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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und
1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen
13,998 genasen.

Das Stadthospital verdient sowol
wegen seines allgemeinern Zwecks, als seiner
trefflichen Einrichtung eine nähere Anzeige. Die
Lage desselben, an der Fontanka, in einer
nicht sehr bewohnten Gegend, ist zweckmäßig
gewählt. Das Gebäude selbst ist freystehend
und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der
Hinterseite stößt ein Flügel, in welchem ein
Haus für Wahnsinnige angelegt ist. Zu bey-
den Seiten des Hauptgebäudes sind zwey
Wohnhäuser für die Aerzte und Bedienten des
Instituts, welche noch durch drey Flügel ver-
größert werden sollen. Die Fassade des Haupt-
gebäudes ist mit Säulen verziert, welche,
nebst der einfachen und geschmackvollen Archi-
tektur und der Größe des Ganzen, dieser
wohlthätigen Stiftung einen Rang unter den
schönern Gebäuden der Residenz geben. Auf
dem sehr geräumigen Hofplatz sind sechs höl-
zerne Häuser auf steinernen Grundlagen für
den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut;
ein Garten, der zum Spazierengehn für Ge-

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gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und
1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen
13,998 genaſen.

Das Stadthospital verdient ſowol
wegen ſeines allgemeinern Zwecks, als ſeiner
trefflichen Einrichtung eine naͤhere Anzeige. Die
Lage deſſelben, an der Fontanka, in einer
nicht ſehr bewohnten Gegend, iſt zweckmaͤßig
gewaͤhlt. Das Gebaͤude ſelbſt iſt freyſtehend
und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der
Hinterſeite ſtoͤßt ein Fluͤgel, in welchem ein
Haus fuͤr Wahnſinnige angelegt iſt. Zu bey-
den Seiten des Hauptgebaͤudes ſind zwey
Wohnhaͤuſer fuͤr die Aerzte und Bedienten des
Inſtituts, welche noch durch drey Fluͤgel ver-
groͤßert werden ſollen. Die Faſſade des Haupt-
gebaͤudes iſt mit Saͤulen verziert, welche,
nebſt der einfachen und geſchmackvollen Archi-
tektur und der Groͤße des Ganzen, dieſer
wohlthaͤtigen Stiftung einen Rang unter den
ſchoͤnern Gebaͤuden der Reſidenz geben. Auf
dem ſehr geraͤumigen Hofplatz ſind ſechs hoͤl-
zerne Haͤuſer auf ſteinernen Grundlagen fuͤr
den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut;
ein Garten, der zum Spazierengehn fuͤr Ge-

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[259/0295] gen 7,000 Rubel. In den Jahren 1788 und 1789 hatte es 16,733 Kranke, von welchen 13,998 genaſen. Das Stadthospital verdient ſowol wegen ſeines allgemeinern Zwecks, als ſeiner trefflichen Einrichtung eine naͤhere Anzeige. Die Lage deſſelben, an der Fontanka, in einer nicht ſehr bewohnten Gegend, iſt zweckmaͤßig gewaͤhlt. Das Gebaͤude ſelbſt iſt freyſtehend und hat zwey Stockwerke; an die Mitte der Hinterſeite ſtoͤßt ein Fluͤgel, in welchem ein Haus fuͤr Wahnſinnige angelegt iſt. Zu bey- den Seiten des Hauptgebaͤudes ſind zwey Wohnhaͤuſer fuͤr die Aerzte und Bedienten des Inſtituts, welche noch durch drey Fluͤgel ver- groͤßert werden ſollen. Die Faſſade des Haupt- gebaͤudes iſt mit Saͤulen verziert, welche, nebſt der einfachen und geſchmackvollen Archi- tektur und der Groͤße des Ganzen, dieſer wohlthaͤtigen Stiftung einen Rang unter den ſchoͤnern Gebaͤuden der Reſidenz geben. Auf dem ſehr geraͤumigen Hofplatz ſind ſechs hoͤl- zerne Haͤuſer auf ſteinernen Grundlagen fuͤr den Sommeraufenthalt der Kranken erbaut; ein Garten, der zum Spazierengehn fuͤr Ge- R 2

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/295>, abgerufen am 11.05.2024.