vol); wenn sie nun dem dermaligen Eigenthümer sein Eigen¬ thum entziehe, so raube sie ihm nichts, da sie nur ihr unver¬ jährbares Recht geltend mache. -- So weit kommt man mit dem Spuk der Societät als einer moralischen Person. Im Gegentheil gehört dem Menschen, was er erlangen kann: Mir gehört die Welt. Sagt Ihr etwas anderes mit dem entgegengesetzten Satze: "Allen gehört die Welt"? Alle sind Ich und wieder Ich u. s. w. Aber Ihr macht aus den "Allen" einen Spuk, und macht ihn heilig, so daß dann die "Alle" zum fürchterlichen Herrn des Einzelnen werden. Auf ihre Seite stellt sich dann das Gespenst des "Rechtes".
Proud'hon, wie die Communisten, kämpfen gegen den Egoismus. Darum sind sie Fortsetzungen und Consequen¬ zen des christlichen Princips, des Princips der Liebe, der Auf¬ opferung für ein Allgemeines, ein Fremdes. Sie vollenden z. B. im Eigenthum nur, was längst der Sache nach vor¬ handen ist, nämlich die Eigenthumslosigkeit des Einzelnen. Wenn es im Gesetze heißt: Ad reges potestas omnium per¬ tinet, ad singulos proprietas; omina rex imperio possidet, singuli dominio, so heißt dieß: Der König ist Eigenthümer, denn Er allein kann über "Alles" verfügen, schalten, er hat potestas und imperium darüber. Die Communisten machen dieß klarer, indem sie jenes imperium der "Gesellschaft Aller" übertragen. Also: Weil Feinde des Egoismus, darum sind sie -- Christen, oder allgemeiner: religiöse Menschen, Gespen¬ stergläubige, Abhängige, Diener irgend eines Allgemeinen (Got¬ tes, der Gesellschaft u. s. w.). Auch darin gleicht Proud'hon den Christen, daß er dasjenige, was er den Menschen abspricht, Gott beilegt. Ihn nennt er (z. B. Seite 90) den Proprietaire der Erde. Hiermit beweist er, daß er den Eigenthümer
vol); wenn ſie nun dem dermaligen Eigenthümer ſein Eigen¬ thum entziehe, ſo raube ſie ihm nichts, da ſie nur ihr unver¬ jährbares Recht geltend mache. — So weit kommt man mit dem Spuk der Societät als einer moraliſchen Perſon. Im Gegentheil gehört dem Menſchen, was er erlangen kann: Mir gehört die Welt. Sagt Ihr etwas anderes mit dem entgegengeſetzten Satze: „Allen gehört die Welt“? Alle ſind Ich und wieder Ich u. ſ. w. Aber Ihr macht aus den „Allen“ einen Spuk, und macht ihn heilig, ſo daß dann die „Alle“ zum fürchterlichen Herrn des Einzelnen werden. Auf ihre Seite ſtellt ſich dann das Geſpenſt des „Rechtes“.
Proud'hon, wie die Communiſten, kämpfen gegen den Egoismus. Darum ſind ſie Fortſetzungen und Conſequen¬ zen des chriſtlichen Princips, des Princips der Liebe, der Auf¬ opferung für ein Allgemeines, ein Fremdes. Sie vollenden z. B. im Eigenthum nur, was längſt der Sache nach vor¬ handen iſt, nämlich die Eigenthumsloſigkeit des Einzelnen. Wenn es im Geſetze heißt: Ad reges potestas omnium per¬ tinet, ad singulos proprietas; omina rex imperio possidet, singuli dominio, ſo heißt dieß: Der König iſt Eigenthümer, denn Er allein kann über „Alles“ verfügen, ſchalten, er hat potestas und imperium darüber. Die Communiſten machen dieß klarer, indem ſie jenes imperium der „Geſellſchaft Aller“ übertragen. Alſo: Weil Feinde des Egoismus, darum ſind ſie — Chriſten, oder allgemeiner: religiöſe Menſchen, Geſpen¬ ſtergläubige, Abhängige, Diener irgend eines Allgemeinen (Got¬ tes, der Geſellſchaft u. ſ. w.). Auch darin gleicht Proud'hon den Chriſten, daß er dasjenige, was er den Menſchen abſpricht, Gott beilegt. Ihn nennt er (z. B. Seite 90) den Propriétaire der Erde. Hiermit beweiſt er, daß er den Eigenthümer
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vol); wenn ſie nun dem dermaligen Eigenthümer ſein Eigen¬
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jährbares Recht geltend mache. — So weit kommt man mit
dem Spuk der Societät als einer moraliſchen Perſon.
Im Gegentheil gehört dem Menſchen, was er erlangen kann:
Mir gehört die Welt. Sagt Ihr etwas anderes mit dem
entgegengeſetzten Satze: „Allen gehört die Welt“? Alle ſind
Ich und wieder Ich u. ſ. w. Aber Ihr macht aus den
„Allen“ einen Spuk, und macht ihn heilig, ſo daß dann die
„Alle“ zum fürchterlichen Herrn des Einzelnen werden. Auf
ihre Seite ſtellt ſich dann das Geſpenſt des „Rechtes“.
Proud'hon, wie die Communiſten, kämpfen gegen den
Egoismus. Darum ſind ſie Fortſetzungen und Conſequen¬
zen des chriſtlichen Princips, des Princips der Liebe, der Auf¬
opferung für ein Allgemeines, ein Fremdes. Sie vollenden
z. B. im Eigenthum nur, was längſt der Sache nach vor¬
handen iſt, nämlich die Eigenthumsloſigkeit des Einzelnen.
Wenn es im Geſetze heißt: Ad reges potestas omnium per¬
tinet, ad singulos proprietas; omina rex imperio possidet,
singuli dominio, ſo heißt dieß: Der König iſt Eigenthümer,
denn Er allein kann über „Alles“ verfügen, ſchalten, er hat
potestas und imperium darüber. Die Communiſten machen
dieß klarer, indem ſie jenes imperium der „Geſellſchaft Aller“
übertragen. Alſo: Weil Feinde des Egoismus, darum ſind
ſie — Chriſten, oder allgemeiner: religiöſe Menſchen, Geſpen¬
ſtergläubige, Abhängige, Diener irgend eines Allgemeinen (Got¬
tes, der Geſellſchaft u. ſ. w.). Auch darin gleicht Proud'hon
den Chriſten, daß er dasjenige, was er den Menſchen abſpricht,
Gott beilegt. Ihn nennt er (z. B. Seite 90) den Propriétaire
der Erde. Hiermit beweiſt er, daß er den Eigenthümer
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Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigenthum. Leipzig, 1845, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stirner_einzige_1845/339>, abgerufen am 23.11.2024.
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