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Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.

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"Meinst Du? Warum denn, Elke?"

"Der Herr Oberdeichgraf hat den Wirth
gelobt!"

-- "Den Wirth? Was thut das mir?"

"Nein, ich mein', den Deichgrafen hat er
gelobt!" Ein dunkles Roth flog über das Gesicht
des jungen Menschen: "Ich weiß wohl," sagte er,
"wohin Du damit segeln willst!"

"Werd' nur nicht roth, Hauke; Du warst es
ja doch eigentlich, den der Oberdeichgraf lobte!"

Hauke sah sie mit halbem Lächeln an. "Auch
Du doch, Elke!" sagte er.

Aber sie schüttelte den Kopf: "Nein, Hauke;
als ich allein der Helfer war, da wurden wir nicht
gelobt. Ich kann ja auch nur rechnen; Du aber
siehst draußen Alles, was der Deichgraf doch wohl
selber sehen sollte; Du hast mich ausgestochen!"

"Ich hab' das nicht gewollt, Dich am mindsten,"
sagte Hauke zaghaft, und er stieß den Kopf einer
Kuh zur Seite: "Komm', Rothbunt, friß mir nicht
die Furke auf, Du sollst ja Alles haben!"

"Denk' nur nicht, daß mir's leid thut, Hauke,"
sagte nach kurzem Sinnen das Mädchen; "das ist
ja Mannessache?"

„Meinſt Du? Warum denn, Elke?”

„Der Herr Oberdeichgraf hat den Wirth
gelobt!”

— „Den Wirth? Was thut das mir?”

„Nein, ich mein', den Deichgrafen hat er
gelobt!” Ein dunkles Roth flog über das Geſicht
des jungen Menſchen: „Ich weiß wohl,” ſagte er,
„wohin Du damit ſegeln willſt!”

„Werd' nur nicht roth, Hauke; Du warſt es
ja doch eigentlich, den der Oberdeichgraf lobte!”

Hauke ſah ſie mit halbem Lächeln an. „Auch
Du doch, Elke!” ſagte er.

Aber ſie ſchüttelte den Kopf: „Nein, Hauke;
als ich allein der Helfer war, da wurden wir nicht
gelobt. Ich kann ja auch nur rechnen; Du aber
ſiehſt draußen Alles, was der Deichgraf doch wohl
ſelber ſehen ſollte; Du haſt mich ausgeſtochen!”

„Ich hab' das nicht gewollt, Dich am mindſten,”
ſagte Hauke zaghaft, und er ſtieß den Kopf einer
Kuh zur Seite: „Komm', Rothbunt, friß mir nicht
die Furke auf, Du ſollſt ja Alles haben!”

„Denk' nur nicht, daß mir's leid thut, Hauke,”
ſagte nach kurzem Sinnen das Mädchen; „das iſt
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[52/0064] „Meinſt Du? Warum denn, Elke?” „Der Herr Oberdeichgraf hat den Wirth gelobt!” — „Den Wirth? Was thut das mir?” „Nein, ich mein', den Deichgrafen hat er gelobt!” Ein dunkles Roth flog über das Geſicht des jungen Menſchen: „Ich weiß wohl,” ſagte er, „wohin Du damit ſegeln willſt!” „Werd' nur nicht roth, Hauke; Du warſt es ja doch eigentlich, den der Oberdeichgraf lobte!” Hauke ſah ſie mit halbem Lächeln an. „Auch Du doch, Elke!” ſagte er. Aber ſie ſchüttelte den Kopf: „Nein, Hauke; als ich allein der Helfer war, da wurden wir nicht gelobt. Ich kann ja auch nur rechnen; Du aber ſiehſt draußen Alles, was der Deichgraf doch wohl ſelber ſehen ſollte; Du haſt mich ausgeſtochen!” „Ich hab' das nicht gewollt, Dich am mindſten,” ſagte Hauke zaghaft, und er ſtieß den Kopf einer Kuh zur Seite: „Komm', Rothbunt, friß mir nicht die Furke auf, Du ſollſt ja Alles haben!” „Denk' nur nicht, daß mir's leid thut, Hauke,” ſagte nach kurzem Sinnen das Mädchen; „das iſt ja Mannesſache?”

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_schimmelreiter_1888/64>, abgerufen am 22.11.2024.