Noch im schmelzenden Schnee an der Wiege mäch- tiger Flüsse? Gotthard, seh ich nimmer dich wieder? Dein fel- siger Rücken Trieft von hundert Strömen, die deiner Scheitel entstürzen; Auf dir hauset Entsezen und Graun in Wolken gehüllet, Deine Pfade besucht der bleiche starrende Schwindel!
Sanfter bist du, Natur, in Seelands blühen- den Fluren, Goldne Saaten krönen das Haupt des lächelnden Eilands, Seeland, ich liebe dich auch! in deiner Wälder Umschattung Wohnet freundliche Ruh; sie wohnt in grünenden Auen, Und in spiegelnden Seen von hangenden Buchen umkränzet, Dich umfleußt das heilige Meer, und waldige Hügel Drängen kühn sich hervor von schäumenden Wo- gen umrauschet!
Noch im ſchmelzenden Schnee an der Wiege maͤch- tiger Fluͤſſe? Gotthard, ſeh ich nimmer dich wieder? Dein fel- ſiger Ruͤcken Trieft von hundert Stroͤmen, die deiner Scheitel entſtuͤrzen; Auf dir hauſet Entſezen und Graun in Wolken gehuͤllet, Deine Pfade beſucht der bleiche ſtarrende Schwindel!
Sanfter biſt du, Natur, in Seelands bluͤhen- den Fluren, Goldne Saaten kroͤnen das Haupt des laͤchelnden Eilands, Seeland, ich liebe dich auch! in deiner Waͤlder Umſchattung Wohnet freundliche Ruh; ſie wohnt in gruͤnenden Auen, Und in ſpiegelnden Seen von hangenden Buchen umkraͤnzet, Dich umfleußt das heilige Meer, und waldige Huͤgel Draͤngen kuͤhn ſich hervor von ſchaͤumenden Wo- gen umrauſchet!
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Noch im ſchmelzenden Schnee an der Wiege maͤch-
tiger Fluͤſſe?
Gotthard, ſeh ich nimmer dich wieder? Dein fel-
ſiger Ruͤcken
Trieft von hundert Stroͤmen, die deiner Scheitel
entſtuͤrzen;
Auf dir hauſet Entſezen und Graun in Wolken
gehuͤllet,
Deine Pfade beſucht der bleiche ſtarrende Schwindel!
Sanfter biſt du, Natur, in Seelands bluͤhen-
den Fluren,
Goldne Saaten kroͤnen das Haupt des laͤchelnden
Eilands,
Seeland, ich liebe dich auch! in deiner Waͤlder
Umſchattung
Wohnet freundliche Ruh; ſie wohnt in gruͤnenden
Auen,
Und in ſpiegelnden Seen von hangenden Buchen
umkraͤnzet,
Dich umfleußt das heilige Meer, und waldige Huͤgel
Draͤngen kuͤhn ſich hervor von ſchaͤumenden Wo-
gen umrauſchet!
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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/296>, abgerufen am 26.06.2024.
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