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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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es schon im Katharinenkanal, und beynahe
nicht trinkbar in der Moika. Aus dieser und
andern Ursachen ist es sehr zu wünschen, daß
der letztere Kanal auch eine steinerne Einfassung
erhalten und ausgetieft werden möchte.

Das Salz ist hier kein so theurer Kon-
sumtionsartikel als in andern großen Städten.
Es wird aus Solikamsk und vom Jeltonsee
hierher gebracht: das erstere ist gesottenes Kü-
chensalz. Von beyden Gattungen erhält die
Residenz jährlich gegen 600,000 Pud, die gro-
ßentheils hier verbraucht werden. Das Pud
Salz wird überall im Reiche zu 35 Kopeken
verkauft; das Pfund desselben kommt also nicht
einmal einen Kopek zu stehen.

Eine überaus wichtige Rubrik unter den
hiesigen Lebensnothwendigkeiten macht das
Fleisch. Nirgend wird vielleicht, London aus-
genommen, außer den Fastenzeiten mehr Fleisch
gegessen, als hier. In einer Entfernung von
mehr als zweytausend Wersten sorgt der Ukrai-
ner und der Kalmücke für dieses Bedürfniß
der petersburgischen Tafeln; aber diese Mühe
und dieser weite Weg bezahlen sich gut. Das
Rindfleisch war noch vor kurzem ein theurer

Artikel;

es ſchon im Katharinenkanal, und beynahe
nicht trinkbar in der Moika. Aus dieſer und
andern Urſachen iſt es ſehr zu wuͤnſchen, daß
der letztere Kanal auch eine ſteinerne Einfaſſung
erhalten und ausgetieft werden moͤchte.

Das Salz iſt hier kein ſo theurer Kon-
ſumtionsartikel als in andern großen Staͤdten.
Es wird aus Solikamsk und vom Jeltonſee
hierher gebracht: das erſtere iſt geſottenes Kuͤ-
chenſalz. Von beyden Gattungen erhaͤlt die
Reſidenz jaͤhrlich gegen 600,000 Pud, die gro-
ßentheils hier verbraucht werden. Das Pud
Salz wird uͤberall im Reiche zu 35 Kopeken
verkauft; das Pfund deſſelben kommt alſo nicht
einmal einen Kopek zu ſtehen.

Eine uͤberaus wichtige Rubrik unter den
hieſigen Lebensnothwendigkeiten macht das
Fleiſch. Nirgend wird vielleicht, London aus-
genommen, außer den Faſtenzeiten mehr Fleiſch
gegeſſen, als hier. In einer Entfernung von
mehr als zweytauſend Werſten ſorgt der Ukrai-
ner und der Kalmuͤcke fuͤr dieſes Beduͤrfniß
der petersburgiſchen Tafeln; aber dieſe Muͤhe
und dieſer weite Weg bezahlen ſich gut. Das
Rindfleiſch war noch vor kurzem ein theurer

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[144/0178] es ſchon im Katharinenkanal, und beynahe nicht trinkbar in der Moika. Aus dieſer und andern Urſachen iſt es ſehr zu wuͤnſchen, daß der letztere Kanal auch eine ſteinerne Einfaſſung erhalten und ausgetieft werden moͤchte. Das Salz iſt hier kein ſo theurer Kon- ſumtionsartikel als in andern großen Staͤdten. Es wird aus Solikamsk und vom Jeltonſee hierher gebracht: das erſtere iſt geſottenes Kuͤ- chenſalz. Von beyden Gattungen erhaͤlt die Reſidenz jaͤhrlich gegen 600,000 Pud, die gro- ßentheils hier verbraucht werden. Das Pud Salz wird uͤberall im Reiche zu 35 Kopeken verkauft; das Pfund deſſelben kommt alſo nicht einmal einen Kopek zu ſtehen. Eine uͤberaus wichtige Rubrik unter den hieſigen Lebensnothwendigkeiten macht das Fleiſch. Nirgend wird vielleicht, London aus- genommen, außer den Faſtenzeiten mehr Fleiſch gegeſſen, als hier. In einer Entfernung von mehr als zweytauſend Werſten ſorgt der Ukrai- ner und der Kalmuͤcke fuͤr dieſes Beduͤrfniß der petersburgiſchen Tafeln; aber dieſe Muͤhe und dieſer weite Weg bezahlen ſich gut. Das Rindfleiſch war noch vor kurzem ein theurer Artikel;

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/178>, abgerufen am 26.11.2024.