dounai ten psukhen autoulutron anti pollon: so ist diess ohne Zweifel auf Jes. 53. zu beziehen, wo, nach einer, dem He- bräer auch sonst geläufigen Vorstellung (Jes. 43, 3. Prov. 21, 18.) dem Tode des Knechts Jehova's eine sühnende Beziehung auf die übrige Menschheit gegeben wird.
Hienach könnte Jesus durch psychologische Reflexion darauf gekommen sein, wie zuträglich der geistigen Ent- wicklung seiner Jünger eine solche Katastrophe sein wer- de, und nationalen-Vorstellungen gemäss mit Berücksichti- gung A. T.licher Stellen selbst auf die Idee einer sühnen- den Kraft seines messianischen Todes. Indessen könnte doch namentlich das, was die Synoptiker Jesum von sei- nem Tod als Sühnopfer sagen lassen, mehr dem nach Je- su Tode ausgebildeten System anzugehören, und was der vierte Evangelist ihm über die Beziehung seines Todes zum Paraklet in den Mund legt, ex eventu gesagt zu sein scheinen, so dass auch bei diesen Aussprüchen Jesu über den Zweck seines Todes eine Sonderung des Allgemeinen vom Speciellen vorgenommen werden müsste.
§. 109. Bestimmte Aussprüche Jesu über seine künftige Auferstehung.
Mit nicht minder klaren Worten als seinen Tod, und mit einer besonders genauen Zeitbestimmung, hat den evan- gelischen Nachrichten zufolge Jesus auch seine Auferste- hung verausverkündigt. So oft er seinen Jüngern sagte, des Menschen Sohn werde am Kreuze getödtet werden, sezte er hinzu: kai te trite emera anasesetai oder eger- thesetai (Matth. 16, 21. 17, 23. 20, 19. parall. vgl. 17, 9. 26, 32. parall.).
Aber auch von dieser Vorherverkündigung heisst es, die Jünger haben sie nicht gefasst, so wenig, dass sie sogar miteinander stritten, ti esi to ek nekron anasenai (Marc.
Dritter Abschnitt.
δοῦναι τὴν ψυχὴν αὑτοῦλύτρον ἀντὶ πολλῶν: so ist dieſs ohne Zweifel auf Jes. 53. zu beziehen, wo, nach einer, dem He- bräer auch sonst geläufigen Vorstellung (Jes. 43, 3. Prov. 21, 18.) dem Tode des Knechts Jehova's eine sühnende Beziehung auf die übrige Menschheit gegeben wird.
Hienach könnte Jesus durch psychologische Reflexion darauf gekommen sein, wie zuträglich der geistigen Ent- wicklung seiner Jünger eine solche Katastrophe sein wer- de, und nationalen-Vorstellungen gemäſs mit Berücksichti- gung A. T.licher Stellen selbst auf die Idee einer sühnen- den Kraft seines messianischen Todes. Indessen könnte doch namentlich das, was die Synoptiker Jesum von sei- nem Tod als Sühnopfer sagen lassen, mehr dem nach Je- su Tode ausgebildeten System anzugehören, und was der vierte Evangelist ihm über die Beziehung seines Todes zum Paraklet in den Mund legt, ex eventu gesagt zu sein scheinen, so daſs auch bei diesen Aussprüchen Jesu über den Zweck seines Todes eine Sonderung des Allgemeinen vom Speciellen vorgenommen werden müſste.
§. 109. Bestimmte Aussprüche Jesu über seine künftige Auferstehung.
Mit nicht minder klaren Worten als seinen Tod, und mit einer besonders genauen Zeitbestimmung, hat den evan- gelischen Nachrichten zufolge Jesus auch seine Auferste- hung verausverkündigt. So oft er seinen Jüngern sagte, des Menschen Sohn werde am Kreuze getödtet werden, sezte er hinzu: καὶ τῇ τρίτῃ ἡμέρᾳ ἀναςήσεται oder ἐγερ- ϑήσεται (Matth. 16, 21. 17, 23. 20, 19. parall. vgl. 17, 9. 26, 32. parall.).
Aber auch von dieser Vorherverkündigung heiſst es, die Jünger haben sie nicht gefaſst, so wenig, daſs sie sogar miteinander stritten, τί ἐςι τὸ ἐκ νεκρῶν ἀναςῆναι (Marc.
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Dritter Abschnitt.
δοῦναι τὴν ψυχὴν αὑτοῦλύτρον ἀντὶ πολλῶν: so ist dieſs ohne
Zweifel auf Jes. 53. zu beziehen, wo, nach einer, dem He-
bräer auch sonst geläufigen Vorstellung (Jes. 43, 3. Prov.
21, 18.) dem Tode des Knechts Jehova's eine sühnende
Beziehung auf die übrige Menschheit gegeben wird.
Hienach könnte Jesus durch psychologische Reflexion
darauf gekommen sein, wie zuträglich der geistigen Ent-
wicklung seiner Jünger eine solche Katastrophe sein wer-
de, und nationalen-Vorstellungen gemäſs mit Berücksichti-
gung A. T.licher Stellen selbst auf die Idee einer sühnen-
den Kraft seines messianischen Todes. Indessen könnte
doch namentlich das, was die Synoptiker Jesum von sei-
nem Tod als Sühnopfer sagen lassen, mehr dem nach Je-
su Tode ausgebildeten System anzugehören, und was der
vierte Evangelist ihm über die Beziehung seines Todes
zum Paraklet in den Mund legt, ex eventu gesagt zu sein
scheinen, so daſs auch bei diesen Aussprüchen Jesu über
den Zweck seines Todes eine Sonderung des Allgemeinen
vom Speciellen vorgenommen werden müſste.
§. 109.
Bestimmte Aussprüche Jesu über seine künftige Auferstehung.
Mit nicht minder klaren Worten als seinen Tod, und
mit einer besonders genauen Zeitbestimmung, hat den evan-
gelischen Nachrichten zufolge Jesus auch seine Auferste-
hung verausverkündigt. So oft er seinen Jüngern sagte,
des Menschen Sohn werde am Kreuze getödtet werden,
sezte er hinzu: καὶ τῇ τρίτῃ ἡμέρᾳ ἀναςήσεται oder ἐγερ-
ϑήσεται (Matth. 16, 21. 17, 23. 20, 19. parall. vgl. 17, 9.
26, 32. parall.).
Aber auch von dieser Vorherverkündigung heiſst es,
die Jünger haben sie nicht gefaſst, so wenig, daſs sie sogar
miteinander stritten, τί ἐςι τὸ ἐκ νεκρῶν ἀναςῆναι (Marc.
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Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 2. Tübingen, 1836, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus02_1836/343>, abgerufen am 23.11.2024.
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