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Storm, Theodor: Ein Doppelgänger. Novelle. Berlin, 1887.

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der Alten ihre Puppe vor. "Sieh!" sagte sie, "die ist mein!" und nickte zur Bestätigung ein paar Mal mit ihrem hübschen Köpfchen.

Küster-Mariken hatte sich an ihrem Stock herniedergleiten lassen und hockte vor dem Kinde auf dem Fußboden. "Ei der Tausend!" sagte sie, "das ist wohl die Prinzessin Pomphia! Ja, die kenn' ich, als ich so klein war wie Du, ist ihre Großmutter bei mir gewesen; von der könnt' ich Dir Geschichten erzählen! Wenn nur Dein Vater das alte Weib nicht aus dem Hause wirft!"

"Nein, Du sollst bleiben!" rief das Kind, und die Puppe wäre fast zu Fall gekommen, als sie mit ihren Händchen nach den dürren Fingern der Alten langte.

John nickte seinem Kinde zu: "Willst Du sie behalten, Christine, so sag' ihr, daß sie morgen kommen mag!"

Und so war es abgemacht. "Das liebe Dirnlein!" murmelte die Alte immer wieder, als sie aus dem Hause und durch die lange Straße ihrer Wohnung zu an ihrem Stecken ging.



der Alten ihre Puppe vor. „Sieh!“ sagte sie, „die ist mein!“ und nickte zur Bestätigung ein paar Mal mit ihrem hübschen Köpfchen.

Küster-Mariken hatte sich an ihrem Stock herniedergleiten lassen und hockte vor dem Kinde auf dem Fußboden. „Ei der Tausend!“ sagte sie, „das ist wohl die Prinzessin Pomphia! Ja, die kenn’ ich, als ich so klein war wie Du, ist ihre Großmutter bei mir gewesen; von der könnt’ ich Dir Geschichten erzählen! Wenn nur Dein Vater das alte Weib nicht aus dem Hause wirft!“

„Nein, Du sollst bleiben!“ rief das Kind, und die Puppe wäre fast zu Fall gekommen, als sie mit ihren Händchen nach den dürren Fingern der Alten langte.

John nickte seinem Kinde zu: „Willst Du sie behalten, Christine, so sag’ ihr, daß sie morgen kommen mag!“

Und so war es abgemacht. „Das liebe Dirnlein!“ murmelte die Alte immer wieder, als sie aus dem Hause und durch die lange Straße ihrer Wohnung zu an ihrem Stecken ging.



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[84/0084] der Alten ihre Puppe vor. „Sieh!“ sagte sie, „die ist mein!“ und nickte zur Bestätigung ein paar Mal mit ihrem hübschen Köpfchen. Küster-Mariken hatte sich an ihrem Stock herniedergleiten lassen und hockte vor dem Kinde auf dem Fußboden. „Ei der Tausend!“ sagte sie, „das ist wohl die Prinzessin Pomphia! Ja, die kenn’ ich, als ich so klein war wie Du, ist ihre Großmutter bei mir gewesen; von der könnt’ ich Dir Geschichten erzählen! Wenn nur Dein Vater das alte Weib nicht aus dem Hause wirft!“ „Nein, Du sollst bleiben!“ rief das Kind, und die Puppe wäre fast zu Fall gekommen, als sie mit ihren Händchen nach den dürren Fingern der Alten langte. John nickte seinem Kinde zu: „Willst Du sie behalten, Christine, so sag’ ihr, daß sie morgen kommen mag!“ Und so war es abgemacht. „Das liebe Dirnlein!“ murmelte die Alte immer wieder, als sie aus dem Hause und durch die lange Straße ihrer Wohnung zu an ihrem Stecken ging.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Ein Doppelgänger. Novelle. Berlin, 1887, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_doppelgaenger_1887/84>, abgerufen am 24.11.2024.