆς διαϑήκης, oder, nach Paulus und Lu- kas: ἡ καινὴ διαϑήκη ἐν τῷ αἵματί μου τὸ περὶ πολλῶν, oder ὑπὲρ ὑμῶν, ἐκχυνόμενον, wozu Matthäus noch sezt:
1) vgl. über diese vornämlich Lightfoot, horae p. 474 ff., und Paulus, ex. Handb. 3, b, S. 511 ff.
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Dritter Abschnitt.
ihm irre werden, ihn verlassen und sich zerstreuen (Matth.
26, 31. parall. vgl. Joh. 16, 32.), hat wohl ebensowenig
Anspruch, als wirkliche Weissagung festgehalten zu wer-
den, zumal hier die zwei ersten Evangelisten in dem γέ-
γραπται γάρ· πατάξω τὸν ποιμένα, καὶ διασκορπισϑήσουται
τὰ πρόβατα τῆς ποίμνης, die A. T.liche Stelle (Zach. 13,
7.) selber an die Hand geben, welche, zunächst von den
Anhängern Jesu zur eigenen Verständigung über den Tod
ihres Meisters und dessen zunächst traurige Folgen auf-
gesucht, bald Jesu selbst als Vorhersagung dieser Erfolge
in den Mund gelegt wurde.
§. 120.
Die Einsetzung des Abendmahls.
Bei dem lezten Mahle war es, nach dem Bericht der
drei ersten Evangelisten, mit welchem auch der Apostel
Paulus (1 Kor. 11, 23 ff.) zusammenstimmt, daſs Jesus dem
ungesäuerten Brot und dem Weine, was nach der Sit-
te des Paschafestes 1) er als Familienhaupt unter seine
Schüler zu vertheilen hatte, eine Beziehung auf seinen na-
he bevorstehenden Tod gegeben hat. Während des Essens
nämlich soll er einen Brotkuchen genommen, nach gespro-
chenem Dankgebet ihn gebrochen und seinen Jüngern ge-
reicht haben, mit der Erklärung: τοῦτό ἐςι τὸ σῶμά μου,
wozu Paulus und Lukas noch setzen: τὸ ὑπὲρ ὑμῶν διδό-
μενον oder κλώμενον, — und ebenso hierauf, bei Paulus
und Lukas nach dem Essen, soll er ihnen einen Becher
Weins mit den Worten hingegeben haben: τοῦτό ἐςι τὸ αἷμά
μου, τὸ τῆς καινῆς διαϑήκης, oder, nach Paulus und Lu-
kas: ἡ καινὴ διαϑήκη ἐν τῷ αἵματί μου τὸ περὶ πολλῶν,
oder ὑπὲρ ὑμῶν, ἐκχυνόμενον, wozu Matthäus noch sezt:
1) vgl. über diese vornämlich Lightfoot, horae p. 474 ff., und
Paulus, ex. Handb. 3, b, S. 511 ff.
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Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 2. Tübingen, 1836, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus02_1836/455>, abgerufen am 22.11.2024.
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