nige Menschen freywillig und gerne ihren Au- fenthalt in dieser Inselstadt wählen.
Wir eilen nach der Residenz zurück, um von dort aus eine zweyte Wanderung zu beginnen. -- Der Weg den wir vor uns haben heißt der zars- kojeseloische. Er ist in seiner Beschaffenheit dem peterhofschen völlig gleich und hat ebenfalls Werstsäulen aus Marmor, Jaspis und Granit. An den Seiten dieses Weges hin stehen eilfhun- dert Kugellampen, die bey öffentlichen Gelegen- heiten, wenn der Hof in Zarskoje Selo ist, er- leuchtet werden. Auch hier hat man die Aussicht auf einige Privatgärten; die aber weder an An- zahl noch Schönheit und Mannigfaltigkeit mit denen am peterhofschen Wege verglichen werden können.
Die erste Merkwürdigkeit, die sich uns auf unserer jetzigen Wanderung darbietet, ist der kaiserliche Jägerhof, der zwar noch im mos- kowischen Stadttheil, aber im offnen Felde zur Linken der Heerstraße liegt, und welchen wir schon aus dem vorigen Abschnitte kennen. -- Etwas weiter hin, zwischen der sechsten und sie- benten Werst, ragen die Mauern von Tsches- me aus einer morastigen mit Gesträuch bedeckten
nige Menſchen freywillig und gerne ihren Au- fenthalt in dieſer Inſelſtadt waͤhlen.
Wir eilen nach der Reſidenz zuruͤck, um von dort aus eine zweyte Wanderung zu beginnen. — Der Weg den wir vor uns haben heißt der zars- kojeſeloiſche. Er iſt in ſeiner Beſchaffenheit dem peterhofſchen voͤllig gleich und hat ebenfalls Werſtſaͤulen aus Marmor, Jaspis und Granit. An den Seiten dieſes Weges hin ſtehen eilfhun- dert Kugellampen, die bey oͤffentlichen Gelegen- heiten, wenn der Hof in Zarskoje Selo iſt, er- leuchtet werden. Auch hier hat man die Ausſicht auf einige Privatgaͤrten; die aber weder an An- zahl noch Schoͤnheit und Mannigfaltigkeit mit denen am peterhofſchen Wege verglichen werden koͤnnen.
Die erſte Merkwuͤrdigkeit, die ſich uns auf unſerer jetzigen Wanderung darbietet, iſt der kaiſerliche Jaͤgerhof, der zwar noch im mos- kowiſchen Stadttheil, aber im offnen Felde zur Linken der Heerſtraße liegt, und welchen wir ſchon aus dem vorigen Abſchnitte kennen. — Etwas weiter hin, zwiſchen der ſechsten und ſie- benten Werſt, ragen die Mauern von Tſches- me aus einer moraſtigen mit Geſtraͤuch bedeckten
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nige Menſchen freywillig und gerne ihren Au-
fenthalt in dieſer Inſelſtadt waͤhlen.
Wir eilen nach der Reſidenz zuruͤck, um von
dort aus eine zweyte Wanderung zu beginnen. —
Der Weg den wir vor uns haben heißt der zars-
kojeſeloiſche. Er iſt in ſeiner Beſchaffenheit
dem peterhofſchen voͤllig gleich und hat ebenfalls
Werſtſaͤulen aus Marmor, Jaspis und Granit.
An den Seiten dieſes Weges hin ſtehen eilfhun-
dert Kugellampen, die bey oͤffentlichen Gelegen-
heiten, wenn der Hof in Zarskoje Selo iſt, er-
leuchtet werden. Auch hier hat man die Ausſicht
auf einige Privatgaͤrten; die aber weder an An-
zahl noch Schoͤnheit und Mannigfaltigkeit mit
denen am peterhofſchen Wege verglichen werden
koͤnnen.
Die erſte Merkwuͤrdigkeit, die ſich uns auf
unſerer jetzigen Wanderung darbietet, iſt der
kaiſerliche Jaͤgerhof, der zwar noch im mos-
kowiſchen Stadttheil, aber im offnen Felde zur
Linken der Heerſtraße liegt, und welchen wir
ſchon aus dem vorigen Abſchnitte kennen. —
Etwas weiter hin, zwiſchen der ſechsten und ſie-
benten Werſt, ragen die Mauern von Tſches-
me aus einer moraſtigen mit Geſtraͤuch bedeckten
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/126>, abgerufen am 24.11.2024.
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