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Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 2. Tübingen, 1836.

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Vorrede.
sem Mann schon so oft gesagt, dass es unschicklich
ist, wissenschaftliche Verhandlungen auf das morali-
sche Gebiet hinüberzuspielen, dem Gegner seine
Ansichten in's Gewissen zu schieben, und den Nicht-
orthodoxen als Irreligiösen zu brandmarken. Dennoch
hat er auch diessmal wieder den gewohnten Ton an-
gestimmt. Es ist freilich das Leichteste, statt in die
Sache einzugehen, vielmehr vorläufig um sie herum zu
reden, und beiläufig den Gegner mit gehässigen Insi-
nuationen zu verwunden, zumal wenn einem derglei-
chen Praktiken von sonst her schon geläufig sind.
Dass aber damit nichts ausgerichtet ist, liegt am Ta-
ge. Oder ja, man richtet etwas aus damit, nämlich
den Gegner bei'm grossen Publikum, das die Sache
nicht versteht, recht schwarz zu machen. Dazu brauch-
te es dann aber keinen Doctor der Theologie, son-
dern man konnte es ruhig dem Gerede der Conven-
tikel und dem Geschreibe der Tractätchengesellschaf-
ten überlassen.

Auch angeblich vom Standpunkt der Philosophie
ist meine Schrift beurtheilt worden durch Herrn Prof.
Eschenmayer, in einer Broschüre mit dem Titel: der

Vorrede.
sem Mann schon so oft gesagt, dass es unschicklich
ist, wissenschaftliche Verhandlungen auf das morali-
sche Gebiet hinüberzuspielen, dem Gegner seine
Ansichten in's Gewissen zu schieben, und den Nicht-
orthodoxen als Irreligiösen zu brandmarken. Dennoch
hat er auch diessmal wieder den gewohnten Ton an-
gestimmt. Es ist freilich das Leichteste, statt in die
Sache einzugehen, vielmehr vorläufig um sie herum zu
reden, und beiläufig den Gegner mit gehässigen Insi-
nuationen zu verwunden, zumal wenn einem derglei-
chen Praktiken von sonst her schon geläufig sind.
Dass aber damit nichts ausgerichtet ist, liegt am Ta-
ge. Oder ja, man richtet etwas aus damit, nämlich
den Gegner bei'm grossen Publikum, das die Sache
nicht versteht, recht schwarz zu machen. Dazu brauch-
te es dann aber keinen Doctor der Theologie, son-
dern man konnte es ruhig dem Gerede der Conven-
tikel und dem Geschreibe der Tractätchengesellschaf-
ten überlassen.

Auch angeblich vom Standpunkt der Philosophie
ist meine Schrift beurtheilt worden durch Herrn Prof.
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[VI/0013] Vorrede. sem Mann schon so oft gesagt, dass es unschicklich ist, wissenschaftliche Verhandlungen auf das morali- sche Gebiet hinüberzuspielen, dem Gegner seine Ansichten in's Gewissen zu schieben, und den Nicht- orthodoxen als Irreligiösen zu brandmarken. Dennoch hat er auch diessmal wieder den gewohnten Ton an- gestimmt. Es ist freilich das Leichteste, statt in die Sache einzugehen, vielmehr vorläufig um sie herum zu reden, und beiläufig den Gegner mit gehässigen Insi- nuationen zu verwunden, zumal wenn einem derglei- chen Praktiken von sonst her schon geläufig sind. Dass aber damit nichts ausgerichtet ist, liegt am Ta- ge. Oder ja, man richtet etwas aus damit, nämlich den Gegner bei'm grossen Publikum, das die Sache nicht versteht, recht schwarz zu machen. Dazu brauch- te es dann aber keinen Doctor der Theologie, son- dern man konnte es ruhig dem Gerede der Conven- tikel und dem Geschreibe der Tractätchengesellschaf- ten überlassen. Auch angeblich vom Standpunkt der Philosophie ist meine Schrift beurtheilt worden durch Herrn Prof. Eschenmayer, in einer Broschüre mit dem Titel: der

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Zitationshilfe: Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 2. Tübingen, 1836, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus02_1836/13>, abgerufen am 24.11.2024.