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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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ruht auf drey blau emaillirten Delphinen, und
rund herum sind viele antike und moderne,
von den geschicktesten Künstlern geschnittenen
Steine angebracht *). -- Merkwürdig ist auch
das Modell eines Springbrunnens
auf einem der öffentlichen Plätze in Rom. Es
ist von Silber und wiegt sieben Pfund. Die
Dekoration dieses Brunnens gilt für eins der
größten Meisterstücke in der Art. Sie wird
durch einen großen, an vier Stellen durchgra-
benen Felsen gebildet, auf welchem die Sta-
tüen der vier größten Flüsse des Erdbodens an-
gebracht sind. Auf der Spitze des Felsens er-
hebt sich ein Obelisk von rothem Granit mit
Hieroglyphen bedeckt, welchen der Kaiser Ka-
rakalla
nach Rom bringen, und der Papst
Innozenz der Zehnte auf den Spring-
brunnen stellen ließ. -- Unter vielen vorhan-
denen Dolchen wird einer, wegen seiner
schönen antiken Skulptur, als ein Denkmal
des alten Griechenlands betrachtet. Das Ge-

*) Diese Seltenheit ist jetzt gegen das schon beschrie-
bene Schreibepult von Röntgen ausgetauscht, und
wird in der Eremitage aufbewahrt.

ruht auf drey blau emaillirten Delphinen, und
rund herum ſind viele antike und moderne,
von den geſchickteſten Kuͤnſtlern geſchnittenen
Steine angebracht *). — Merkwuͤrdig iſt auch
das Modell eines Springbrunnens
auf einem der oͤffentlichen Plaͤtze in Rom. Es
iſt von Silber und wiegt ſieben Pfund. Die
Dekoration dieſes Brunnens gilt fuͤr eins der
groͤßten Meiſterſtuͤcke in der Art. Sie wird
durch einen großen, an vier Stellen durchgra-
benen Felſen gebildet, auf welchem die Sta-
tuͤen der vier groͤßten Fluͤſſe des Erdbodens an-
gebracht ſind. Auf der Spitze des Felſens er-
hebt ſich ein Obelisk von rothem Granit mit
Hieroglyphen bedeckt, welchen der Kaiſer Ka-
rakalla
nach Rom bringen, und der Papſt
Innozenz der Zehnte auf den Spring-
brunnen ſtellen ließ. — Unter vielen vorhan-
denen Dolchen wird einer, wegen ſeiner
ſchoͤnen antiken Skulptur, als ein Denkmal
des alten Griechenlands betrachtet. Das Ge-

*) Dieſe Seltenheit iſt jetzt gegen das ſchon beſchrie-
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[130/0146] ruht auf drey blau emaillirten Delphinen, und rund herum ſind viele antike und moderne, von den geſchickteſten Kuͤnſtlern geſchnittenen Steine angebracht *). — Merkwuͤrdig iſt auch das Modell eines Springbrunnens auf einem der oͤffentlichen Plaͤtze in Rom. Es iſt von Silber und wiegt ſieben Pfund. Die Dekoration dieſes Brunnens gilt fuͤr eins der groͤßten Meiſterſtuͤcke in der Art. Sie wird durch einen großen, an vier Stellen durchgra- benen Felſen gebildet, auf welchem die Sta- tuͤen der vier groͤßten Fluͤſſe des Erdbodens an- gebracht ſind. Auf der Spitze des Felſens er- hebt ſich ein Obelisk von rothem Granit mit Hieroglyphen bedeckt, welchen der Kaiſer Ka- rakalla nach Rom bringen, und der Papſt Innozenz der Zehnte auf den Spring- brunnen ſtellen ließ. — Unter vielen vorhan- denen Dolchen wird einer, wegen ſeiner ſchoͤnen antiken Skulptur, als ein Denkmal des alten Griechenlands betrachtet. Das Ge- *) Dieſe Seltenheit iſt jetzt gegen das ſchon beſchrie- bene Schreibepult von Röntgen ausgetauſcht, und wird in der Eremitage aufbewahrt.

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/146>, abgerufen am 02.05.2024.