Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.aus dem Abenddunkel ragte. Dort lag mein Hier endete die Handschrift. Dessen Herr Johannes sich einstens im Voll¬ Sein Name gehört nicht zu denen, die ge¬ aus dem Abenddunkel ragte. Dort lag mein Hier endete die Handſchrift. Deſſen Herr Johannes ſich einſtens im Voll¬ Sein Name gehört nicht zu denen, die ge¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0171" n="157"/> aus dem Abenddunkel ragte. Dort lag mein<lb/> todtes Kind — Katharina — Alles, Alles! —<lb/> Meine alte Wunde brannte mir in meiner<lb/> Bruſt; und ſeltſam, was ich niemals hier ver¬<lb/> nommen, ich wurde plötzlich mir bewußt, daß<lb/> ich vom fernen Strand die Brandung toſen<lb/> hörete. Kein Menſch begegnete mir, keines<lb/> Vogels Ruf vernahm ich; aber aus dem dumpfen<lb/> Brauſen des Meeres tönete es mir immerfort,<lb/> gleich einem finſteren Wiegenliede: <hi rendition="#aq">Aquis sub¬<lb/> mersus — aquis submersus</hi>!<lb/> — — — — — — — — — — — — — —</p><lb/> <p>Hier endete die Handſchrift.</p><lb/> <p>Deſſen Herr Johannes ſich einſtens im Voll¬<lb/> gefühle ſeiner Kraft vermeſſen, daß er's wol<lb/> auch einmal in ſeiner Kunſt den Größeren gleich<lb/> zu thun verhoffe, das ſollten Worte bleiben, in<lb/> die leere Luft geſprochen.</p><lb/> <p>Sein Name gehört nicht zu denen, die ge¬<lb/> nannt werden, kaum dürfte er in einem Künſtler¬<lb/> lexikon zu finden ſein; ja ſelbſt in ſeiner engeren<lb/> Heimath weiß Niemand von einem Maler ſeines<lb/></p> </body> </text> </TEI> [157/0171]
aus dem Abenddunkel ragte. Dort lag mein
todtes Kind — Katharina — Alles, Alles! —
Meine alte Wunde brannte mir in meiner
Bruſt; und ſeltſam, was ich niemals hier ver¬
nommen, ich wurde plötzlich mir bewußt, daß
ich vom fernen Strand die Brandung toſen
hörete. Kein Menſch begegnete mir, keines
Vogels Ruf vernahm ich; aber aus dem dumpfen
Brauſen des Meeres tönete es mir immerfort,
gleich einem finſteren Wiegenliede: Aquis sub¬
mersus — aquis submersus!
— — — — — — — — — — — — — —
Hier endete die Handſchrift.
Deſſen Herr Johannes ſich einſtens im Voll¬
gefühle ſeiner Kraft vermeſſen, daß er's wol
auch einmal in ſeiner Kunſt den Größeren gleich
zu thun verhoffe, das ſollten Worte bleiben, in
die leere Luft geſprochen.
Sein Name gehört nicht zu denen, die ge¬
nannt werden, kaum dürfte er in einem Künſtler¬
lexikon zu finden ſein; ja ſelbſt in ſeiner engeren
Heimath weiß Niemand von einem Maler ſeines
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