Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.geholt hatte. Fast unwillkürlich trat ich in das Ich wurde eine Treppe hinaufgeführt, und Ueber die Bedingungen wurden wir bald in geholt hatte. Faſt unwillkürlich trat ich in das Ich wurde eine Treppe hinaufgeführt, und Ueber die Bedingungen wurden wir bald in <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0028" n="14"/> geholt hatte. Faſt unwillkürlich trat ich in das<lb/> Haus; und in der That, es fand ſich hier ein<lb/> Unterkommen für den jungen Vetter. Die Stube<lb/> ihrer alten „Mödderſch“ (Mutterſchweſter) — ſo<lb/> ſagte mir der freundliche Meiſter —, von der ſie<lb/> Haus und Betrieb geerbt hätten, habe ſeit Jahren<lb/> leer geſtanden; ſchon lange hätten ſie ſich einen<lb/> jungen Gaſt dafür gewünſcht.</p><lb/> <p>Ich wurde eine Treppe hinaufgeführt, und<lb/> wir betraten dann ein ziemlich niedriges, alter¬<lb/> thümlich ausgeſtattetes Zimmer, deſſen beide<lb/> Fenſter mit ihren kleinen Scheiben auf den ge¬<lb/> räumigen Marktplatz hinausgingen. Früher, er¬<lb/> zählte der Meiſter, ſeien zwei uralte Linden vor<lb/> der Thür geweſen; aber er habe ſie ſchlagen<lb/> laſſen, da ſie allzuſehr in's Haus gedunkelt und<lb/> auch hier die ſchöne Ausſicht ganz verdeckt hätten.</p><lb/> <p>Ueber die Bedingungen wurden wir bald in<lb/> allen Theilen einig; während wir dann aber noch<lb/> über die jetzt zu treffende Einrichtung des Zim¬<lb/> mers ſprachen, war mein Blick auf ein im<lb/> Schatten eines Schrankes hängendes Oelgemälde<lb/></p> </body> </text> </TEI> [14/0028]
geholt hatte. Faſt unwillkürlich trat ich in das
Haus; und in der That, es fand ſich hier ein
Unterkommen für den jungen Vetter. Die Stube
ihrer alten „Mödderſch“ (Mutterſchweſter) — ſo
ſagte mir der freundliche Meiſter —, von der ſie
Haus und Betrieb geerbt hätten, habe ſeit Jahren
leer geſtanden; ſchon lange hätten ſie ſich einen
jungen Gaſt dafür gewünſcht.
Ich wurde eine Treppe hinaufgeführt, und
wir betraten dann ein ziemlich niedriges, alter¬
thümlich ausgeſtattetes Zimmer, deſſen beide
Fenſter mit ihren kleinen Scheiben auf den ge¬
räumigen Marktplatz hinausgingen. Früher, er¬
zählte der Meiſter, ſeien zwei uralte Linden vor
der Thür geweſen; aber er habe ſie ſchlagen
laſſen, da ſie allzuſehr in's Haus gedunkelt und
auch hier die ſchöne Ausſicht ganz verdeckt hätten.
Ueber die Bedingungen wurden wir bald in
allen Theilen einig; während wir dann aber noch
über die jetzt zu treffende Einrichtung des Zim¬
mers ſprachen, war mein Blick auf ein im
Schatten eines Schrankes hängendes Oelgemälde
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