würde, aber ebenso wenig auch fernerhin das Ge- schrei der Eulen mich verdriessen lassen, die ich denn freilich allzu rücksichtslos mit ungedämpftem Licht geweckt habe.
Aus den bis jezt erschienenen Beurtheilungen über den ersten Band habe ich für den zweiten noch keinen Nutzen ziehen können, theils weil er schon grösstentheils abgedruckt war, als sie mir zu Gesicht kamen, theils wegen der Beschaffenheit der Beur- theilungen selber.
Die erste, die ich zu lesen bekam, war eine Recension von Herrn Dr. Paulus im Literaturblatt zur allgemeinen Kirchenzeitung. Dem Urheber derselben bin ich Dank schuldig für die liberale und anerken- nende Weise, mit welcher er, bei durchaus abweichen- der Ansicht, doch meine Arbeit behandelt hat. Sein gewichtigster Einwand gegen meine Methode ist der: wenn in einer Erzählung einiges Mythische sei, so folge daraus noch nicht, dass Alles in ihr mythisch sein müsse. Das wäre ohne Zweifel ein sehr falscher Schluss, aber den habe ich auch nicht gemacht, son- dern nur, dass dann auch Alles mythisch sein kön-
Vorrede.
würde, aber ebenso wenig auch fernerhin das Ge- schrei der Eulen mich verdriessen lassen, die ich denn freilich allzu rücksichtslos mit ungedämpftem Licht geweckt habe.
Aus den bis jezt erschienenen Beurtheilungen über den ersten Band habe ich für den zweiten noch keinen Nutzen ziehen können, theils weil er schon grösstentheils abgedruckt war, als sie mir zu Gesicht kamen, theils wegen der Beschaffenheit der Beur- theilungen selber.
Die erste, die ich zu lesen bekam, war eine Recension von Herrn Dr. Paulus im Literaturblatt zur allgemeinen Kirchenzeitung. Dem Urheber derselben bin ich Dank schuldig für die liberale und anerken- nende Weise, mit welcher er, bei durchaus abweichen- der Ansicht, doch meine Arbeit behandelt hat. Sein gewichtigster Einwand gegen meine Methode ist der: wenn in einer Erzählung einiges Mythische sei, so folge daraus noch nicht, dass Alles in ihr mythisch sein müsse. Das wäre ohne Zweifel ein sehr falscher Schluss, aber den habe ich auch nicht gemacht, son- dern nur, dass dann auch Alles mythisch sein kön-
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[IV/0011]
Vorrede.
würde, aber ebenso wenig auch fernerhin das Ge-
schrei der Eulen mich verdriessen lassen, die ich denn
freilich allzu rücksichtslos mit ungedämpftem Licht
geweckt habe.
Aus den bis jezt erschienenen Beurtheilungen
über den ersten Band habe ich für den zweiten noch
keinen Nutzen ziehen können, theils weil er schon
grösstentheils abgedruckt war, als sie mir zu Gesicht
kamen, theils wegen der Beschaffenheit der Beur-
theilungen selber.
Die erste, die ich zu lesen bekam, war eine
Recension von Herrn Dr. Paulus im Literaturblatt zur
allgemeinen Kirchenzeitung. Dem Urheber derselben
bin ich Dank schuldig für die liberale und anerken-
nende Weise, mit welcher er, bei durchaus abweichen-
der Ansicht, doch meine Arbeit behandelt hat. Sein
gewichtigster Einwand gegen meine Methode ist der:
wenn in einer Erzählung einiges Mythische sei, so
folge daraus noch nicht, dass Alles in ihr mythisch sein
müsse. Das wäre ohne Zweifel ein sehr falscher
Schluss, aber den habe ich auch nicht gemacht, son-
dern nur, dass dann auch Alles mythisch sein kön-
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Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 2. Tübingen, 1836, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus02_1836/11>, abgerufen am 24.11.2024.
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