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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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jährlich immer schönere Häuser und Palläste.
Da man jetzt mit mehr Geschmack und Ele-
ganz baut, als ehemals, so ist es abzusehen,
daß die Häuserreihe an diesem Kanal in kurzer
Zeit eine der glänzendsten Parthien der Resi-
denz werden wird.

So klein und unbedeutend der roshest-
wenskische Stadttheil
auch ist, so ent-
hält er doch zwey große Merkwürdigkeiten, ein
Mönchs- und ein Nonnenkloster; beyde die
einzigen die es in der Residenz giebt, und
beyde durch ihre kostbaren Depots berühmt.

Das woskresenskische Nonnenklo-
ster
war ursprünglich ein der Kaiserinn Eli-
sabeth
gehöriger und von ihr ehemals be-
wohnter Pallast. Jetzt ist die unter dem Na-
men des Fräulein und Jungfernstifts bekannte
weibliche Erziehungsanstalt mit jener frommen
Stiftung verbunden, und die Gebäude sind zu
dieser Absicht verhältnißmäßig vermehrt. Sie
bilden sämtlich ein großes Viereck, das von ei-
ner hohen Mauer umgeben ist und in dessen
Mittelpunkt die Hauptkirche steht.

Das Kloster des heiligen Alexan-
der-Newski
enthält in seinem großen Um-

fange

jaͤhrlich immer ſchoͤnere Haͤuſer und Pallaͤſte.
Da man jetzt mit mehr Geſchmack und Ele-
ganz baut, als ehemals, ſo iſt es abzuſehen,
daß die Haͤuſerreihe an dieſem Kanal in kurzer
Zeit eine der glaͤnzendſten Parthien der Reſi-
denz werden wird.

So klein und unbedeutend der roſheſt-
wenskiſche Stadttheil
auch iſt, ſo ent-
haͤlt er doch zwey große Merkwuͤrdigkeiten, ein
Moͤnchs- und ein Nonnenkloſter; beyde die
einzigen die es in der Reſidenz giebt, und
beyde durch ihre koſtbaren Depots beruͤhmt.

Das woskreſenskiſche Nonnenklo-
ſter
war urſpruͤnglich ein der Kaiſerinn Eli-
ſabeth
gehoͤriger und von ihr ehemals be-
wohnter Pallaſt. Jetzt iſt die unter dem Na-
men des Fraͤulein und Jungfernſtifts bekannte
weibliche Erziehungsanſtalt mit jener frommen
Stiftung verbunden, und die Gebaͤude ſind zu
dieſer Abſicht verhaͤltnißmaͤßig vermehrt. Sie
bilden ſaͤmtlich ein großes Viereck, das von ei-
ner hohen Mauer umgeben iſt und in deſſen
Mittelpunkt die Hauptkirche ſteht.

Das Kloſter des heiligen Alexan-
der-Newski
enthaͤlt in ſeinem großen Um-

fange
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[64/0098] jaͤhrlich immer ſchoͤnere Haͤuſer und Pallaͤſte. Da man jetzt mit mehr Geſchmack und Ele- ganz baut, als ehemals, ſo iſt es abzuſehen, daß die Haͤuſerreihe an dieſem Kanal in kurzer Zeit eine der glaͤnzendſten Parthien der Reſi- denz werden wird. So klein und unbedeutend der roſheſt- wenskiſche Stadttheil auch iſt, ſo ent- haͤlt er doch zwey große Merkwuͤrdigkeiten, ein Moͤnchs- und ein Nonnenkloſter; beyde die einzigen die es in der Reſidenz giebt, und beyde durch ihre koſtbaren Depots beruͤhmt. Das woskreſenskiſche Nonnenklo- ſter war urſpruͤnglich ein der Kaiſerinn Eli- ſabeth gehoͤriger und von ihr ehemals be- wohnter Pallaſt. Jetzt iſt die unter dem Na- men des Fraͤulein und Jungfernſtifts bekannte weibliche Erziehungsanſtalt mit jener frommen Stiftung verbunden, und die Gebaͤude ſind zu dieſer Abſicht verhaͤltnißmaͤßig vermehrt. Sie bilden ſaͤmtlich ein großes Viereck, das von ei- ner hohen Mauer umgeben iſt und in deſſen Mittelpunkt die Hauptkirche ſteht. Das Kloſter des heiligen Alexan- der-Newski enthaͤlt in ſeinem großen Um- fange

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/98>, abgerufen am 07.05.2024.