Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.So eben kehrt' ein Rittersmann Von seinem Ritt zurück, Und komt, geführt von seinem Pfad, Hart an des Schlosses Brück. Da dringt des Fräuleins Klageton Jhm tief ins Herz hinein: Er wähnt, um Hülfe fleh' sie ihn, Und will ihr Retter seyn. Voll Ungeduld und voll Begier Umher sein Auge glüht, Bis endlich hoch am Fenster er Das Fräulein stehen sieht. "Ach Fräulein! sprich, was jammerst du? Vertraue mir dein Leid: Dies Schwert, der Arm, dies Leben sei Zu deinem Dienst geweiht." -- So eben kehrt’ ein Rittersmann Von ſeinem Ritt zuruͤck, Und komt, gefuͤhrt von ſeinem Pfad, Hart an des Schloſſes Bruͤck. Da dringt des Fraͤuleins Klageton Jhm tief ins Herz hinein: Er waͤhnt, um Huͤlfe fleh’ ſie ihn, Und will ihr Retter ſeyn. Voll Ungeduld und voll Begier Umher ſein Auge gluͤht, Bis endlich hoch am Fenſter er Das Fraͤulein ſtehen ſieht. „Ach Fraͤulein! ſprich, was jammerſt du? Vertraue mir dein Leid: Dies Schwert, der Arm, dies Leben ſei Zu deinem Dienſt geweiht.„ — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0083" n="73"/> <lg n="39"> <l>So eben kehrt’ ein Rittersmann</l><lb/> <l>Von ſeinem Ritt zuruͤck,</l><lb/> <l>Und komt, gefuͤhrt von ſeinem Pfad,</l><lb/> <l>Hart an des Schloſſes Bruͤck.</l> </lg><lb/> <lg n="40"> <l>Da dringt des Fraͤuleins Klageton</l><lb/> <l>Jhm tief ins Herz hinein:</l><lb/> <l>Er waͤhnt, um Huͤlfe fleh’ ſie ihn,</l><lb/> <l>Und will ihr Retter ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="41"> <l>Voll Ungeduld und voll Begier</l><lb/> <l>Umher ſein Auge gluͤht,</l><lb/> <l>Bis endlich hoch am Fenſter er</l><lb/> <l>Das Fraͤulein ſtehen ſieht.</l> </lg><lb/> <lg n="42"> <l>„Ach Fraͤulein! ſprich, was jammerſt du?</l><lb/> <l>Vertraue mir dein Leid:</l><lb/> <l>Dies Schwert, der Arm, dies Leben ſei</l><lb/> <l>Zu deinem Dienſt geweiht.„ —</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0083]
So eben kehrt’ ein Rittersmann
Von ſeinem Ritt zuruͤck,
Und komt, gefuͤhrt von ſeinem Pfad,
Hart an des Schloſſes Bruͤck.
Da dringt des Fraͤuleins Klageton
Jhm tief ins Herz hinein:
Er waͤhnt, um Huͤlfe fleh’ ſie ihn,
Und will ihr Retter ſeyn.
Voll Ungeduld und voll Begier
Umher ſein Auge gluͤht,
Bis endlich hoch am Fenſter er
Das Fraͤulein ſtehen ſieht.
„Ach Fraͤulein! ſprich, was jammerſt du?
Vertraue mir dein Leid:
Dies Schwert, der Arm, dies Leben ſei
Zu deinem Dienſt geweiht.„ —
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