ter bebauten Stadttheile, keine eigentlichen Merkwürdigkeiten hat. Längs der wiburgischen Seite ist es mit keiner Einfassung versehen; aber am Ufer der Petersinsel bespülen die Wellen der Newa die prächtigen mit Granitquadern beklei- deten Mauern der Festung. Das Ufer von Wassili-Ostrow hat zum Theil ein hölzernes Bollwerk, das aber wahrscheinlich mit einem Granitkay vertauscht werden wird, da diese durchaus gut und zum Theil prächtig bebaute Gegend zu einer solchen Verschönerung reif ist.
Die Ufer der großen Newa sind durch zwey Schiffbrücken mit einander verbunden, deren eine den Stückhof mit der wiburgischen Seite, und die andere den ersten Admiralitätstheil mit Wassili-Ostrow verbindet. Da alle Brük- ken, die über die Newa und ihre Arme führen, einerley Einrichtung und Bauart haben, so will ich nur die letztere beschreiben, die wegen ihrer Lage die merkwürdigste ist, da sie die Hauptver- bindung der volkreichsten und besten Gegenden der Stadt bewirkt. Diese Brücke hat eine Länge von 130 Klafter und ruht auf ein und zwanzig Barken, die besonders zu diesem Zweck erbaut sind, und durch zwey Anker auf ihrer Stelle er-
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ter bebauten Stadttheile, keine eigentlichen Merkwuͤrdigkeiten hat. Laͤngs der wiburgiſchen Seite iſt es mit keiner Einfaſſung verſehen; aber am Ufer der Petersinſel beſpuͤlen die Wellen der Newa die praͤchtigen mit Granitquadern beklei- deten Mauern der Feſtung. Das Ufer von Waſſili-Oſtrow hat zum Theil ein hoͤlzernes Bollwerk, das aber wahrſcheinlich mit einem Granitkay vertauſcht werden wird, da dieſe durchaus gut und zum Theil praͤchtig bebaute Gegend zu einer ſolchen Verſchoͤnerung reif iſt.
Die Ufer der großen Newa ſind durch zwey Schiffbruͤcken mit einander verbunden, deren eine den Stuͤckhof mit der wiburgiſchen Seite, und die andere den erſten Admiralitaͤtstheil mit Waſſili-Oſtrow verbindet. Da alle Bruͤk- ken, die uͤber die Newa und ihre Arme fuͤhren, einerley Einrichtung und Bauart haben, ſo will ich nur die letztere beſchreiben, die wegen ihrer Lage die merkwuͤrdigſte iſt, da ſie die Hauptver- bindung der volkreichſten und beſten Gegenden der Stadt bewirkt. Dieſe Bruͤcke hat eine Laͤnge von 130 Klafter und ruht auf ein und zwanzig Barken, die beſonders zu dieſem Zweck erbaut ſind, und durch zwey Anker auf ihrer Stelle er-
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ter bebauten Stadttheile, keine eigentlichen
Merkwuͤrdigkeiten hat. Laͤngs der wiburgiſchen
Seite iſt es mit keiner Einfaſſung verſehen; aber
am Ufer der Petersinſel beſpuͤlen die Wellen der
Newa die praͤchtigen mit Granitquadern beklei-
deten Mauern der Feſtung. Das Ufer von
Waſſili-Oſtrow hat zum Theil ein hoͤlzernes
Bollwerk, das aber wahrſcheinlich mit einem
Granitkay vertauſcht werden wird, da dieſe
durchaus gut und zum Theil praͤchtig bebaute
Gegend zu einer ſolchen Verſchoͤnerung reif iſt.
Die Ufer der großen Newa ſind durch zwey
Schiffbruͤcken mit einander verbunden, deren
eine den Stuͤckhof mit der wiburgiſchen Seite,
und die andere den erſten Admiralitaͤtstheil mit
Waſſili-Oſtrow verbindet. Da alle Bruͤk-
ken, die uͤber die Newa und ihre Arme fuͤhren,
einerley Einrichtung und Bauart haben, ſo will
ich nur die letztere beſchreiben, die wegen ihrer
Lage die merkwuͤrdigſte iſt, da ſie die Hauptver-
bindung der volkreichſten und beſten Gegenden
der Stadt bewirkt. Dieſe Bruͤcke hat eine Laͤnge
von 130 Klafter und ruht auf ein und zwanzig
Barken, die beſonders zu dieſem Zweck erbaut
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/57>, abgerufen am 28.11.2024.
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