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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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schieden. Einige derselben haben, außer ihren
akademischen Stellen, wichtige und einträgliche
Bedienungen bey Hofe oder im Staate, und
diese sind sowohl in Rücksicht ihres Ranges
als ihrer Einkünfte sehr gut versorgt. Alle
diejenigen aber, die bloß von ihren akademi-
schen Aemtern leben -- und dies gilt von den
meisten -- können sich nur einer mittelmäßigen
Existenz erfreuen, da die Preise aller Dinge
so sehr gestiegen sind, daß die ehemals ziem-
lich vortheilhaft berechneten Besoldungen jetzt
kaum zur Unterhaltung einer Familie hinrei-
chen. Die mehresten dieser Herren sehen sich
daher gezwungen, Lehrstellen in den öffentli-
chen Erziehungsanstalten zu übernehmen, wo-
durch der ohnehin nur geringe Grad von Ach-
tung, den der große Haufe gelehrten Aemtern
zufließen läßt, noch vermindert wird.

Eine zweyte gelehrte Gesellschaft, die rus-
sische Akademie
, ist dem Anbau, der Ver-
vollkommnung und Ausbildung der Landes-
sprache gewidmet. Sie entstand im Jahr
1783 auf den Vorschlag der Fürstinn Dasch-
kaw
und durch die großmüthige Beförderung
der Kaiserinn, die das werdende Institut unter

ihren

ſchieden. Einige derſelben haben, außer ihren
akademiſchen Stellen, wichtige und eintraͤgliche
Bedienungen bey Hofe oder im Staate, und
dieſe ſind ſowohl in Ruͤckſicht ihres Ranges
als ihrer Einkuͤnfte ſehr gut verſorgt. Alle
diejenigen aber, die bloß von ihren akademi-
ſchen Aemtern leben — und dies gilt von den
meiſten — koͤnnen ſich nur einer mittelmaͤßigen
Exiſtenz erfreuen, da die Preiſe aller Dinge
ſo ſehr geſtiegen ſind, daß die ehemals ziem-
lich vortheilhaft berechneten Beſoldungen jetzt
kaum zur Unterhaltung einer Familie hinrei-
chen. Die mehreſten dieſer Herren ſehen ſich
daher gezwungen, Lehrſtellen in den oͤffentli-
chen Erziehungsanſtalten zu uͤbernehmen, wo-
durch der ohnehin nur geringe Grad von Ach-
tung, den der große Haufe gelehrten Aemtern
zufließen laͤßt, noch vermindert wird.

Eine zweyte gelehrte Geſellſchaft, die ruſ-
ſiſche Akademie
, iſt dem Anbau, der Ver-
vollkommnung und Ausbildung der Landes-
ſprache gewidmet. Sie entſtand im Jahr
1783 auf den Vorſchlag der Fuͤrſtinn Daſch-
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und durch die großmuͤthige Befoͤrderung
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[80/0096] ſchieden. Einige derſelben haben, außer ihren akademiſchen Stellen, wichtige und eintraͤgliche Bedienungen bey Hofe oder im Staate, und dieſe ſind ſowohl in Ruͤckſicht ihres Ranges als ihrer Einkuͤnfte ſehr gut verſorgt. Alle diejenigen aber, die bloß von ihren akademi- ſchen Aemtern leben — und dies gilt von den meiſten — koͤnnen ſich nur einer mittelmaͤßigen Exiſtenz erfreuen, da die Preiſe aller Dinge ſo ſehr geſtiegen ſind, daß die ehemals ziem- lich vortheilhaft berechneten Beſoldungen jetzt kaum zur Unterhaltung einer Familie hinrei- chen. Die mehreſten dieſer Herren ſehen ſich daher gezwungen, Lehrſtellen in den oͤffentli- chen Erziehungsanſtalten zu uͤbernehmen, wo- durch der ohnehin nur geringe Grad von Ach- tung, den der große Haufe gelehrten Aemtern zufließen laͤßt, noch vermindert wird. Eine zweyte gelehrte Geſellſchaft, die ruſ- ſiſche Akademie, iſt dem Anbau, der Ver- vollkommnung und Ausbildung der Landes- ſprache gewidmet. Sie entſtand im Jahr 1783 auf den Vorſchlag der Fuͤrſtinn Daſch- kaw und durch die großmuͤthige Befoͤrderung der Kaiſerinn, die das werdende Inſtitut unter ihren

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/96>, abgerufen am 23.11.2024.