digkeiten, die wir auf diesem Wege fanden, sind nur die Blumen eines großen Gartens, die man ohne Beschwerde pflückt und mit sich nimmt. Die größere und nützlichere Parthie desselben trägt einen unermeßlichen Vorrath von Früchten, deren Reichthum und Fülle wir aus der Ferne bewundern, weil unsere Scheuren, sie aufzu- nehmen, zu klein sind. Ein neues nicht minder ergötzendes Feld zieht jetzt unsere Blicke an sich; aber müde von der Reise die wir so eben vollen- det haben, ruhen wir einen Augenblick an den Marmorsäulen aus, unter welchen wir stehen.
Die Wunder der Kunst, welche um uns her versammelt sind, können aus der Physiognomie des Ganzen die Züge der Kindheit nicht verwi- schen: überall Lücken, überall neue Entstehun- gen. -- Diese ungeheure Masse von Steinen, diese Tempel und Palläste, diese Kanäle, diese Brücken sind das Werk unsers Zeitalters, un- serer Generation, und zugleich der sprechendste Beweis der Allmacht menschlicher Kräfte.
Auf der sumpfigen Küste des finnischen Meerbusens, unter einem unfreundlichen Him- mel, in Nebel und Schnee vergraben, liegt ein armseliges Dorf, von Fischern bewohnt, die
digkeiten, die wir auf dieſem Wege fanden, ſind nur die Blumen eines großen Gartens, die man ohne Beſchwerde pfluͤckt und mit ſich nimmt. Die groͤßere und nuͤtzlichere Parthie deſſelben traͤgt einen unermeßlichen Vorrath von Fruͤchten, deren Reichthum und Fuͤlle wir aus der Ferne bewundern, weil unſere Scheuren, ſie aufzu- nehmen, zu klein ſind. Ein neues nicht minder ergoͤtzendes Feld zieht jetzt unſere Blicke an ſich; aber muͤde von der Reiſe die wir ſo eben vollen- det haben, ruhen wir einen Augenblick an den Marmorſaͤulen aus, unter welchen wir ſtehen.
Die Wunder der Kunſt, welche um uns her verſammelt ſind, koͤnnen aus der Phyſiognomie des Ganzen die Zuͤge der Kindheit nicht verwi- ſchen: uͤberall Luͤcken, uͤberall neue Entſtehun- gen. — Dieſe ungeheure Maſſe von Steinen, dieſe Tempel und Pallaͤſte, dieſe Kanaͤle, dieſe Bruͤcken ſind das Werk unſers Zeitalters, un- ſerer Generation, und zugleich der ſprechendſte Beweis der Allmacht menſchlicher Kraͤfte.
Auf der ſumpfigen Kuͤſte des finniſchen Meerbuſens, unter einem unfreundlichen Him- mel, in Nebel und Schnee vergraben, liegt ein armſeliges Dorf, von Fiſchern bewohnt, die
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digkeiten, die wir auf dieſem Wege fanden, ſind
nur die Blumen eines großen Gartens, die man
ohne Beſchwerde pfluͤckt und mit ſich nimmt.
Die groͤßere und nuͤtzlichere Parthie deſſelben
traͤgt einen unermeßlichen Vorrath von Fruͤchten,
deren Reichthum und Fuͤlle wir aus der Ferne
bewundern, weil unſere Scheuren, ſie aufzu-
nehmen, zu klein ſind. Ein neues nicht minder
ergoͤtzendes Feld zieht jetzt unſere Blicke an ſich;
aber muͤde von der Reiſe die wir ſo eben vollen-
det haben, ruhen wir einen Augenblick an den
Marmorſaͤulen aus, unter welchen wir ſtehen.
Die Wunder der Kunſt, welche um uns her
verſammelt ſind, koͤnnen aus der Phyſiognomie
des Ganzen die Zuͤge der Kindheit nicht verwi-
ſchen: uͤberall Luͤcken, uͤberall neue Entſtehun-
gen. — Dieſe ungeheure Maſſe von Steinen,
dieſe Tempel und Pallaͤſte, dieſe Kanaͤle, dieſe
Bruͤcken ſind das Werk unſers Zeitalters, un-
ſerer Generation, und zugleich der ſprechendſte
Beweis der Allmacht menſchlicher Kraͤfte.
Auf der ſumpfigen Kuͤſte des finniſchen
Meerbuſens, unter einem unfreundlichen Him-
mel, in Nebel und Schnee vergraben, liegt ein
armſeliges Dorf, von Fiſchern bewohnt, die
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/106>, abgerufen am 24.11.2024.
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